BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung

Hannover, 18.10.2016

Das „Salz in der Suppe“
Neue BGR-Studie: Salz ist auch für die Industrie unverzichtbar

Wofür brauchen wir Steinsalz – nur zum Salzen oder gibt es auch noch andere Verwendungen? Was ist so besonders an deutschen Kalisalzen? Warum gibt es in Deutschland Salz nicht nur an der Küste, sondern auch in den Alpen? Mit diesen und anderen Fragen rund um das Thema Salz als Industrieprodukt beschäftigt sich die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in ihrer neuen Broschüre „Salze in Deutschland“.

Auf 103 Seiten informiert die BGR-Studie über die Gewinnung, Nutzung und wirtschaftliche Bedeutung dieser Industriemineralgruppe. Fazit: Salze gehören zu den wichtigsten heimischen mineralischen Rohstoffen. Jeder braucht sie im täglichen Leben. „Steinsalz kennt jeder – es ist ‚das Salz in der Suppe‘. Doch wer weiß schon, dass Salze zur Herstellung vieler Produkte unverzichtbar sind“, so Dr. Harald Elsner, Autor der BGR-Studie.

Beispiel Landwirtschaft: Ohne den Einsatz von mineralischen kali- oder magnesiumhaltigen Düngemitteln – produziert aus deutschen Kalisalzlagerstätte – wäre die heutige Landwirtschaft nicht denkbar. Auch im ökologischen Landbau sind Düngemittel auf mineralischer Salzbasis zugelassen. Beispiel Lebensmittelindustrie: Praktisch kein Lebensmittel in Deutschland wird ohne Verwendung von Salz hergestellt. Ob bei der Verarbeitung von Fleisch oder Käse, der Herstellung von Wurstwaren oder salzigen Backwaren, der Konservierung von Fisch oder Gemüse sowie der Produktion von Suppen, Soßen oder Fertiggerichten – überall wird Salz benötigt. Beispiel chemische Industrie: Soda – aus Steinsalz produziert – ist der Grundstoff für alle Wasch- und Reinigungsmittel. Chlor – ebenfalls aus Steinsalz gewonnen – wird beispielsweise zur Herstellung von PVC verwendet, dem Material für Fußbodenbeläge. Auch 85 % aller Medikamente und 96 % der in der Landwirtschaft verwendeten Pflanzenschutzmittel basieren auf Chlorchemikalien. Ihr Grundstoff: Steinsalz.

Salz leistet aber auch einen Beitrag zur Energiewende. Das in unseren Solarzellen verwendete Silizium entsteht durch die Umwandlung von Rohsilizium (aus Quarz) mit Hilfe von Chlor (aus Steinsalz).

Nach aktuellen Erhebungen der BGR gibt es zurzeit in Deutschland 7 Steinsalzbergwerke, 6 Kalibergwerke, 11 Gewinnungsstellen von Sole und 7 Salinen. Zudem wird Bädersole in 84 Kurorten gefördert. Insgesamt werden in Deutschland jährlich rund 5 Mio. t Steinsalz, 7 Mio. t Kaliprodukte, 13 Mio. m3 Industriesole, 2 Mio. m3 Bädersole, 1 Mio. t Siedesalz und 20 t Meersalz gewonnen. In der Salz gewinnenden und verarbeitenden Industrie sind 11.000 Personen beschäftigt.

Salze werden in Deutschland auf unterschiedliche Arten gewonnen: Stein- Kali- und Magnesiumsalze im Bergbau, als Sole in Form von gesättigtem Salzwasser und als Siedesalz durch das Verdampfen von Salzwasser in einer Saline. Zudem wird nur auf der Insel Sylt Meersalz aus mehrfach gereinigtem Nordseewasser produziert.

Die Broschüre „Salze in Deutschland“ ist nach der Studie „Quarzrohstoffe in Deutschland“ die zweite Veröffentlichung aus der neuen BGR-Publikationsreihe über heimische Industrieminerale. Sie ist für die breite Öffentlichkeit bestimmt und soll speziell über heimische Rohstoffe informieren.

Weiterführende Informationen zur Reihe und zu den Broschüren:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/Produkte/produkte_node.html?tab=Heimische+Rohstoffe

Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Harald Elsner, Tel.: 0511 643 2347, E-Mail: Harald.Elsner@bgr.de


Logos der drei Institutionen im GEOZENTRUM HANNOVER


Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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