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Newsletter 2016/04 vom 31.08.2016

BGR

Flagge

BGR nimmt an Internationalem Geologenkongress teil

Vom 27. August bis zum 4. September 2016 findet in Kapstadt/Südafrika der 35. Internationale Geologenkongress (IGC) statt. Die BGR nimmt mit zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Tagung teil. Sie werden sich an folgenden Themenbereichen beteiligen: Mineral Exploration, Arctic and Antarctic Geoscience, Proximal and Remote Sensing Technologies, Groundwater and Hydrogeology, Environmental Geosciences, Public Sector Geoscience and Geological Surveys, Geoscience Data and Information Systems, Engineering Geology and Geomechanics, Geohazards. Die BGR ist auch mit einem eigenen Messestand vertreten, der diese Themen aufgreift und mit Informationen vertieft. Er liegt in der unmittelbaren Nähe zum Stand des Helmholtz-Zentrums Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), das die Bewerbung Deutschlands als IGC-Tagungsort im Jahr 2024 betreibt.

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DERA

Rohstoffe für Zukunftstechnologien 2016

Neue Studie zu Rohstoffen für Zukunftstechnologien

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat am 4. Juli 2016 auf einer gemeinsamen Fachkonferenz im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Studie „Rohstoffe für Zukunftstechnologien 2016“ vorgestellt. Die Studie analysiert, welche Impulse die künftige industrielle Nutzung von Zukunftstechnologien auf die Rohstoffnachfrage auslöst und auf welche Rohstoffe Innovationen besonders angewiesen sind. Insgesamt wurden über 160 Zukunftstechnologien zum Stand der Technik, der Marktreife sowie des Rohstoffbedarfs und des Recyclingpotenzials gescreent. Zweiundvierzig Zukunftstechnologien wurden im Detail betrachtet und Szenarien für den Rohstoffbedarf im Jahr 2035 erarbeitet. Die Studie, die das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) im Auftrag der DERA erstellt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass insbesondere für die Rohstoffe Lithium, Rhenium, Terbium bzw. Dysprosium der Bedarf für Zukunftstechnologien im Jahr 2035 mehr als das Doppelte der heutigen globalen Primärproduktion ausmachen wird. Auch bei Germanium, Kobalt, Scandium, Tantal, Neodym bzw. Praseodym wird der erwartete Rohstoffbedarf in der gleichen Größenordnung oder über dem heute produzierten Angebot liegen.

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Endlagerung

DECOVALEX-Studien

Abschlussbericht Forschungsprojekt DECOVALEX2015

Seit 1992 arbeiten Forscher an der Modellierung von Prozessen, die bei der Freisetzung und beim Transport von Radionukliden in einem Endlager für hoch radioaktive Abfälle eine Rolle spielen. Jetzt liegt der Abschlussbericht der VI. Phase des internationalen Projektes DECOVALEX (Development of Coupled models and their Validation against Experiments in nuclear waste isolation) vor. Er fasst Ergebnisse der Modellierungen zusammen. Im Projekt DECOVALEX2015 haben BGR-Experten mit Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) Aufheizexperimente in internationalen Felslaboren im Maßstab 1:1 und 1:2 mit Computercodes simuliert. So wurde z. B. im schweizerischen Untertagelabor Mont Terri untersucht, wie sich die Temperatur über das gesamte Endlagersystem in Abhängigkeit von der Wassersättigung im Gestein ausbreitet. Die berechneten Temperaturen und Feuchtigkeiten stimmten mit den gemessenen Daten gut überein, so das Ergebnis.

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Internationale Zusammenarbeit / Grundwasser

Teilnehmer des Grundwassertrainings

BGR auf der Africa Water Week

Die BGR war auf der 6. Africa Water Week (AWW) vom 18. bis 22. Juli in Dar es Salaam, Tansania, mit zwei Veranstaltungen vertreten. Im Rahmen des TZ-Projektes „Grundwasserberatung der Tschadseebeckenkommission“ wurde gemeinsam mit der Tschadseebeckenkommission (LCBC) ein Side Event mit vier Vorträgen veranstaltet, in denen unterschiedliche Aspekte des Grundwassermanagements präsentiert wurden: Hydrogeologische Grundlagen, Herausforderungen und regionale Ansätze für das Grundwassermanagement und Auswirkungen der Flüchtlingsströme auf die Vegetation. Zusätzlich hat das TZ-Projekt „Politikberatung Grundwasser“ gemeinsam mit dem „Afrikanischen Grundwassernetzwerk“ (AGW-Net) ein eintägiges „Schnuppertraining“ zum gemeinsam erstellten Trainingshandbuch „Integration of Groundwater into the Management of Basin Organisations in Africa“ organisiert. Das Trainingshandbuch wurde verschiedenen Entscheidern vorgestellt, um Interesse an weiteren Trainings zu wecken. Anschließend absolvierten Mitarbeiter des mittleren Managements das Training, darunter auch BGR-Counterparts aus der LCBC, dem Observatoire du Sahara y du Sahel (OSS), Namibia und Sambia.

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Internationale Zusammenarbeit / Georisiken

Georisiken

Katastrophenvorsorge in Indonesien auf der Resilient Cities 2016

Im Rahmen des TZ-Projektes „Verminderung von Georisiken“ unterstützt die BGR eine indonesische Masterarbeit der Universität Padjadjaran (Bandung). Die Masterarbeit thematisiert, inwieweit die während des TZ-Projektes entwickelten und 2011 in die lokale Raumplanung aufgenommenen Risikoexpositionskarten für den Distrikt Ende in Ostindonesien zur Anwendung gekommen sind. Außerdem wird untersucht, ob Regierungsprogramme zur Katastrophenvorsorge innerhalb der Zivilgesellschaft bereits beigetragen haben oder beitragen werden. Ein Poster zu der Masterarbeit wurde kürzlich auf der Konferenz „Resilient Cities 2016“ - einem globalen Forum für städtische Entwicklung - in Bonn vorgestellt. Das Projekt „Verminderung von Georisiken“ unterstützt die staatlichen Behörden Indonesiens bei der Beurteilung und Auswertung lokaler geologischer Gefahren und zielt dabei auf die Notwendigkeit einer politischen und sozialen Bewusstseinsbildung ab. Das Projekt setzt seinen Schwerpunkt seit 2015 auf die Unterstützung von Trainingsmaßnahmen im Bereich Geogefahren und Raumplanung im Bildungs- und Trainingscenter für Geologie.

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Geoinformationen

IBAMA

Austausch mit brasilianischem Umweltinstitut

Vier Mitarbeiter des brasilianischen Umweltinstitutes IBAMA (Instituto Brasileiro do Meio Ambiente e dos Recursos Naturais Renováveis) waren am 14. Juli 2016 zu Gast im GEOZENTRUM Hannover. Sie wurden von der BGR über die Arbeit mit Geo-Informationssystemen (GIS), Geodaten und Fernerkundung informiert. Das Umweltinstitut IBAMA ist dem brasilianischen Umweltministerium zugeordnet und für den Schutz und das Monitoring von Wäldern und Naturreservaten zuständig. In den Waldgebieten Amazoniens, die monatelang unter Wolkenbedeckung liegen, ist das Monitoring nur mit Radarsatelliten möglich. Dabei fallen große Datenmengen an, die sinnvoll organisiert und visualisiert werden müssen. Hier kann die BGR unterstützen und ihre Expertise in den Bereichen GIS, Organisation der Geodaten-Infrastruktur und Auswertung multispektraler und -temporaler Daten einbringen. An dem Treffen nahmen Experten aus den BGR-Fachbereichen Internationale Zusammenarbeit, Geoinformationen, GIW-Geschäftsstelle, Stratigraphie sowie Gefährdungsanalysen, Fernerkundung teil. Sie vereinbarten mit den IBAMA-Experten einen weiteren fachlichen Austausch.

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Gefährdungsanalysen

Oberflächenruptur des Erdbebens von 1983 am Bora Peak in Idaho, USA

Paläoseismische Exkursion im Westen der USA

Ein internationaler paläoseismologischer Fachaustausch mit Beiträgen aus der BGR wurde im Mai 2016 in Crestone (Colorado, USA), durchgeführt. Er wurde begleitet von einer einwöchigen Exkursion in die Basin and Range Region im Westen der USA, in der Spuren von Erdbeben gesucht wurden, die sich dort vor Jahrtausenden bis in unsere Zeit ereignet hatten. Im Gelände dieser Region sind oft markante Geländestufen (Scarps) zu sehen, die durch Erdbeben der Magnitudenklasse 6 bis 7 erzeugt wurden. Die mittleren Wiederkehrperioden der Erdbeben an einem Störungssegment betragen mehrere Tausend Jahre, wobei sich nur geringe langzeitliche Verschiebungsraten in einer Größenordnung von 0,1 mm/a ergeben. Das Foto zeigt die während des Erdbebens vom 28. Oktober 1983 erzeugte Geländestufe am Bora Peak (Idaho, USA). Die Oberflächenruptur mit einigen Metern vertikalem Versatz an der Erdoberfläche hat eine Länge von rund 40 km. Die Magnitude des Bebens betrug 6,9. Das letzte in diesem Gebiet aufgetretene Erdbeben liegt rund 15.000 Jahre zurück. Diese Erkenntnisse geben neue Impulse für die seismischen Gefährdungsanalysen. Die tektonische Situation lässt sich durchaus mit Bereichen in Mitteleuropa vergleichen wie etwa der Niederrheinischen Bucht oder dem Oberrheingraben.

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Fernerkundung

SiSuRock-Mangankruste

Neues System zur detaillierten Untersuchung von Oberflächen

Die BGR besitzt seit diesem Jahr ein neues hyperspektrales System (2D-Scanner) zum Messen und Auswerten von Infrarotspektren. Mit dem System kann die stoffliche Zusammensetzung von Oberflächen detailliert untersucht werden. Das Scanverfahren kann auch im Gelände und auf dem BGR-Helikopter eingesetzt werden und ist in Kombination mit anderen abbildenden Scanverfahren bestens geeignet, um verschiedenste Fragen aus Geologie, Rohstofferkundung, Endlager, Boden und Stratigraphie in höchster Detailliertheit zu beantworten. Die Ortsauflösung im Labor beträgt je nach Objektgröße 1,4 mm bis 25 µm pro Pixel. Die Entwicklungen moderner hyperspektraler Sensoren, die auf allen Skalenebenen - vom Satelliten über Flugzeug/Helikopter, Gelände und Labor bis in den mikroskopischen Bereich - zur Untersuchung der stofflichen Zusammensetzung von Oberflächen eingesetzt werden können, sind eine der wichtigsten Zukunftstechnologien der Erderkundung. Es besteht die Möglichkeit der Informationsübertragung vom Großen zum Kleinen, vom Satelliten zum Labor sowie von der Übersicht ins Detail.

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Auszeichnung

Land der Ideen

Land der Ideen: Kartenwerk zu Bodenbewegungen ausgezeichnet

Die Fernerkundung der BGR ist zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der TU München mit dem Projekt „Satellitengestützte Bodenbewegungskarte für Deutschland“ Preisträger im bundesweiten Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2016. Zum Thema „NachbarschafftInnovation - Gemeinschaft als Erfolgsmodell“ liefert das Projekt in der Kategorie Wissenschaft ein ausgezeichnetes Beispiel für den Mehrwert gemeinschaftlichen Handelns. Der Wettbewerb basiert auf einer Initiative aus Bundesregierung, Auswärtigem Amt, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem Bundesverband deutscher Banken (BDB). Eine Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern wählte das Projekt gemeinsam mit einem fünfköpfigen Fachbeirat aus über 1.000 Bewerbungen aus. Während der Preisverleihung am 4. Juli 2016 wurde den Preisträgern eine von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichnete Urkunde überreicht. Die Mitwirkung von Kolleginnen und Kollegen der BGR und des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat zu dieser Auszeichnung beigetragen.

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Personalia

Dr. Christian Reichert

Dr. Reichert erneut in internationales Fachgremium gewählt

Dr. Christian Reichert, Leiter des BGR-Fachbereichs für Marine Rohstofferkundung, wurde auf der diesjährigen Jahrestagung der Internationalen Meeresbodenbehörde (IMB) in Kingston, Jamaika, für weitere fünf Jahre in die Rechts- und Fachkommission (engl. LTC) der IMB gewählt. Er ist seit 2008 in der LTC tätig und leitet dieses Gremium seit 2015. Die LTC ist ein 30-köpfiges Beratungsgremium, das dem Rat der IMB umfassend zuarbeitet. Zu den vielfältigen Aufgaben der Kommission gehören u. a. die Erstellung von Regularien für künftigen Tiefseebergbau, die Begutachtung von Anträgen auf Erkundungslizenzen und die Regelung sowie Überwachung aller Aktivitäten am Meeresboden jenseits der nationalen Rechtshoheiten. Deutschland selbst besitzt zwei Explorationslizenzen, in deren Rahmen die Vorkommen von Manganknollen im Zentralpazifik sowie von marinen Massivsulfiden im Indischen Ozean von der BGR untersucht werden.

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Aktion

Charta der Vielfalt

Vielfalt im Geozentrum Hannover entdecken

Unter dem Motto „Vielfalt im GEOZENTRUM Hannover entdecken“, nahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GEOZENTRUMs Hannover am diesjährigen Deutschen „Diversity-Tag“ teil. Auf einer Weltkarte konnten sie markieren, welche Teile der Erde sie durch einen längeren Aufenthalt, Geburt oder Nationalität geprägt haben. Das Ergebnis: 40 verschiedene Länder und alle Kontinente wurden beklebt. Darunter sind Länder wie Chile, Sambia, Syrien, Kamerun, Pakistan, die Mongolei oder Vietnam. Die Karte zeigt u. a., wo BGR-Experten im Rahmen von Auslandsprojekten tätig sind und sich mit geowissenschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen. Sie macht sichtbar, wie vielfältig die Belegschaft des GEOZENTRUMs Hannover ist. Die Charta der Vielfalt ist eine Unternehmensinitiative mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel als Schirmherrin. Sie möchte den Gedanken der Vielfalt in Institutionen und Unternehmen verankern und eine wertschätzende und offene Organisationskultur fördern. Insgesamt fanden über 1.000 Aktionen statt.

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Neues aus der Sammlung

Rekonstruktion

Computertomographische Abbildungen des Bentheimer Sandsteins

Sand ist das Gestein des Jahres 2016. Aus Sand kann im Laufe der Zeit Sandstein werden, in dem durch Verfestigung und Bildung von natürlichen Zementen einzelne Sandkörner aneinander gebunden werden. Dazwischen verbleiben meist freie Räume (Poren), durch die Wasser, Öl oder Gas zirkulieren können. Das macht Sandsteine zu wichtigen Speichergesteinen, zum einen als Grundwasserleiter, zum anderen für Erdöl- oder Erdgas-Lagerstätten. Ein Beispiel ist der altersmäßig aus der Unterkreide (Valangin, vor ca. 135 Mio. Jahren) stammende Bentheimer Sandstein, ein gelblich bis rötlicher Quarzsandstein, der im westlichen Niedersächsischen Becken abgelagert wurde und dessen tief liegende Vorkommen heute zu den größten Erdöllagerstätten Deutschlands zählen. Wegen seiner Widerstandsfähigkeit war er als Baumaterial Jahrhunderte lang beliebt und wird auch heute noch abgebaut. Auf der folgenden Internetseite hat das GEOZENTRUM Hannover computertomographische Abbildungen eines circa 1,5 mm³ großen Stücks des Bentheimer Sandsteins veröffentlicht.

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Neuerscheinungen

Mineralische Rohstoffe für die Energiewende

Kurzbericht über Rohstoffe für die Energiewende

Für den Ausbau und die Entwicklung von Technologien für Erneuerbare Energien werden mineralische Rohstoffe benötigt. Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat in dem Kurzbericht „Mineralische Rohstoffe für die Energiewende“ (Commodity TopNews, Ausgabe 50) Fakten zum spezifischen Rohstoffbedarf für Erneuerbare-Energietechnologien sowie den damit verbundenen Herausforderungen auf den internationalen Rohstoffmärkten zusammengestellt. Der Ausbau der Erneuerbaren-Energietechnologien kann insbesondere die Situation bei Rohstoffen mit kleinen Märkten, wie z. B. Indium, Gallium, Tellur und schwere Seltene Erden, beeinflussen. So lagen z. B. die Weltproduktion von Indium im Jahr 2013 bei 790 t und der Bedarf nur für Dünnschichtsolarzellen bei bis zu 103 t. Die Produktion von Indium ist stark konzentriert, über 50 % stammen aus China. Von dem Metall Tellur werden jährlich 500–600 t produziert, etwa die Hälfte davon geht in die Herstellung von Dünnschichtmodulen. Der prognostizierte erhöhte Bedarf von spezifischen Rohstoffen für diese Technologien und die hohe Angebotskonzentration auf wenige Produktionsländer können bei vielen dieser Rohstoffe zu erhöhten Lieferrisiken führen, so ein Fazit des Kurzberichts.

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