BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Bei der feierlichen Akkreditierung  erhält der neue Auditor Ley Ibamba (2.v.re.) vom Präsidenten der Bergkammer des kongolesischen Unternehmensverbandes FEC, Louis Watum (2.v.li.), eine Urkunde. Links im Bild BGR-Projektleiter Moritz Michel.

DR Kongo: BGR unterstützt Akkreditierung von nationalen Auditoren, 15.03.2024

Im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit unterstützte das aktuelle BGR-Projekt in der Demokratischen Republik (DR) Kongo erstmals erfolgreich die Akkreditierung von einheimischen Auditoren für den Kleinbergbau. Die beiden neuen Kontrolleure, die künftig unabhängige Betriebsprüfungen in Minen der DR Kongo durchführen werden, erhielten ihre Zulassung durch den kongolesischen Unternehmensverband FEC. Sie sollen mit ihrer Arbeit die Einhaltung geltender Standards für zertifizierte Lieferketten bei mineralischen Rohstoffen unterstützen und zugleich vor Ort eine verbesserte Nachhaltigkeit und Akzeptanz der Prüfprozesse für einen verantwortungsvollen Kleinbergbau sicherstellen. Für ihre Aufgabe waren die Auditoren zuvor im Rahmen des BGR-Projekts, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird, geschult worden. Die BGR hatte auch die abschließende Akkreditierung der beiden Minenkontrolleure beratend begleitet.

Basis für die Akkreditierung ist der Zertifizierungsstandard Certified Trading Chains (CTC) für den Kleinbergbau, der in langjähriger Zusammenarbeit zwischen dem kongolesischen Bergbauministerium und der BGR entwickelt wurde. Ziel des CTC ist es, verantwortungsvolle Lieferketten im Kleinbergbau zu fördern und dadurch zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht beizutragen, ohne den Kleinbergleuten den Marktzugang in EU-Länder aufgrund hoher regulativer Anforderungen zu versperren. Wichtige Aspekte sind neben der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht ein Mindestmaß an Arbeitssicherheit, ein Beitrag zur Entwicklung der Region im Umfeld von Bergbaukooperativen und die Vermeidung von Umweltproblemen. Nachdem in den vergangenen 12 Jahren im Rahmen von BGR-Projekten in der DR Kongo bereits mehrfach erfolgreich CTC-Audits von Abbaukooperativen bei Zinn- und Tantalerzen realisiert wurden, erfolgten zuletzt innerhalb der Auditorenausbildung die ersten beiden CTC-Audits auf Kupfer- und Kobalterze im Kleinbergbau.

Lieferkettenrisiken und die unternehmerische Verantwortung zur Sorgfaltspflicht beim Bezug von Rohstoffen aus der DR Kongo stehen seit vielen Jahren in der öffentlichen Diskussion. Insbesondere der artisanale Kleinbergbau auf Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer, Tantal, Zinn und Gold, der für viele Kongolesinnen und Kongolesen eine wichtige Lebensgrundlage darstellt, steht aufgrund seines erhöhten Risikoprofils durch Kinder- und Zwangsarbeit, die Finanzierung militärischer Konflikte und mangelnde Arbeitssicherheit im Fokus.

Die Akkreditierung der beiden einheimischen Auditoren war ein weiterer wichtiger Meilenstein des aktuellen BGR-Projekts, dessen Ergebnisse jetzt im Rahmen einer Abschlusskonferenz in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa präsentiert wurden. Bei dieser Gelegenheit hob der Deutsche Botschafter in der DR Kongo, Ingo Herbert, noch einmal die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit im kongolesischen Rohstoffsektor hervor. So verfügt das zentralafrikanische Land über große Vorkommen an Kupfer, Kobalt und Tantal – wichtige strategische Rohstoffe für die Energiewende.

Vor diesem Hintergrund fand parallel zur Abschlussveranstaltung des BGR-Projekts in Kinshasa auch ein von der BGR mitorganisierter Workshop zur Ausgestaltung der strategischen Partnerschaft für kritische Rohstoffe zwischen der DR Kongo und der EU statt. Die Veranstaltung war Teil des EU-geförderten Projekts „AfricaMaVal“ , für das die BGR auf dem afrikanischen Kontinent Investitionsmöglichkeiten sondiert, um die Entwicklung von Wertschöpfungsketten zwischen Afrika und der EU zu fördern.

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