BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Gefilterte Infraschallsignale und automatische Detektionen (farbcodiert nach Ankunftsrichtung) für die von der BGR betriebene Station IS26 im Bayerischen Wald am 15.01.2022 abends.

Infraschall-Stationen der BGR registrierten Vulkanausbruch mehrfach, 17.01.2022

Der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Haʻapai im Südpazifik am vergangenen Samstag (15. Januar 2022) löste eine atmosphärische Druckwelle aus, die sich mit Schallgeschwindigkeit um die ganze Erde ausgebreitet hat. Die langperiodische Druckschwankung, die sogar mit gewöhnlichen Barometern messbar war, wurde gleich mehrfach auch von den hochempfindlichen Infraschall-Stationen der BGR zur Überwachung der Einhaltung des Kernwaffenteststoppvertrages (CTBT) registriert. Das erste Signal wurde von der BGR-Messanlage in der Antarktis am Samstagnachmittag aufgezeichnet. Gegen 21 Uhr mitteleuropäischer Zeit erreichte die Druckwelle auch die BGR-Station im Bayerischen Wald auf ihrem Weg aus nördlicher Richtung um den Globus. In der Nacht zum Sonntag erfasste die Anlage auch Signale des Ereignisses, die sich über den längeren Laufweg aus entgegengesetzter südlicher Richtung ausgebreitet hatten. Am heutigen frühen Montagmorgen registrierte die BGR-Station in der Antarktis ein weiteres Mal Infraschallwellen des Ereignisses im Südpazifik – diesmal nach einem erneuten vollständigen Erdumlauf in deutlich abgeschwächter Form. Aufgrund der Heftigkeit des Ausbruchs, der mit den Eruptionen des Mt. St. Helens in den USA 1980 und des Pinatubo auf den Philippinen 1991 vergleichbar ist, wird in den nächsten Tagen mit weiteren Detektionen der Infraschall-Wellen gerechnet.
Die Daten zum Vulkanausbruch bei Tonga wurden auch von weiteren Infraschall-Stationen des internationalen CTBT-Überwachungsnetzes, zu dem auch die BGR-Anlagen gehören, registriert. Sie sollen jetzt noch detaillierter ausgewertet und mit Erkenntnissen aus anderen Technologien verglichen werden. So gibt es zu dem Ereignis im Südpazifik auch Aufzeichnungen aus den Bereichen Seismologie, Hydroakustik und Fernerkundung sowie atmosphärische Ausbreitungsmodelle der Aschewolke. Die Ergebnisse der kompletten Analyse sollen später wissenschaftlich publiziert werden.

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Bild: Infraschallsignale der von der BGR betriebenen Station IS27 in der Antarktis.

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