BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung


Hannover, 08.10.2009

Hubschrauberflüge an der Nordseeküste – Fortsetzung der geophysikalischen Messungen

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) führt gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) an der Nordseeküste aerogeophysikalische Messflüge durch. Vorrangiges Ziel der Befliegungen ist die Kartierung des Untergrundes aus der Luft. Hierzu wird eine 10 Meter lange Elektromagnetik-Sonde eingesetzt, die von dem Hubschrauber der BGR an einem Kabel in 40 Meter Höhe über den Grund geschleppt wird.

Die mit Zustimmung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (MW) durchgeführte Fortsetzung der Messflüge ist für die Zeiten vom 12.10. bis 04.12.2009 geplant, jeweils ohne Flüge an den Wochenenden. Die ersten Flüge fanden bereits in 2008 und im Frühjahr 2009 statt (siehe Karte). Die aktuellen Messgebiete Jever (Nr. 133) und Nordenham (Nr. 138) schließen die Lücke zwischen den Messgebieten Esens (Nr. 129) und Bremerhaven (Nr. 87). Die Messflüge werden vom Flugplatz Mariensiel aus durchgeführt.

Neben der geplanten Kartierung des Untergrundes bis zu Tiefen von 150 Meter hat die Befliegung das Ziel, das Geomagnetfeld und die natürliche Oberflächenstrahlung zu messen. Dazu befinden sich in der Sonde und im Hubschrauber Sende- bzw. Empfangssysteme. Die elektromagnetischen Messdaten geben Aufschluss über die Leitfähigkeitsstruktur im Untergrund. Da Süß- und Salzwasser sehr unterschiedliche Leitfähigkeiten besitzen, ist es möglich, Trink-, Brack- und Salzwasser sehr gut zu unterscheiden. Ein Magnetometer in der Sonde nimmt Daten auf, die Aufschluss über die geologische Struktur des Geländes geben. Ein Laser-Höhenmesser bestimmt die Topographie unter der Flugstrecke.

Diese Daten dienen der Erkundung des Bodens, der Grundwasserleiter und der natürlichen Versalzungsstrukturen. Die Messflüge sind Teil einer Befliegung der deutschen Nordseeküste. Die Nordseeküste ist unter Aspekten wie Klimawandel und Küstenschutz von besonderem Interesse. Nordseeinseln, Wattenmeer und Deichregionen sind durch Sturmfluten und langfristigen Meeresspiegelanstieg besonders gefährdet. Auf Grundlage der Messflüge erhoffen sich die Wissenschaftler der BGR und des LIAG Aufschlüsse zur besseren Identifizierung der Küsten- und Landbereiche, die durch Meeresspiegelanstieg oder Sturmfluten gefährdetet sind.

Die Küstenregion hinter den Deichen ist durch natürliches Salzwasservordringen geprägt. Jede Veränderung wirkt sich auf die Ausbreitung des Salzwassers im Untergrund aus und kann Trinkwasservorkommen gefährden. Die aerogeophysikalischen Messungen verhelfen den Geologen und Wasserversorgern zu einem klaren Verständnis der Verhältnisse im Untergrund. Auf diese Weise können vorbeugende Maßnahmen noch gezielter getroffen werden. Die bei den Messflügen gewonnenen Daten stehen nach der Auswertung über das Fachinformationssystem Geophysik des LIAG öffentlich zur Verfügung.

In einem einheitlichen Standard soll diese Befliegung unter Mitwirkung der Bundesländer auf weitere Teile Deutschlands ausgedehnt werden. Die dabei entstehenden dreidimensionalen Datenbestände sind vielfältig nutzbar und von bleibendem Wert für Forschung und Landesplanung.


Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/GG__Geophysik/Aerogeophysik/Projektbeitraege/D-AERO/deutschlandweite__aerogeophysik__befliegung__D-AERO.html

http://www.liag-hannover.de/projekte/projekte-fsp-grundwassersysteme/flaechenhafte-befliegung.html


Ansprechpartner:
BGR:
Dr. Uwe Meyer, Tel.: 0511 643 3212, E-Mail: Uwe.Meyer@bgr.de

Dr. Malte Ibs-von Seht, 0511 643 2911 / 0151 12150091, E-Mail: Malte.Ibs-vonSeht@bgr.de,

LIAG:
Dr. Helga Wiederhold, Tel.: 0511 643 3520, E-Mail: Helga.Wiederhold@liag-hannover.de



Logos der drei Institutionen im GEOZENTRUM HANNOVER


Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-mail: info@bgr.de Internet: http://www.geozentrum-hannover.de

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