BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung

Hannover, 16.08.2013

Neues Forschungsprogramm zu Erdöl und Erdgas:
BGR untersucht Rohstoffpotenzial in der Arktis

Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sind am 15. August 2013 mit dem Forschungsschiff OGS Explora in die nördliche Barentssee/Spitzbergen aufgebrochen. Die Expedition ist Teil des mehrjährigen BGR-Schwerpunktprogramms „PANORAMA" (Potenzialanalyse des Europäischen Nordmeeres und angrenzender Randmeere der Arktis), mit dem die Geowissenschaftler sowohl die Chancen als auch die Umweltrisiken einer möglichen Nutzung von Energierohstoffen im arktischen Raum untersuchen werden. Bisher existieren zum geologischen Untergrund des weitgehend eisbedeckten arktischen Ozeans nur wenige Daten, die als Grundlage zur Abschätzung des Erdöl- und Erdgaspotenzials dienen können.

„Mit unserer Forschungsfahrt wollen wir die Grundlagen für eine wissenschaftliche Abschätzung möglicher Erdöl- und Erdgasvorkommen in dieser Meeresregion verbessern. Dabei konzentrieren wir uns auf Teilgebiete, die für das Verständnis der geologischen Entwicklung der Arktis von besonderer Bedeutung sind. Große Teile des Arktischen Ozeans und seiner Randmeere, wie die nördliche Barentssee sind bislang geologisch nur unzureichend erforscht, so dass Studien zur Rohstoffhöffigkeit mit großen Unsicherheiten verbunden sind. Gleichzeitig sind in dem Schwerpunkt auch Arbeiten geplant, die den Kenntnisstand hinsichtlich der Auswirkungen von natürlich oder künstlich verursachten Umwelteinträgen in dieser Region verbessern sollen“, verdeutlicht BGR-Expeditionsleiter Dr. Volkmar Damm.

Die Forschungsfahrt dauert bis zum 17. September 2013. Die OGS Explora wird voraussichtlich sehr weit, bis auf ca. 83° nördliche Breite, vorstoßen – in eine Region, die in den vergangenen Jahren meist eisbedeckt war.

Unterstützt werden die BGR-Wissenschaftler von Experten der Universität Oslo (Norwegen). Es werden während der Expedition mehrere geophysikalische Methoden zur Erkundung der tieferen Untergrundstrukturen eingesetzt sowie geologische Proben von Sedimenten am Meeresboden gewonnen.

Neben der Expedition Nordbarentssee/Spitzbergen sind bis 2018 vier weitere PANORAMA-Forschungsfahrten in ausgewählte Gebiete des europäischen Sektors der Arktis geplant – u. a. an die Nord- und Ostküste von Grönland. Dabei setzt die BGR ein breites Spektrum geologischer und geophysikalischer Methoden ein, um die Ablagerungsgeschichte der Sedimente am Meeresboden seit Beginn der Öffnung des arktischen Ozeans vor ca. 50 Millionen Jahren zu rekonstruieren. Zusätzlich nutzen die Wissenschaftler geomikrobiologische Methoden, um bisher weitgehend unbekannte kohlenwasserstoff-produzierende und -abbauende mikrobielle Lebensgemeinschaften in den Sedimenten der Forschungsregion zu untersuchen. Kenntnisse über diese geomikrobiologischen Prozesse können zu einer Abschätzung möglicher Folgen auf das Ökosystem und der Risiken bei der Nutzung arktischer Erdöl- und Erdgasvorkommen beitragen.

Die BGR ist bereits seit den 70er Jahren mit unterschiedlichen Forschungsprogrammen und oft internationaler Beteiligung in der Arktis aktiv. Neben Geländearbeiten von BGR-Geologen in den Küstenregionen Russlands, Spitzbergens und Kanadas wurden auch mehrere marine Expeditionen durchgeführt.

Weitere Informationen zum Forschungsprogramm:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/MarineRohstoffforschung/Meeresforschung/Projekte/KW-Potential-an-Kontinentraendern/Laufend/PANORAMA.html

Ansprechpartner:
Dr. Christian Reichert, Tel.: 0511 643 3244, E-Mail: Christian.Reichert@bgr.de

 

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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2299,
E-Mail: info@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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