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Newsletter 2015/03 vom 01.07.2015

Mineralische Rohstoffe

Verbundprojekt zur Ressourceneffizienz

BGR entwickelt Kataster für Hochtechnologierohstoffe

Die BGR entwickelt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ein neues Kataster für Hochtechnologierohstoffe in sulfidischen Buntmetallerzen in Deutschland und angrenzenden EU-Regionen. Es werden Gesteinsproben von ehemaligen Erzbergwerken aus BGR-Sammlungen geochemisch-mineralogisch untersucht und die Inhalte an Germanium, Gallium, Indium, Antimon und Flussspat bestimmt. Zudem fließen standortbezogene Indikatoren (z. B. verbliebene Erzvorräte, Infrastruktur, Umweltrisiken) in die Entwicklung des Katasters ein. Die Datenbank soll eine Grundlage für die spätere Auswahl geeigneter Lagerstätten zur Rohstoffgewinnung bilden. Das dreijährige Projekt ist Bestandteil des Förderprogrammes „r4 - Innovative Technologien für Ressourceneffizienz - Wirtschaftsstrategische Rohstoffe für den Hightech-Standort Deutschland“ des BMBF. Partner des Verbundprojektes sind neben der BGR die Universitäten TU Clausthal und MU Leoben (Österreich), das CUTEC-Forschungsinstitut sowie die Recylex GmbH. Zudem sind einige Geologische Landesämter beteiligt.

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Marine Rohstoffforschung

Lizenzvertrag zur Erkundung von Lagerstätten in der Tiefsee unterzeichnet

Lizenzvertrag zur Erkundung von Lagerstätten in der Tiefsee unterzeichnet

Im Mai haben der Generalsekretär der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA), Nii Allotey Odunton, und BGR-Präsident Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel in Berlin einen Lizenzvertrag zur Erkundung von Sulfid-Vorkommen im Indischen Ozean unterzeichnet. Die Unterzeichnung im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) wurde im Beisein von Staatssekretär Matthias Machnig vorgenommen. Mit der Lizenz hat die BGR jetzt das Recht auf der Grundlage eines verbindlichen Arbeitsplans, exklusiv in einem 10.000 Quadratkilometer großen Gebiet südöstlich von Madagaskar, polymetallische Sulfide am Tiefseeboden erkunden. Die metallreichen sulfidischen Ablagerungen sind wichtige Quellen für Buntmetalle (z.B. Zink, Kupfer, Blei) und für wirtschaftsstrategische Rohstoffe (z.B. Tellur, Selen, Indium, Gallium, Germanium) sowie für die Edelmetalle Gold und Silber. Die Lizenz, die der Rat der Internationalen Meeresbodenbehörde im Juli 2014 gebilligt hatte, hat eine Laufzeit von 15 Jahren und kann anschließend in eine Abbaulizenz münden.

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Bodengeophysik

Weltweit einmaliges Messsystem getestet

Weltweit einmaliges Messsystem getestet

Auf dem Bundeswehr-Truppenübungsplatz „Döberitzer Heide“ hat die BGR kürzlich ein neuartiges geophysikalisches Messsystem zur Erkundung von Grundwasservorkommen erfolgreich getestet. Mit Hilfe eines 22 Meter großen ringförmigen Helium-Ballons („Torus“) wurde die Kernspinresonanz von Wasserstoff-Protonen erstmals aus der Luft gemessen. Der Helium-Ballon transportierte die dazu notwendige Messspule in etwa vier Meter Höhe über das Untersuchungsgebiet. Mit dem Test hat die BGR in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) weltweit erstmalig gezeigt, dass mit einem helium-basierten, flugfähigen System neben elektromagnetischen Messungen auch Messungen der Kernspinresonanz des Grundwassers durchgeführt werden können. Es konnten Signale von knapp einhundert nanoVolt gemessen und verschiedenen Tiefenstufen von 10 bis 30 Meter Tiefe zugeordnet werden. Die maximale Eindringtiefe des Verfahrens ist derzeit noch auf etwa 40 Meter beschränkt. Es ist jedoch zu erwarten, dass zukünftige Entwicklungen in der Messtechnik die Leistungsfähigkeit des Verfahrens verbessern werden.

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Umweltmonitoring

Weiterer Meilenstein der Wismut-Sanierung erreicht

Weiterer Meilenstein der Wismut-Sanierung erreicht

Mit der Fertigstellung des WISMUT-Stollns hat die Wismut GmbH kürzlich einen weiteren Meilenstein bei der Sanierung der durch den Uranbergbau in Sachsen und Thüringen entstandenen Altlasten erreicht. Die BGR hat die Auffahrung des WISMUT-Stollns beratend begleitet. Es handelt sich um einen etwa drei Kilometer langen Wasserlösestollen, durch den die gefluteten Grubenfelder Dresden/Gittersee zum „Tiefen Elbstolln“ hydraulisch angebunden werden. Die Ableitung des Flutungswassers aus den Grubenfeldern ist notwendig, um unkontrollierte Wasseraustritte an der Oberfläche zu verhindern. Der WISMUT-Stolln ermöglicht eine Entwässerung über den Tiefen Elbstolln in die Elbe mit einem Durchsatz von voraussichtlich 80 bis 100 Kubikmeter pro Stunde. Dabei werden die chemischen Einleitkriterien, die eine Beeinträchtigung der Wasserqualität der Elbe ausschließen, eingehalten. Mit der Inbetriebnahme des Wismut-Stollns ist die Sanierung des Standortes Dresden-Gittersee beendet. Die bis dahin durchgeführte Flutungswasserhaltung und Wasserbehandlung wurden eingestellt.

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CO2-Speicherung

Europäisch-amerikanischer Erfahrungsaustausch in Venedig

Experten tauschen sich über Projekte aus

Bei dem diesjährigen CO2GeoNet Open Forum, das im Mai zum 10. Mal in Venedig stattfand, tauschten sich zahlreiche Experten über ihre Erfahrungen aus  Pilot-, Demonstrations- und kommerziellen Projekten zur geologischen Speicherung von CO2 aus. Als Gründungsmitglied des Europäischen Exzellenznetzwerkes CO2GeoNet hat sich die BGR auch in diesem Jahr an dem Forum beteiligt. Es wurde erstmals gemeinsam mit dem Amerikanischen Department of Energy veranstaltet. Aktuell werden jährlich 20 Millionen Tonnen CO2 (Kohlendioxid) an zwölf Orten im Untergrund gespeichert. Zwei der Speicherstandorte befinden sich in Norwegen, die anderen zehn in Nordamerika und Brasilien. In den amerikanischen Projekten wird die CO2-Speicherung mit der Verwendung von CO2 zur Steigerung der Ausbeute von Erdölfeldern kombiniert. Der Erfahrungsaustausch zeigte, dass mit jedem Speicherprojekt spezifische Herausforderungen verbunden sind. Daher sollten zeitnah weitere Pilot- und Demonstrationsprojekte zur CO2-Speicherung unter möglichst unterschiedlichen geologischen Bedingungen eingerichtet werden, so ein Fazit der Veranstaltung.

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Internationale Zusammenarbeit

Projektstart in den Anden

Überregionales Vorhaben startet in den Anden

Innerhalb der deutschen technischen Zusammenarbeit hat die BGR zusammen mit der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und der Karibik (ECLAC) ein überregionales Vorhaben zur Verbesserung des Umwelt- und Ressourcenschutzes im Bergbau der Andenländer (Perú, Chile, Bolivien, Ecuador und Kolumbien) begonnen. Im Mittelpunkt steht dabei der Erfahrungsaustausch der beteiligten Partnerländer. Darüber hinaus werden die Partner bei der Beseitigung und Nutzung von Bergbau-Altlasten und bei der effizienteren Nutzung des Wassers und der Energie beraten. Dieses Bündel an Maßnahmen soll vor allem dazu beitragen das Trink- und Brauchwasser, den Lebens- und Wirtschaftsraum sowie die Gesundheit der Anwohner zu schützen. Das Vorhaben, das ab 2015 für zwei Jahre ausgelegt ist, wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt und ist mit einem GIZ-Vorhaben verzahnt, das rechtliche Rahmenbedingungen und Stakeholder-Fragen im Bergbau-Sektor der Anden behandelt.

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Internationale Zusammenarbeit / Grundwasser

Jordanische Regierung setzt BGR-Vorschlag um

Jordanische Regierung setzt BGR-Vorschlag um

Jordanien leidet unter extremer Wasserknappheit und zählt zu den zehn wasserärmsten Ländern der Welt. Die Regierung von Jordanien hat daher auf Grundlage eines Fachberichts der BGR jetzt ein Maßnahmenpaket beschlossen, um das weitere Absinken der Grundwasserspiegel im Norden des Landes aufzuhalten. Es werden die Genehmigungen zur kostenfreien Grundwasserentnahme für Bewässerungszwecke deutlich begrenzt. Auch vertiefende Bohrungen bei bestehenden Bewässerungsbrunnen sind nicht mehr erlaubt. Zudem soll es eine verstärkte Beobachtung der Grundwasserspiegel geben. Wissenschaftler der BGR hatten herausgefunden, dass der Grundwasserspiegel in Nordjordanien in den vergangenen 20 Jahren um teilweise mehr als 60 Meter abgesunken ist. Weite Bereiche des hauptsächlich genutzten Aquifers sind bereits trocken gefallen. Aufgrund der zum Teil dramatischen Situation wird die BGR ihren Einsatz in Jordanien zukünftig weiter verstärken. Gemeinsam mit Regierungsvertretern vom jordanischen Wasserministerium planen die BGR-Experten im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein neues Projekt vor Ort.

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Veranstaltungen

DERA-Workshop zu Bismut

DERA-Workshop zu Bismut

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR veranstaltet am Donnerstag, den 09. Juli 2015, einen Industrieworkshop zur „Verfügbarkeit und Versorgungssicherheit von Bismut“. Der Workshop findet von 12 bis 17 Uhr im Geozentrum Hannover statt. Die DERA wird auf der Veranstaltung ihre aktuelle Studie zur Versorgungslage bei Bismut vorstellen und mit den Teilnehmern Preis- und Lieferrisiken im Kontext der Kritikalität von Bismut diskutieren. Auf der Agenda stehen des Weiteren Vorträge zu „Bismut in der Metallurgie von Kupfer und seinen Legierungen“, zu „Bismutgläsern in der Automobil-, Flach- und Hochglasindustrie“ und zu „Bismut in der chemischen Industrie.“ Bismut wird im Bereich der Medizin, für Weichlote und in Deutschland vorwiegend für die Herstellung von Gelbpigmenten für Lacke und Farben eingesetzt.

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Neues aus der Sammlung

Der Gneis – das Sammlungsobjekt des zweiten Quartals

Der Gneis – das Sammlungsobjekt des zweiten Quartals 2015

Manchmal liegt er unter Eis und manchmal gewinnt er einen Preis: Der Gneis. Er wurde vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) und der Deutschen Geologischen Gesellschaft - Geologische Vereinigung (DGGV) kürzlich zum Gestein des Jahres 2015 gekürt. Beim Gneis handelt es sich um ein metamorphes Gestein, das mehr als 20 Prozent Feldspäte enthält und eine Paralleltextur aufweist. Grundsätzlich werden Ortho- und Paragneise unterschieden. Orthogneise sind aus magmatischen Gesteinen (häufig Granite) entstanden. Paragneise haben sich hingegen aus Sedimentgesteinen wie Sandsteinen, Grauwacken oder Tonsteinen gebildet. Bei der Entstehung von Gneis wurde das ursprüngliche Gestein tief in das Erdinnere transportiert, durch Druck und Temperatureinfluss umgewandelt und wieder an die Erdoberfläche befördert. Gneise zählen zu den ältesten Gesteinen der Erde. So gibt es beispielsweise in Kanada die Acasta Gneise, die etwa vier Milliarden Jahre alt sind. In Deutschland sind sie in den Aufragungen des Grundgebirges wie z.B. im Harz, im Erzgebirge oder im Taunus zu finden. In Norddeutschland treten an der Erdoberfläche Gneisbrocken aus Skandinavien auf, die als Geschiebe während der Eiszeiten verfrachtet wurden.

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Neuerscheinungen

Neue Studie zur Rohstoffrisikobewertung von Zink veröffentlicht

Neue Studie zur Rohstoffrisikobewertung von Zink veröffentlicht

Trotz neuer Bergbauprojekte weltweit können kurz- bis mittelfristig Defizite am Zinkmarkt auftreten. Der Grund: Nicht alle zusätzlichen Kapazitäten werden voraussichtlich rechtzeitig den Markt erreichen, um Bergwerksschließungen aufzufangen und gleichzeitig eine starke Nachfrage abzudecken. Die Versorgungslage bei Zink ist aufgrund der zahlreichen neuen Projekte langfristig jedoch unkritisch. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR in ihrer neuen Studie „Rohstoffrisikobewertung - Zink“. Bis 2020 könnte eine jährliche Nachfragesteigerung von etwa 2,2 % - unter Berücksichtigung der derzeit am weitesten fortgeschrittenen Bergbauprojekte - gerade noch abgedeckt werden. Dies entspricht insgesamt einer zusätzlichen Förderkapazität von 1,6 bis 1,7 Millionen Tonnen. Ein stärkeres Nachfragewachstum könnte daher kurz- bis mittelfristig zu Defiziten im Zinkmarkt führen. Zink ist für Deutschland ein bedeutender Rohstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bei Feinzink, Zinklegierungen und Zinkstaub zählt Deutschland zu den größten Nettoimporteuren weltweit.

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