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Bei der feierlichen Akkreditierung  erhält der neue Auditor Ley Ibamba (2.v.re.) vom Präsidenten der Bergkammer des kongolesischen Unternehmensverbandes FEC, Louis Watum (2.v.li.), eine Urkunde. Links im Bild BGR-Projektleiter Moritz Michel.

DR Kongo: BGR unterstützt Akkreditierung von nationalen Auditoren, 15.03.2024

Im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit unterstützte das aktuelle BGR-Projekt in der Demokratischen Republik (DR) Kongo erstmals erfolgreich die Akkreditierung von einheimischen Auditoren für den Kleinbergbau. Die beiden neuen Kontrolleure, die künftig unabhängige Betriebsprüfungen in Minen der DR Kongo durchführen werden, erhielten ihre Zulassung durch den kongolesischen Unternehmensverband FEC. Sie sollen mit ihrer Arbeit die Einhaltung geltender Standards für zertifizierte Lieferketten bei mineralischen Rohstoffen unterstützen und zugleich vor Ort eine verbesserte Nachhaltigkeit und Akzeptanz der Prüfprozesse für einen verantwortungsvollen Kleinbergbau sicherstellen. Für ihre Aufgabe waren die Auditoren zuvor im Rahmen des BGR-Projekts, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird, geschult worden. Die BGR hatte auch die abschließende Akkreditierung der beiden Minenkontrolleure beratend begleitet.

Basis für die Akkreditierung ist der Zertifizierungsstandard Certified Trading Chains (CTC) für den Kleinbergbau, der in langjähriger Zusammenarbeit zwischen dem kongolesischen Bergbauministerium und der BGR entwickelt wurde. Ziel des CTC ist es, verantwortungsvolle Lieferketten im Kleinbergbau zu fördern und dadurch zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht beizutragen, ohne den Kleinbergleuten den Marktzugang in EU-Länder aufgrund hoher regulativer Anforderungen zu versperren. Wichtige Aspekte sind neben der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht ein Mindestmaß an Arbeitssicherheit, ein Beitrag zur Entwicklung der Region im Umfeld von Bergbaukooperativen und die Vermeidung von Umweltproblemen. Nachdem in den vergangenen 12 Jahren im Rahmen von BGR-Projekten in der DR Kongo bereits mehrfach erfolgreich CTC-Audits von Abbaukooperativen bei Zinn- und Tantalerzen realisiert wurden, erfolgten zuletzt innerhalb der Auditorenausbildung die ersten beiden CTC-Audits auf Kupfer- und Kobalterze im Kleinbergbau.

Lieferkettenrisiken und die unternehmerische Verantwortung zur Sorgfaltspflicht beim Bezug von Rohstoffen aus der DR Kongo stehen seit vielen Jahren in der öffentlichen Diskussion. Insbesondere der artisanale Kleinbergbau auf Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer, Tantal, Zinn und Gold, der für viele Kongolesinnen und Kongolesen eine wichtige Lebensgrundlage darstellt, steht aufgrund seines erhöhten Risikoprofils durch Kinder- und Zwangsarbeit, die Finanzierung militärischer Konflikte und mangelnde Arbeitssicherheit im Fokus.

Die Akkreditierung der beiden einheimischen Auditoren war ein weiterer wichtiger Meilenstein des aktuellen BGR-Projekts, dessen Ergebnisse jetzt im Rahmen einer Abschlusskonferenz in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa präsentiert wurden. Bei dieser Gelegenheit hob der Deutsche Botschafter in der DR Kongo, Ingo Herbert, noch einmal die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit im kongolesischen Rohstoffsektor hervor. So verfügt das zentralafrikanische Land über große Vorkommen an Kupfer, Kobalt und Tantal – wichtige strategische Rohstoffe für die Energiewende.

Vor diesem Hintergrund fand parallel zur Abschlussveranstaltung des BGR-Projekts in Kinshasa auch ein von der BGR mitorganisierter Workshop zur Ausgestaltung der strategischen Partnerschaft für kritische Rohstoffe zwischen der DR Kongo und der EU statt. Die Veranstaltung war Teil des EU-geförderten Projekts „AfricaMaVal“ , für das die BGR auf dem afrikanischen Kontinent Investitionsmöglichkeiten sondiert, um die Entwicklung von Wertschöpfungsketten zwischen Afrika und der EU zu fördern.

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Die interaktive Kartenanwendung des Bodenfeuchteviewers liefert deutschlandweit flächendeckende Informationen zur Bodenfeuchte.

BGR unterstützt DWD beim Bodenfeuchteviewer, 13.03.2024

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine neue Version seines Bodenfeuchteviewers veröffentlicht. Die modifizierte interaktive Kartenanwendung basiert auf nutzungsdifferenzierten Bodendaten der BGR.

Der Bodenfeuchteviewer, den der DWD seit 2021 auf seiner Webseite kostenfrei veröffentlicht, bietet alle verfügbaren Daten zur Bodenfeuchte in Deutschland. Die Kartenanwendung liefert flächendeckende Informationen zum Feuchtigkeitsgehalt der Böden bis in zwei Meter Tiefe. Die jeweiligen Angaben umfassen die Daten eines Jahres. Zudem können in der interaktiven Kartenanwendung für jeden beliebigen Standort in Deutschland jeweils Bodenfeuchteprofile aus den zurückliegenden 30 Tagen erzeugt werden.

Um die Bodenfeuchte in der Fläche noch realistischer berechnen zu können, hat die BGR für die neue Anwendung ihre nutzungsdifferenzierte Bodenübersichtskarte im Maßstab 1:1.000.000 (BÜK1000N) als Datengrundlage zur Verfügung gestellt. Diese beinhaltet die flächenhafte Verbreitung der bodenkundlichen Parameter in Abhängigkeit der drei Hauptnutzungsarten Acker, Grünland und Wald. In der Kartenanwendung des DWD wird die Bodenfeuchte für die drei genannten Nutzungsarten differenziert dargestellt, wobei die Modellierung für Waldflächen neu hinzugekommen ist. Zudem werden zusätzlich die jeweiligen Bodenprofile, die der Berechnung zugrunde liegen, als Interpretationshilfe zum angezeigten Bodenfeuchteprofil über eine webbasierte Anwendung dargestellt. Damit wurde das bestehende Webportal aufgrund zusätzlicher Anforderungen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft grundlegend erweitert.

Die Kooperation zwischen DWD und BGR zur Bodenfeuchte liefert eine wertvolle Datengrundlage für zahlreiche wissenschaftliche Fragestellungen zum Bodenwasserhaushalt und für die Politikberatung im Rahmen der deutschen Klimaanpassungsstrategie. Der Bodenwasserhaushalt spielt eine entscheidende Rolle für die Leistungsfähigkeit und den Zustand von Ökosystemen insbesondere im Hinblick auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen. Die Bodenfeuchte ist eine wichtige Kenngröße des Bodenwasserhaushalts und gibt an, welche Wassermenge im Boden vorhanden ist.

Pressemitteilung

Foto: Die interaktive Kartenanwendung des Bodenfeuchteviewers liefert deutschlandweit flächendeckende Informationen zur Bodenfeuchte.

Foto: Die jeweiligen Bodenprofile werden als Interpretationshilfe zum angezeigten Bodenfeuchteprofil über eine webbasierte Anwendung dargestellt.

Das Forschungsteam nahm Gesteinsproben von dieser Moräne im Reeves Gletscher.

Neuer BGR Report online, 11.03.2024

Der BGR Report 2023 steht seit heute auf der BGR-Webseite zum Download bereit. Die aktuelle deutschsprachige Ausgabe des BGR-Magazins informiert auf 52 Seiten über Aufgaben und Arbeiten der BGR im zurückliegenden Jahr.

Die Titelgeschichte des BGR Reports beschäftigt sich mit der Rohstoffexpertise der BGR. Vom umfassenden Leistungsspektrum der BGR auf dem Gebiet von Forschung, Information und Beratung zum Thema Rohstoffe konnte sich im vergangenen Jahr auch Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch in der BGR überzeugen.

In weiteren Beiträgen beschreibt der BGR Report u.a., wie die BGR die Erdwärmekampagne der Bundesregierung bei der Evaluation erfolgversprechender Projekte unterstützt, in welchem Maße die Wahl von Baumarten die künftige Grundwasserneubildung beeinflussen kann und wie der Einsatz „Künstlicher Intelligenz“ auch die geowissenschaftliche Forschung verbessert. Zudem blickt das Magazin auf 30 Jahre erfolgreiche geowissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Mongolei zurück und beleuchtet berufliche Karrierewege in der BGR.

In Kürze wird der aktuelle BGR Report auch in englischer Sprache veröffentlicht.

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Expertinnen aus dem jordanischen Wassersektor nahmen einer Veranstaltung in Amman teil, zu der die BGR und das jordanische Wasserministerium eingeladen hatten.

Frauen im Wassersektor – BGR-Veranstaltung in Jordanien, 08.03.2024

Anlässlich des heutigen internationalen Weltfrauentages hatten das Wasserministerium von Jordanien und die BGR in der jordanischen Hauptstadt Amman zu einer Veranstaltung unter dem Motto „Women in the Water Sector“ eingeladen. 25 Expertinnen tauschten sich über ihre Erfahrungen und Karrierewege innerhalb der Institutionen des jordanischen Wassersektors aus. An der Veranstaltung, die im neuen „Water Documentation and Awareness Centre“ stattfand, nahmen auch die Unterstaatssekretärin im Wasserministerium und Leiterin des Labors der jordanischen Wasserbehörde, Muna H. Gharaibeh, und die ehemalige Unterstaatssekretärin, Suzan AL Kailani (jetzt Mitarbeiterin der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit, USAID), teil.

Frauen sind im jordanischen Wassersektor – insbesondere auf Führungsebene – noch immer stark unterrepräsentiert. Die Sichtbarkeit von Frauen in verantwortungsvollen Positionen und bessere Netzwerke sind ein wichtiger Schlüssel für Veränderungen.

Die Veranstaltung war Teil des vom jordanischen Wasserministerium und der BGR durchgeführten Projekts „Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen“. Innerhalb des Vorhabens, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit finanziert wird, ist auch das „Water Documentation and Awareness Centre“ im jordanischen Wasserministerium entstanden. Das Zentrum verbindet mit einer dauerhaften Ausstellung das gesamte in Jordanien verfügbare Wissen zum Thema Wasser und soll der Vernetzung von Stakeholdern im Wassersektor dienen.

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Die Grafik zeigt das Ziel des Projekts, mit dem der natürliche Nitratabbau in der ungesättigten Zone (Drainzone) durch Denitrifikation untersucht werden soll.

BGR startet mit Thünen-Institut Projekt zum Nitratabbau, 07.03.2024

Die BGR startet gemeinsam mit dem Thünen-Insitut für Agrarklimaschutz ein Forschungsprojekt zum Nitratabbau. Im Vorhaben DeniDrain soll untersucht werden, in welchem Maße sich Nitrat (NO3) im Boden durch Mikroorganismen natürlich abbaut (Denitrifikation). An repräsentativen Standorten in Deutschland wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der ungesättigten Sickerwasserzone unterhalb des Wurzelraumes (Drainzone) Proben entnehmen, um herauszufinden, wieviel Nitrat in der Drainzone abgebaut wird und damit nicht ins Grundwasser gelangt. Bisher bestehen hier große Unsicherheiten, da es kaum geeignete Untersuchungen zu dieser Frage gibt.

Ein weiterer Fokus des Projektes liegt auf der Erstellung von wissenschaftlichen Modellen, die eine standortspezifische Bewertung des Nitratabbaus ermöglichen. So sollen die Ergebnisse auf alle Gebiete mit Lockergesteinsschichten übertragen werden können, um zu untersuchen, inwieweit der natürliche Nitratabbau im Boden zum Grundwasserschutz beiträgt. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

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Das DERA-Team mit Anne Lauenroth vom Bundesverband der Deutschen Industrie (2.v.li.), BMWK-Unterabteilungsleiterin Susanne Szech-Koundouros (4.v.li.) und Florian Schrieverhoff vom deutschen Generalkonsulat in Toronto (re.) auf dem BGR-Stand.

BGR auf der PDAC 2024, 06.03.2024

Die BGR präsentierte sich auch in diesem Jahr bei der Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC), die zu den größten internationalen Bergbaumessen zählt. Auf einem eigenen Stand informierte die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR die Besucherinnen und Besuchern der Messe in Toronto zu aktuellen Themen der Rohstoffverfügbarkeit und Rohstoffversorgung.

Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Rohstoffe & Bergbau der AHK Kanada richtete die DERA bei der PDAC 2024 den „German Day“ aus. Die Veranstaltung bot unter dem Motto “Roadmap to resilience: German-Canadian partnerships in times of tranformation“ deutschen Unternehmen eine Plattform, um sich mit kanadischen Geschäftspartnern auszutauschen. Thematisch stand der German Day, der von Susanne Szech-Koundouros vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Deborah Yu von Natural Resources Canada eröffnet wurde, im Zeichen der aktuellen Transformationsprozesse der Wirtschaft. So erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen einer nachhaltigen Rohstoffgewinnung und der sicheren Versorgung mit den für die Transformation notwendigen Rohstoffen.

Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Stärkung der deutsch-kanadischen Zusammenarbeit. Als rohstoffreiches Land mit stabilen politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist Kanada nicht nur ein interessanter Handelspartner. Das Land bietet deutschen Unternehmen insbesondere im Bereich potenziell kritischer Rohstoffe auch zahlreiche Chancen, ihre Lieferketten zu diversifizieren.

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Die BGR-Energiestudie liefert Daten und Entwicklungen zur deutschen und globalen Energieversorgung.

BGR-Studie: Energieverbrauch auf Rekordniveau, 01.03.2024

Die BGR hat ihre aktuelle Energiestudie veröffentlicht. Danach steigt der weltweite Energiebedarf weiter und hat das Rekordniveau von 650 Exajoule erreicht (+ 1,5 %).

Trotz der enormen Marktturbulenzen bei fossilen Energierohstoffen – ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und als Reaktion darauf der westlichen Sanktionen – ist der Verbrauch bei sämtlichen Energieträgern mit Ausnahme von Erdgas im Jahr 2022 deutlich gewachsen. Die globale Erdölförderung erhöhte sich um 5 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Tonnen. Auch die weltweite Hartkohlenförderung stieg deutlich um 8 Prozent auf rund 7,5 Milliarden Tonnen an. Das war die mit Abstand höchste globale Zuwachsrate in den letzten zehn Jahren. Dagegen blieb die Erdgasproduktion mit knapp über 4 Billionen Kubikmetern auf Vorjahresniveau. Als Folge u.a. des Stopps der Lieferungen durch die Nordstream-Pipeline nach Deutschland und in die EU hat der Handel mit verflüssigtem Erdgas (LNG) deutlich zugenommen (+ 60 Prozent).

Die erneuerbaren Energien erlebten weltweit 2022 einen Rekordzubau von 295 Gigawatt an Leistung – davon allein 140 Gigawatt in China. Dennoch sind die globalen energiebedingten CO2-Emissionen im gleichen Zeitraum auf fast 37 Milliarden Tonnen angestiegen – ein Plus von mehr als 300 Millionen Tonnen. Die Energiestudie der BGR liefert Daten und Entwicklungen zur deutschen und globalen Energieversorgung.

Pressemitteilung

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (5.v.li.) und BSH-Präsident Helge Heegewaldt (rechts daneben) trafen sich mit Fachleuten beider Bundesoberbehörden zum Informationsaustausch in der BGR.

Austauschgespräch zwischen BGR und BSH, 28.02.2024

Die BGR und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) trafen sich jetzt in Hannover zu einem fachlichen Informationsaustausch. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und BSH-Präsident Helge Heegewaldt erörterten gemeinsam mit Expertinnen und Experten der beiden Bundesoberbehörden aktuelle Fachfragen und Vorhaben. Zu den besprochenen Themen bei dem Treffen in der BGR gehörte u.a. der Umgang mit geologischen Daten aus der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der deutschen Nord- und Ostsee, Fragestellungen zu Carbon Capture and Storage (CCS) sowie Managementpläne für die Naturschutzgebiete in Nord- und Ostsee. Dabei wurden eine Reihe von thematischen Überschneidungspunkten sowie Ansätze für gemeinsame Aktivitäten identifiziert.
Die beiden Präsidenten waren sich darin einig, dass aufgrund der Schnittstellen in den Aufgabenspektren beider Einrichtungen ein gemeinsames Austauschformat und regelmäßige Treffen verstetigt werden sollen.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (4.v.li.) und das BGR-Projektteam vom Copernicus Netzwerkbüro Boden.

Erster Workshop des neuen Copernicus Netzwerkbüros Boden, 22.02.2024

Mit den enormen Potentialen der Satellitenfernerkundung zur Erfassung von Bodeninformationen beschäftigte sich jetzt ein zweitägiger Workshop in der BGR. Es war die erste Veranstaltung des neuen Copernicus Netzwerkbüros Boden, das an der BGR angesiedelt ist.

Aufgabe des Netzwerkbüros ist es, die Erschließung der Potentiale von Satellitendaten – insbesondere des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus – für die Erfassung und Überwachung mineralogischer, chemischer und physikalischer Bodeneigenschaften und Bodenzustände zu unterstützen. Arbeitsschwerpunkte sind die Ermittlung von Anforderungen an die Fernerkundungsprodukte und -dienste sowie Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung dieser Dienstleistungen und Produkte. Das zweijährige Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr finanziert. Projektträger ist die Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR).

Am Workshop des Netzwerkbüros in Hannover nahmen mehr als 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Forschungsinstituten, Universitäten, Unternehmen und Stiftungen teil. Die Veranstaltung, die durch den Präsidenten der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, und die beiden bei der BGR für das Thema zuständigen Fachbereichsleitungen Dr. habil. Elke Fries und Dr.-Ing. Thomas Lege eröffnet wurde, gab einen umfassenden Einblick in die Anwendungsmöglichkeiten der Satellitenfernerkundung in den Bodenwissenschaften. Fachvorträge und interaktive Dialogformate ermöglichten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine vertiefte Auseinandersetzung u.a. mit den Themen satellitengestütztes Bodenmonitoring, Bodenmodellierung und agrarmeteorologische Beratung. Die Bedeutung innovativer Methoden wie Big Data-Analysen und Digital Soil-Mapping für den Fortschritt in der Boden-Fernerkundung wurde ebenfalls thematisiert.

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Die Kurz-Studie „Die Bedeutung Indonesiens für den globalen Nickelmarkt“ ist in der BGR-Reihe „Commodity TopNews“ erschienen.

Studie: Indonesiens Bedeutung für den globalen Nickel-Markt, 14.02.2024

Nickel gehört zu den Schlüsselrohstoffen bei der Umsetzung der Energie- und Verkehrswende. Mit der zentralen Weltmarktposition Indonesiens bei der Gewinnung und Weiterverarbeitung von Nickel beschäftigt sich jetzt eine neu veröffentlichte Kurzstudie der BGR.
Indonesien besitzt die weltweit größte Nickelförderung und verfügt zudem über die größten bekannten Nickelreserven der Welt. Zugleich ist das südostasiatische Land führender Produzent von Raffinadenickel und zweitgrößter Edelstahlproduzent. Es exportiert mit Abstand die größte Menge der für die Batterieherstellung wichtigen Vorprodukte MHP und Nickelmatte.

In Indonesien gilt ein Exportverbot für Nickelerze. Seine Marktmacht bei dem Rohstoff festigte das Land vor allem auch durch chinesische Investitionen. Heute spielt Indonesien mit Blick auf den Einsatz von nickelreichen Batterien für den weiteren Markthoch¬lauf der Elektromobilität eine entscheidende Rolle. Auffällig ist dabei die weitreichende vertikale Integration führender chinesischer Produzenten von Lithium-Ionen-Batterien und Edelstahl, was zu signifikanten Kostenvorteilen in den Lieferketten führt. So ist absehbar, dass das Nickelangebot auf den Weltmärkten auch in den kommenden Jahren hochkonzentriert bleiben wird.

Die Nickel-Produktion wirft allerdings Fragen zur Nachhaltigkeit des Bergbaus in Indonesien auf. Zu den Umweltbelastungen zählen ein erheblicher Verlust von tropischem Regenwald und der erhöhte Kohlendioxidausstoß in der Weiterverarbeitung durch den Einsatz von Kohle.

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Teilnehmer am „German Day“ (Foto v. l. n. r.): Dirk Berg, Anja Tambusso-Ferraz, Jens , Selleen Sewpershad, Simone Pohl, Dr. Franziska, Jenny Marie Tala, Enrico und Prof. Dr. Volker Steinbach.

BGR auf größter Bergbaumesse Afrikas, 08.02.2024

Die BGR beteiligte sich auch in diesem Jahr an der größten Bergbaumesse Afrikas, der „Investing in African Mining Indaba“, in Kapstadt (Südafrika).

Im Blickpunkt stand der „German Day“, der von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Bergbau und Rohstoffe der Auslandshandelskammer (AHK) Südliches Afrika organisiert wurde. Die Veranstaltung mit mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte eindrücklich das weiter gewachsene Interesse an deutschen Aktivitäten in Afrika sowie an Kooperationen mit deutschen Institutionen. Eröffnet wurde der „German Day“, der in diesem Jahr unter dem Motto „Powering Progress: the Convergence of Mining and Energy“ stand, durch die parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner. Darüber hinaus präsentierte sich die DERA auf der Messe mit einem eigenen Stand im Deutschen Pavillon.

Ein anderes zentrales Thema der Mining Indaba war das internationale Projekt AfricaMaVal, an dem auch die BGR beteiligt ist. Das Vorhaben unterstützt die Bemühungen, entlang der Wertschöpfungsketten kritischer Rohstoffe Partnerschaften zwischen der EU und Afrika zu etablieren. In Kapstadt fand im Rahmen des EU-Projekts ein Workshop zur Mobilisierung öffentlicher Mittel für Investitionen in den afrikanischen Bergbausektor statt, an dem auch Expertinnen und Experten der BGR teilnahmen. Im Nachgang zu dieser Veranstaltung organisierte die BGR ein Arbeitstreffen, bei dem konkrete Investitionsempfehlungen entwickelt wurden.

Einen weiteren Schwerpunkt der BGR-Präsenz in Kapstadt bildete die Technische Zusammenarbeit. So unterstützte die BGR das Namibische Ministerium für Bergbau und Energie bei seinem Messeauftritt. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Geologischen Dienst von Namibia flankiert die BGR derzeit in dem südafrikanischen Land Maßnahmen für eine nachhaltige Nutzung des mineralischen Rohstoffpotenzials. Dazu gehört aktuell auch eine „Country Case Study“ unter der Schirmherrschaft des namibischen Bergbauministers.

Das Sektorvorhaben Rohstoffe und Entwicklung der BGR veranstaltete bei der Mining Indaba in Kooperation mit dem Intergovernmental Forum on Mining, Minerals, Metals and Sustainable Development (IGF) ein Side Event. Unter dem Titel "Navigating Change: Gendered Impacts of Mine Closure" beschäftigte sich die Veranstaltung mit dem Thema Bergbauschließungen und ihren sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen aufdie Situation von Frauen. Das IGF hatte hierzu auch einen Bericht ("Gender Equality in Mine Closure: Actions for Governments") veröffentlicht, der in der Veranstaltung vorgestellt wurde.

„Das Engagement Deutschlands im Rohstoffsektor Afrikas ist für beide Seiten von wachsender Bedeutung. Das gilt sowohl für die Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten in den afrikanischen Ländern als auch für eine resiliente Rohstoffsicherung Deutschlands insbesondere mit Blick auf den zunehmenden Rohstoffbedarf für den Ausbau der erneuerbaren Energietechnologien“, so BGR-Vizepräsident Prof. Dr. Volker Steinbach.

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Die DERA hat eine Rohstoffrisikobewertung zu Silizium und Ferrosilikolegierungen veröffentlicht.

Neue DERA-Studie zu Silizium ist online, 08.02.2024

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat eine neue Rohstoffrisikobewertung zu Silizium und Ferrosilikolegierungen veröffentlicht. Die Studie, die einen Ausblick bis zum Jahr 2027 gibt, beschreibt aktuelle Marktentwicklungen. So steigt die Nachfrage nach Silizium und Polysilizium für die Solar- und Halbleiterindustrie rasant. Allerdings wächst das Angebot vor allem aus China noch wesentlich schneller. Die Folge sind weiterhin niedrige Preise und eine steigende Marktmacht Chinas bei diesen Rohstoffen.

Silizium dient nicht nur zur Produktion von Polysilizium als Grundlage für die Herstellung von Solar- und Halbleitersilizium, sondern ist auch wichtig für die Herstellung bestimmter Aluminiumlegierungen und vor allem auch von Silikonen, die aus unzähligen Bereichen unseres täglichen Lebens nicht mehr wegzudenken sind. Zudem ist Silizium Bestandteil zahlreicher Ferrolegierungen für die Stahl- und Gusseisenindustrie, am bekanntesten davon ist Ferrosilizium. Die Herstellung von Silizium steht seit einigen Jahren auch im Fokus von Menschenrechtsorganisationen, die die Herstellungsbedingungen in der Provinz Xinjiang in China kritisieren.

Die Studie wurde bereits im November 2023 im Rahmen eines DERA-Industrieworkshops in Berlin mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Industrie diskutiert, um künftige Entwicklungen und Herausforderungen in der Rohstoffversorgung mit Silizium zu identifizieren.

PDF: Rohstoffinformationen 59 (2024) - Silizium und Ferrosilikolegierungen
Schriftenreihe "DERA Rohstoffinformationen"

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Vorbereitungen für die Bohrmission in der Westantarktis.

Westantarktis: Bohrmission mit erstem Etappenerfolg, 31.01.2024

Das internationale Forschungsbohrprojekt „Sensitivity of the West Antarctic Ice Sheet to Two Degrees of Warming“ (SWAIS 2C), an dem auch die BGR beteiligt ist, hat einen wichtigen Etappenerfolg erzielt. In der nun abgeschlossenen ersten Phase durchbohrte das Team an der Siple Coast der Westantarktis – 860 Kilometer von der neuseeländischen Antarktisstation Scott Base entfernt – das dort 580 Meter dicke Schelfeis mit einem Heißwassersystem. Dabei gelang es, aus dem Meeresboden einen 1,92 Meter langen Sedimentkern zu gewinnen. Es ist der längste Sedimentkern, der bisher in dieser Region erbohrt wurde.

In der kommenden Antarktissaison wird das SWAIS 2C-Projekt, bei dem 35 internationale Forschungseinrichtungen aus zehn Ländern zusammenarbeiten, fortgesetzt. Dann soll mit dem für das Vorhaben neu konstruierten Bohrgerät eine Tiefe von bis zu 200 Metern im Meeresboden erreicht werden. Von der Bohrmission erhoffen sich die Forscherinnen und Forscher angesichts der globalen Erwärmung neue Informationen über die weitere Entwicklung des Westantarktischen Eisschildes. Insbesondere wollen sie wissen, ob das Ross-Schelfeis und der Westantarktische Eisschild abschmelzen könnten, wenn die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde 2 °C über den Werten der vorindustriellen Zeit liegen würde.

Neben der BGR sind aus Deutschland an dem Projekt u.a. das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) beteiligt.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (Bildmitte) mit der Sprecherin des FZ:Geo, Prof. Dr. Monika Sester (rechts), und ihrem Sprecher-Kollegen Prof. Dr. François Holtz (links) beim Forschungskolloquium in der BGR.

Kolloquium von BGR und Leibniz Uni Hannover, 31.01.2024

Die BGR und die Leibniz Universität Hannover (LUH) haben ihr zweites Forschungskolloquium ausgerichtet. Nach der erfolgreichen Einführung des Formats auf Einladung der LUH im Jahr 2022 war diesmal die BGR Gastgeberin der Veranstaltung, bei der mehr als 60 Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler beider Einrichtungen über aktuelle Forschungsthemen von gemeinsamem Interesse diskutierten.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, und durch die Sprecherin des Leibniz Forschungszentrums GEO (FZ:GEO) der LUH, Prof. Dr. Monika Sester, erläuterte Prof. Dr. Stephan Peth vom Institut für Bodenkunde der LUH in einem Vortrag die Anwendung innovativer Methoden der Röntgentomographie in der Bodenforschung. BGR-Präsident Prof. Watzel beschäftigte sich in einem weiteren Beitrag mit der Bedeutung geowissenschaftlicher Forschung im Kontext aktueller internationaler Herausforderungen.

Im Blickpunkt der Veranstaltung standen mehr als 20 Posterbeiträge, in denen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gemeinsame Projekte von BGR und LUH vorstellten. Dazu gehören u.a. Vorhaben zu modernen bildgebenden geowissenschaftlichen Analysemethoden, neue Entwicklungen zur automatischen Anpassung von geologischen Karten bei Maßstabsveränderungen, geochemische Verfahren zur Untersuchung von Plastikpartikeln im Boden oder Forschung zur Gewinnung von Lithium aus dem Untergrund.

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Infraschall-Auswertung der BGR-Station I26DE für den 21.01.2024

Asteroid über Brandenburg: BGR registrierte Infraschall , 22.01.2024

Der Asteroid, der am gestrigen Sonntag (21.01.2024) gegen 01:30 Uhr Ortszeit (00:30 Uhr Weltzeit) westlich von Berlin in die Erdatmosphäre eintrat und dort als Feuerkugel beobachtet werden konnte, wurde als Infraschall-Ereignis von der BGR registriert. Bei der Infraschall-Aufzeichnung durch die BGR-Station I26DE zur Überwachung des Kernwaffenteststopp konnten drei klare Wellenformsignaturen identifiziert werden, die aus nördlicher Richtung an der ca. 450 Kilometer entfernten Station im bayerischen Wald eintrafen. Die Messungen stehen im Zusammenhang mit verschiedenen Teilen der Zugbahn des Asteroiden beim Eintritt in die Atmosphäre. Insbesondere betrifft dies auch das explosive Auseinanderbrechen des Asteroiden.

Das Ereignis lässt sich auf Basis von zwei weiteren Registrierungen an Stationen im In- und Ausland im westlichen Havelland nahe Nennhausen in Brandenburg verorten. Dies steht in Einklang mit der vorhergehenden Ankündigung der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA zu Eintrittsort und Zeitpunkt.

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Bergbaufolgelandschaft in der Lausitz.

Grundwassermodell für die Lausitz, 12.01.2024

Der Bund und die Länder Brandenburg und Sachsen haben eine Verwaltungsvereinbarung für die Durchführung des Projekts „Grundwassermodell Lausitz“ unterzeichnet. Als länderübergreifendes Steuerungs-, Kontroll- und Bewertungsinstrument hat das geplante Simulationsmodell die Aufgabe, ein strategisches Wassermanagement in der Region Lausitz zu ermöglichen. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum Bergbaufolgen (FEZB) der BGR koordiniert das Projekt. Fachlich begleitet wird es durch das Umweltbundesamt (UBA) und die Fachbehörden der beteiligten Bundesländer.

Das gemeinsam vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) in Brandenburg sowie dem Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) des Freistaates Sachsen auf den Weg gebrachte Projekt soll dazu beitragen, die Folgen des Braunkohleabbaus zu bewältigen und den Strukturwandel in der Region auch vor dem Hintergrund der künftigen Anforderungen des Klimawandels zu unterstützen.
Das Vorhaben sieht die Entwicklung eines Grundwasserströmungsmodells vor, das Fließpfade, Fließgeschwindigkeiten und Grundwassermengen berechnet. Es baut auf den verfügbaren geologischen und geophysikalischen Daten auf. Das Simulationsmodell setzt sich insgesamt aus einem geologisch-hydrogeologischen Strukturmodell, einem Grundwasserströmungsmodell sowie einem Bodenwasserhaushaltsmodell zusammen. Dabei wird zunächst das Strukturmodell durch die zuständigen Fachbehörden in Brandenburg und Sachsen erarbeitet. Die Bergbauunternehmen in der Lausitz werden fachlich eingebunden und ihre bereits bestehenden Regionalmodelle berücksichtigt.

Das Projektgebiet umfasst mehr als 5000 Quadratkilometer. Das Modell soll bis Ende 2027 fertig gestellt sein. Die Kosten belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, die zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent von den beteiligten Ländern getragen werden.

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Das Forschungsteam nahm Gesteinsproben von dieser Moräne im Reeves Gletscher.

Antarktis-Expedition liefert wichtige Ergebnisse für weitere Forschung, 22.12.2023

Die von der BGR durchgeführte Antarktis-Expedition „GANOVEX XV“ wurde erfolgreich beendet. Trotz zum Teil heftigen Schneefalls konnten alle gesteckten wissenschaftlichen Ziele erreicht werden. Mit der Expedition im Rahmen des GANOVEX-Projekts wurde ein internationales Vorhaben zur Erforschung der eisbedeckten Gebiete im Hinterland der Antarktis fortgesetzt. Bei dem Projekt kooperiert die BGR mit dem italienischen Antarktisprogramm und den Universitäten Bremen und Genua.

Als Basis für die Forschungsarbeiten diente die Gondwana-Station der BGR an der Terra Nova-Bucht des Rossmeeres im nördlichen Victoria-Land. Von dort wurden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Hubschraubern auf die Gletscher des Transantarktischen Gebirges geflogen.

Bei den Geländearbeiten wurden Moränen ausgewählter Gletscher beprobt. Das enthaltene detritische Material, das unter anderem aus dem Inneren der Ostantarktis stammt, erlaubt Rückschlüsse auf die Sub-Eis-Geologie des Wilkes Subglazial-Beckens. Zudem wurden Gesteine des südöstlichen Bowers Terranes und des Tourmaline Plateaus untersucht. Die entnommenen Proben können weitere wichtige Hinweise auf die geodynamische Entwicklung der Paläo-Antarktis vor über 500 Millionen Jahren liefern.

Das Forschungsteam setzte auch eine Drohne ein, um das Cape Möbius fotogrammetrisch zu kartieren und ein 3D-Modell zur weiteren Analyse zu erstellen. Die Ergebnisse der GANOVEX XV-Expedition bilden die Basis für aerogeophysikalische Messungen, die in den kommenden Jahren über den eisbedeckten Regionen der Antarktis durchgeführt werden sollen.

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Die DEKSOR ist die zuständige nationale Kontrollbehörde für die Überwachung der EU-Bestimmungen zu Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten.

DEKSOR-Bericht zu Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten, 21.12.2023

Die Deutsche Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten (DEKSOR) hat ihren zweiten Jahresbericht  über den Vollzug der sogenannten „EU-Konfliktmineraleverordnung“ veröffentlicht. Die Verordnung zielt darauf ab, die Finanzierung von Konflikten und die Verletzung von Menschenrechten bei Abbau, Weiterverarbeitung und Handel von „Konfliktrohstoffen“ (Zinn, Tantal, Wolfram und Gold) entlang der Lieferkette einzudämmen.

Obwohl es im Vergleich zum Vorjahr Verbesserungen bei der Umsetzung gab, stellte die DEKSOR auch in ihrem Bericht für 2023 fest, dass betroffene Unternehmen den Nachweis zur Erfüllung ihrer Sorgfaltspflicht oftmals auf externe und industrielle Systeme auszulagern versuchten. Sie vermieden damit das eigentlich geforderte selbständige Risikomanagement mit einer eigenen Bewertung und Dokumentation von Risiken in der Lieferkette.

Die zuständige nationale Kontrollbehörde DEKSOR ist nach § 3 Abs. 5 des Mineralische-Rohstoffe-Sorgfaltspflichten-Gesetz (MinRohSorgG) verpflichtet, jährlich auf ihrer Internetseite einen Bericht über ihre Arbeit zu veröffentlichen. Dieser soll auf festgestellte Verstöße hinweisen und den von der Verordnung betroffenen Unternehmen als Orientierung dienen sowie gleichzeitig für mehr Transparenz bei der Umsetzung von Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten sorgen.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops auf dem Gelände der Universität Lima, auf dem sich Bergbaualtlasten befinden.

Drohnen-Workshop der BGR in Peru, 21.12.2023

In Peru organisierte die BGR gemeinsam mit dem peruanischen Ministerium für Energie und Bergbau einen internationalen Workshop zu den Anwendungsmöglichkeiten von Drohnen im Bergbau und Nachbergbau. An der Schulung in der Hauptstadt Lima nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Behörden aus Peru, Bolivien, Ecuador und El Salvador teil. Die Fortbildung fand im Rahmen des aktuellen BGR-Projekts zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbaus in der Andenregion statt. Maßgeblich unterstützt wurde sie durch das Forschungs- und Entwicklungszentrums Bergbaufolgen (FEZB) in der BGR.

Ziel des Workshops war es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Aufsichts- und Genehmigungsbehörden anhand von praktischen Übungen die verschiedenen Möglichkeiten zur Nutzung von Drohnen in der Bergbau- und Umweltüberwachung und dem Nachbergbau aufzuzeigen. Der Einsatz von Drohnen- und Sensortechnologien kann in den zum Teil schwer zugänglichen Anden und vor dem Hintergrund der häufig begrenzten personellen Ressourcen in den südamerikanischen Behörden einen effizienten Beitrag bei der Berg- und Umweltüberwachung leisten. Die Erfahrungen und das fachliche Know-how der BGR in diesem Bereich der Fernerkundung sind daher auch international von großem Wert, wie der Workshop in Peru zeigte.

Der Bergbau bildet einen der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Andenregion. Das aktuelle BGR-Projekt, das durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird, unterstützt Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit im dortigen Bergbau. Zu den Schwerpunkten des Vorhabens der Technischen Zusammenarbeit (TZ) gehören die Etablierung internationaler Nachhaltigkeitsstandards bei der Produktion von mineralischen Rohstoffen als Grundlage für verantwortungsvolle Rohstofflieferketten sowie die Erarbeitung von Lösungen für nachhaltige Bergwerksschließungen und das Management von Bergbaualtlasten.

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Der Rohstoffsituationsbericht der BGR informiert über aktuelle Entwicklungen zur Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen.

Neuer BGR-Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland, 20.12.2023

Die Ausgaben für Rohstoffimporte erreichten 2022 einen neuen Höchststand. Das geht aus dem neuen Bericht der BGR zur Rohstoffsituation in Deutschland hervor. Auch im laufenden Jahr befinden sich die Preise weiterhin auf hohem Niveau und belasten die stark von Importen abhängige deutsche Wirtschaft.

Laut BGR-Bericht verteuerten sich die Einfuhrkosten für Rohstoffe 2022 trotz eines Rückgangs der Importmenge von knapp 14 Prozent um etwa die Hälfte gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wurden für rund 311 Milliarden Euro knapp 343 Millionen Tonnen Rohstoffe eingeführt.Hauptgrund für den neuen Höchststand bei den Importkosten waren die deutlich gestiegenen Ausgaben für Energierohstoffe. Aber auch die Preise für Industriemetalle wie Nickel, Aluminium und Zink sowie für die Batterierohstoffe Kobalt und Lithium stiegen deutlich an.

Angesichts der weiterhin angespannten Situation auf den internationalen Rohstoffmärkten gewinnt die Förderung heimischer Rohstoffe an Bedeutung. „Mit der deutschen Rohstoffstrategie und der Mitwirkung am europäischen Gesetz zu kritischen Rohstoffen verfolgt die Bundesregierung das Ziel, den Beitrag von heimischen Primär- und Recyclingrohstoffen für die Versorgungssicherheit unserer Wirtschaft nachhaltig zu erhöhen“, betont Prof. Dr. Volker Steinbach, Vizepräsident der BGR und Leiter der Rohstoffabteilung. Vor allem bei der Produktion von Kupfer, Eisen und Stahl, Aluminium, Zink sowie Blei leistet der Einsatz von sekundären Vorstoffen laut BGR-Bericht bereits einen wichtigen Beitrag zur Rohstoffversorgung sowie zum Umwelt- und Ressourcenschutz.

Pressemitteilung

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops.

BBD wird weiterentwickelt, 12.12.2023

Über die Weiterentwicklung des BodenBewegungsdienstes Deutschland (BBD) diskutierten knapp 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Industrie und Forschung bei einem Workshop in der BGR. Bei der Veranstaltung ging es auch um maßgeschneiderte Fernerkundungsprodukte der Industrie für Bergbau-Anwendungen.

Der BBD, der unter anderem Geogefahren in Deutschland sichtbar macht, wird seit 2019 von der BGR betrieben. Auf Basis von Satellitendaten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms „Copernicus“ liefert der BBD mit Hilfe digitaler Karten online im Internet millimetergenaue Hinweise auf mögliche Hebungen und Senkungen des Bodens. Die Kartenansichten des BBD wurden bisher dreimal aktualisiert.

Seit Mitte 2022 ist – maßgeblich von der BGR initiiert – auch das europäische Pendant zum BBD, der Europäische Bodenbewegungsdienst online. In Zukunft werden seine Daten nach einer entsprechenden Aufbereitung als Grundlage für die Aktualisierung des BBD verwendet. Auf diese Weise kann ein konsistenter Datensatz für Deutschland effizient hergestellt und die Kalibrierung verdichtet werden. Dies reduziert die Kosten und erhöht die Nutzbarkeit der Satellitendaten für das Bodenbewegungsmonitoring in Deutschland weiter.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schulungsworkshops.

BGR-Projekt im Kongo untersuchte Auswirkungen auf die Umwelt im Kleinbergbau, 08.12.2023

Die BGR führte im Rahmen ihres Projekts „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und verantwortungsvolle Lieferketten im Bergbausektor“ Umweltverträglichkeitsstudien für den Bereich des Kleinbergbaus in der Demokratischen Republik (DR) Kongo durch. Gemeinsam mit dem kongolesischen Bergbauministerium wurden Gold- und Kassiteritminen in der Region Süd-Kivu untersucht. Die wissenschaftlichen Daten über die Auswirkungen des Kleinbergbaus sind Grundlage für ein gezieltes Umweltmanagement, das jetzt in Abstimmung mit der Kleinbergbaubehörde sowie lokalen Bergbaukooperativen und weiteren Interessensgruppen umgesetzt wird. In Schulungen wurden die zuständigen Beamtinnen und Beamten der Bergbehörde bereits mit den Ergebnissen der Untersuchungen und den Inhalten einer verbesserten Umweltaufsicht vertraut gemacht.

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Bei der Manganknollen-Expedition im Frühjahr wurde auch ein Messgerät ausgesetzt, das zwei Jahre lang ozeanografische Daten aufzeichnen soll.

BGR-Newsletter zur marinen Rohstoffforschung ist online, 06.12.2023

Der neue BGR-Newsletter zur Forschung an marinen mineralischen Rohstoffen enthält wieder eine Vielzahl von Informationen zu den aktuellen Aufgaben und Arbeiten der BGR im abgelaufenen Jahr. So berichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR über die im April und Mai durchgeführte Expedition in den Manganknollengürtel im östlichen Zentralpazifik. Dort hält die BGR im Auftrag der Bundesregierung eine Explorationslizenz zur Erkundung von metallreichen Manganknollen. Ebenso umfassen die Arbeiten Untersuchungen zu den Umweltbedingungen in der Tiefsee. So wurden bei der diesjährigen Expedition auch zahlreiche Forschungsarbeiten zur Biodiversität durchgeführt.

Ein weiterer Beitrag des Newsletters, der auf der BGR-Webseite zur marinen Rohstoffforschung veröffentlicht ist, enthält Informationen zu den Untersuchungen im zweiten Lizenzgebiet der BGR im Indischen Ozean. Hier erkundet die BGR Massivsulfidlagerstätten mit Vorkommen wirtschaftsstrategischer Rohstoffe wie z.B. Kupfer, Nickel oder Kobalt. Zudem informiert der Newsletter 2023 u.a. über neueste Forschungsansätze zur umweltverträglichen Gewinnung von mineralischen Rohstoffen der Tiefsee sowie über den aktuellen Stand der Debatte zu den geplanten Regularien für den Tiefseebergbau.

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Milena Helms (rechts) erhielt die Auszeichnung aus den Händen von Staatssekretärin Anja Hajduk.

BMWK-Behörden: BGR-Auszubildende gehört zu den Jahrgangsbesten, 06.12.2023

Auszeichnung für die Ausbildung in der BGR. Milena Helms, die bei der BGR zur Chemielaborantin ausgebildet wurde, gehört zu den besten Absolventinnen und Absolventen des Ausbildungsjahrgangs 2023 im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Im Rahmen einer Feierstunde im Ministerium in Berlin wurde Milena Helms gemeinsam mit weiteren Auszubildenden aus dem Kreis der BMWK-Behörden geehrt. Die Chemielaborantin (Note „Sehr gut“) arbeitet nach ihrer erfolgreichen Ausbildung bei der BGR im Fachbereich „Geologie der mineralischen Rohstoffe “ in flexibler Teilzeit, um ein Chemie-Lehramtsstudium beginnen zu können. Die Ausbildung zur Chemielaborantin bzw. zum Chemielaborant gehört zu den insgesamt sieben Ausbildungsberufen in der BGR.

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Beim Workshop in der BGR diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Möglichkeiten zur Gestaltung verantwortungsvoller Goldlieferketten.

Wie Goldlieferketten verantwortungsvoll gestaltet werden können, 05.12.2023

„Responsible Gold: Sharing insights, connecting actors and enhancing supply chains” lautete der Titel eines Workshops, den das Sektorvorhaben “Rohstoffe und Entwicklung” der BGR durchführte. Der Workshop fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Verantwortungsvolles Gold“ statt, die von der BGR seit 2018 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) organisiert wird.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung in der BGR, an der Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Entwicklungszusammenarbeit und Zivilgesellschaft teilnahmen, stand die Frage, wie Goldlieferketten verantwortungsvoll gestaltet werden können. So erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Möglichkeiten einer verbesserten Nachverfolgbarkeit von Gold. Ebenso wurde die Notwendigkeit verstärkter Anreize zur Rückgewinnung von Rohstoffen betont, um beispielsweise Gold aus Elektroschrott wieder nutzen zu können. Einig waren sich die Expertinnen und Experten darin, dass auch Massenbilanz-Ansätze von zentraler Bedeutung für eine verantwortungsvolle Gestaltung von Goldlieferketten sind.

Das Sektorvorhaben „Rohstoffe und Entwicklung“ der BGR berät das BMZ zu rohstoffwirtschaftlichen und -politischen Fragen. Mit der Veranstaltungsreihe soll im Rahmen des BMZ-Sektorprogramms „Rohstoffe und Entwicklung“ der Informations- und Erfahrungsaustausch rund um das Thema verantwortungsvolle Goldlieferketten gefördert werden.

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Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeiner (Bildmitte) informierte sich bei Sambias Wasserminister Mike Mphosha (3. v. re.) über die aktuellen Herausforderungen im Wasserbereich.

Zentralamerika: Geothermieprojekt stellte Ergebnisse vor, 01.12.2023

Gemeinsam mit den Partnerinstitutionen ihres zentralamerikanischen Geothermieprojekts nahm die BGR am 2. Geothermieworkshop für Lateinamerika in Guanacaste (Costa Rica) teil. Die Veranstaltung wurde vom Berufsverband EAGE (European Association of Geoscientists and Engineers) organisiert. Seit 2016 unterstützt die BGR im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) die Staaten des Zentralamerikanischen Integrationssystems SICA bei der Erkundung von Vorkommen geothermischer Energie zur kommunalen Entwicklung. Zentralamerika verfügt durch seine Lage am pazifischen Feuerring über ein hohes geothermisches Potenzial und setzt beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien stark auf die Nutzung von Erdwärme.

Beim Workshop in Costa Rica wurden die bisherigen Ergebnisse des TZ-Projekts in der SICA-Region auf einem Gemeinschaftsstand der zwischenstaatlichen Organisation sowie in mehreren Fachbeiträgen präsentiert. Besondere Beachtung fanden bei der Veranstaltung die in der Region neu angewandten Explorationsmethoden wie etwa die Drohnen-basierte Magnetometrie, die bereits zuvor vom geowissenschaftlichen Beratungsgremium des SICA-Energieministerrats sehr positiv bewertet wurde. Die Erkundungsergebnisse des TZ-Vorhabens flossen auch in den ersten Geothermiebericht für die SICA-Region ein, der beim Workshop vorgestellt wurde.

Foto: Das TZ-Projekt präsentierte sich auf dem Stand des Zentralamerikanischen Integrationssystems SICA.
Foto: In einem Fachbeitrag wurden die Ergebnisse der Drohnen-basierten Magnetometrie vorgestellt.

Die Gletscher auf dem Ross-Schelfeis, in dessen Bereich die Bohrung stattfindet.

BGR an geologischer Bohrmission in der Westantarktis beteiligt, 08.11.2023

Am 16. November bricht ein internationales Team von Christchurch (Neuseeland) aus zu einer geologischen Forschungsbohrung in die Westantarktis auf. Die Forscherinnen und Forscher wollen unter dem Ross-Schelfeis bis zu 200 Meter tief in den Meeresboden bohren, um mit Hilfe von Sedimenten Umweltinformationen zu gewinnen, die Aufschluss über die weitere Entwicklung der antarktischen Eisschmelze geben könnten. Die Arbeiten sind Teil des internationalen Forschungsprojekts „Sensitivity of the West Antarctic Ice Sheet to Two Degrees of Warming“ (SWAIS 2C), an dem auch die BGR neben rund 35 internationalen Forschungseinrichtungen aus zehn Ländern beteiligt ist.

Die Wissenschaft erhofft sich von der Bohrmission neue Informationen darüber, ob das Ross-Schelfeis und der westantarktische Eisschild abschmelzen könnten, wenn die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde 2 °C über den Werten vorindustrieller Zeit liegt. Jüngste wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich durch die Erwärmung des Südlichen Ozeans das Schmelzen von weiten Teilen des Westantarktischen Eisschildes (WAIS) weiter beschleunigen wird – als Konsequenz aus der bisherigen Treibhausgas-Akkumulation in der Atmosphäre. Bei kompletter Schmelze enthält der Eisschild genug Eis, um den Meeresspiegel um bis zu 5 Meter ansteigen lassen zu können. Doch noch ist nicht sicher, wie viel und wie schnell das Eis der Westantarktis schmelzen wird. Während Teile des Eisschildes sehr anfällig zu sein scheinen, bleibt unklar, wann und unter welchen klimatischen Bedingungen die großen Schelfeisflächen, die das Inlandeis stabilisieren, verloren gehen.  

Um hierauf Antworten zu finden, erhofft sich das Forschungsteam in den erbohrten Ablagerungen hochauflösende geologische Daten über sich verändernde Umweltbedingungen seit ihrer Entstehung in einer wärmeren Welt als heute. „Aus Erkenntnissen über die Vergangenheit der Westantarktis wollen wir mehr über einen möglichen Beitrag der Antarktis zu einem künftigen Meeresspiegelanstieg erfahren“, erläutert BGR-Geologe Dr. Andreas Läufer, deutscher Koordinator und Mitglied des SWAIS 2C-Wissenschaftsteams.

Die Bohrkampagne in der Westantarktis wird bis Januar 2024 andauern. Eine zweite Feldsaison wird an anderer Stelle im November 2024 beginnen. Neben der BGR sind aus Deutschland u.a. das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) beteiligt.

Pressemitteilung: https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse/presse-detailansicht/geologische-bohrmission-im-inneren-der-westantarktis.html

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Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeiner (Bildmitte) informierte sich bei Sambias Wasserminister Mike Mphosha (3. v. re.) über die aktuellen Herausforderungen im Wasserbereich.

Bundespräsident Steinmeier in Sambia: BGR informierte über ihr Projekt, 08.11.2023

Im Rahmen seiner Afrikareise besuchte Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier Sambia. Nach einem Treffen mit Sambias Präsident Hakainde Hichilema und Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern informierte sich der Bundespräsident auch über die Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Gemeinsam unterstützen die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die BGR in Sambia Maßnahmen für ein nachhaltiges Management der Wasserressourcen.Vertreterinnen und Vertreter der drei Institutionen und ihrer Partnerbehörden gaben dem Bundespräsidenten einen Einblick in ihre aktuelle Arbeit. Die BGR berät in ihrem Projekt die sambischen Behörden u.a. beim Monitoring der Grundwasserressourcen sowie beim Brunnenbau.

Besonders in der stark vom Klimawandel betroffenen Südprovinz des Landes, die der Bundespräsident ebenfalls besuchte, ist ein gezieltes Wassermanagement von großer Bedeutung. Dort ist der Sambesi-Fluss Grundlage sowohl für die Trinkwasser- als auch für die Energieversorgung durch Wasserkraft.

Der Bundespräsident unterstrich die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen vor dem Hintergrund der Herausforderungen des Klimawandels. Die Unterstützung der drei deutschen Durchführungsorganisationen wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Dessen Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bärbel Kofler wies auf die zentrale Rolle eines gezielten Datenmanagements als Grundlage für eine nachhaltige Nutzung des Grundwassers sowie dessen Schutz hin.

Die BGR wird Mitte 2024 in Sambias Südprovinz mit einem neuen Projekt beginnen. Gemeinsam mit dem sambischen Wasserministerium und dem lokalen Wasserversorger sollen Strategien für eine an den Klimawandel angepasste Wasserversorgung unter verstärkter Nutzung der Grundwasserressourcen der Region entwickelt werden.

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Rebecca Bahls, Leiterin des BGR-Projekts in Jordanien (Bildmitte), erläutert Bundesministerin Svenja Schulze (links im Bild) und der Direktorin des neuen „Water Documentation und Awareness Centre“, Ala'a Atieh (2.v.links) ein Grundwassermodell.

Jordanien-Projekt: Ministerin Schulze eröffnet neues Wasser-Zentrum, 07.11.2023

Gemeinsam haben die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze, und der jordanische Wasserminister Raed Abu Al-Saud heute in der jordanischen Hauptstadt Amman das neue „Water Documentation und Awareness Centre“ eröffnet. Die Einrichtung im jordanischen Ministerium für Wasser und Bewässerung (MWI) ist unter Federführung der BGR im Rahmen des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Projekts „Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen in Jordanien“ entstanden.

Ziel des neuen Zentrums ist, das in mehr als 60 Jahren der technischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Jordanien erworbene Wissen zu den Themen Grundwasserressourcen und Wasserversorgung zu bündeln und weiter zu vermitteln, gleichzeitig aber auch Lösungen für die enormen Wasserprobleme des Landes anzustoßen. So besteht die Einrichtung aus einer Dokumentation mit bereitgestellten Studien, Karten und Modellen und ist zugleich Veranstaltungsort für Schulungen und Tagungen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wird das Zentrum im nächsten Jahr noch mit einer Online-Bibliothek vervollständigen. Zielgruppen der Einrichtung sind Politik, Wirtschaft, Behörden, wissenschaftliche Einrichtungen und Universitäten, aber auch die breite Bevölkerung. Auf diese Weise soll ein noch größeres Bewusstsein für die schwierige Wassersituation in Jordanien geschaffen werden, das zu den wasserärmsten Ländern der Welt gehört.

Die BGR unterstützt in ihrem Projekt die jordanischen Behörden bei der Bewertung und Bewirtschaftung der vorhandenen Grundwasserressourcen in Jordanien. Das Projektteam arbeitet eng mit dem zuständigen Ministerium sowie der Wasserbehörde (WAJ) und den drei Wasserunternehmen des Landes zusammen. Das Water Documentation und Awareness Centre ist Teil des BGR-Vorhabens.

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Namibias Präsident Dr. Hage Geingob eröffnete das EU-Namibia-Forum in Brüssel.

BGR beim EU-Namibia-Forum, 03.11.2023

Im Rahmen der „Global Gateway“-Initiative“ der Europäischen Kommission fand in Brüssel ein EU-Namibia-Forum zu den Themen grüner Wasserstoff und kritische Rohstoffe statt, an dem auch die BGR beteiligt war. Martin Quinger, Leiter des BGR-Projekts “Nachhaltige Nutzung des Namibischen Rohstoffpotentials” präsentierte vor Vertreterinnen aus Politik und Wirtschaft aktuelle Ergebnisse des Vorhabens. Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Projekt unterstützt im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) den Geologischen Dienst von Namibia (GSN) dabei, Informationen zu kritischen Rohstoffen und Industriemineralen zielgruppengerecht zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise soll eine Weiterverarbeitung von mineralischen Rohstoffen im Land und damit eine nachhaltige lokale Wertschöpfung gefördert werden.

An der Veranstaltung nahm auch der namibische Präsident Hage Geingob teil. Er hatte im vergangenen Jahr mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine enge Partnerschaft zwischen seinem Land und der EU zur Förderung von grünem Wasserstoff und kritischen Rohstoffen vereinbart. Für beide Themen konnte nun ein konkreter Umsetzungsplan verabschiedet werden. In seiner Rede unterstrich der Präsident die Bedeutung der Kooperation für das Erreichen der grünen Energiewende.

Die BGR flankiert die politischen Initiativen. So ist die BGR neben ihrem TZ-Projekt auch am EU-geförderten Verbundprojekt “AfricaMaVal” beteiligt. Darin unterstützt sie gemeinsam mit 17 international tätigen Organisationen die Partnerschaft zwischen der EU und Afrika beim Ausbau verantwortungsbewusster Rohstoffwertschöpfungsketten. Im Fokus stehen Rohstoffe, die u.a. für die Energie- und Verkehrswende sowie die Digitalisierung eine große wirtschaftliche Bedeutung haben oder die aufgrund eines jeweils hohen Versorgungsrisikos von der EU als „kritische Rohstoffe“ eingestuft worden sind. Dazu zählen u.a. Kupfer, Nickel, Kobalt, Lithium und Tantal.

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Beim Projekt ReCharBo werden unterschiedliche Plattformen für die Fernerkundungsssysteme eingesetzt.

GEO Week: BGR stellt ReCharbo-Projekt vor, 03.11.2023

Die BGR präsentiert auf der „GEO Week 2023, die vom 6. bis 10. November in Kapstadt (Südafrika) stattfindet, aktuelle Ergebnisse ihres Forschungsprojekts „ReCharBo“. In dem Vorhaben entwickelt und testet die BGR Methoden zur regionalen Charakterisierung von Bodeneigenschaften unter Einsatz fernerkundlicher und aerogeophysikalischer Daten. Es vereint Expertinnen und Experten aus den Bereichen Geophysik, Geochemie, Mineralogie, Bodenkunde und Fernerkundung. Ihr gemeinsames Ziel ist die praktische Kombination innovativer Technologien wie Gammaspektrometrie und hyperspektrale Fernerkundung, die auf unterschiedlichen Plattformen unter Einsatz von Drohnen, Hubschraubern und Satelliten eingesetzt werden.

Bei der „Geo Week“ in Südafrika zeigt die BGR eine Video-Dokumentation ihrer bisherigen Forschungsarbeiten im Projekt. In dem Beitrag, der auch auf dem GeoChannel der BGR zu sehen ist, werden die unterschiedlichen Methoden der Datenerhebung vorgestellt. „Mit Hilfe der neuen Systeme können wir per Fernerkundung in größeren Maßstäben schneller und kostengünstiger die jeweiligen Bodeneigenschaften bestimmen und dabei die klassischen Untersuchungen am Boden unterstützen“, erklärt BGR-Bodenexperte Dr. Andreas Möller, der den Videobeitrag produziert hat.

Bodendegradation bedroht weltweit die Böden. Mit Hilfe von großflächigen Bodeninformationen können Klimamodelle verbessert, die Nutzung und der Schutz von Böden optimiert und damit die Nahrungsmittelproduktion erhöht werden. Neben regionalen Untersuchungen in Deutschland beabsichtigt die BGR, das Know-how zukünftig auch international in Regionen in Südeuropa und Afrika einzusetzen, die stärker vom Klimawandel betroffen sind.

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Der Priestley-Gletscher im nördlichen Victoria-Land ist ein Ziel der diesjährigen Expedition.

BGR startet neue Antarktis-Expedition, 01.11.2023

In den nächsten drei Wochen führt die BGR im Rahmen des langfristig ausgelegten Forschungsprogramms GANOVEX (German Antarctic North Victoria Land Expedition) neue Untersuchungen zur geologischen Entwicklung Antarktikas durch. Es ist die 15. Expedition seit Beginn des GANOVEX-Programms im Jahr 1979.

Die aktuellen Forschungsarbeiten finden in Kooperation mit dem italienischen Antarktisprogramm und den Universitäten Bremen und Genua statt. Als Basis dient den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Gondwana-Station der BGR an der Terra Nova-Bucht des Rossmeeres im nördlichen Victoria-Land. Von dort werden sie mit Hubschraubern auf die Gletscher des Transantarktischen Gebirges geflogen, um ein internationales Projekt zur Erforschung der eisbedeckten Gebiete im Hinterland der Antarktis fortzuführen. Dazu gehören Provenienz-Studien von glazialen Moränen und Erratika, die durch Gletscher aus den eisbedeckten Gebieten des subglazialen Wilkes-Beckens in Richtung des Rossmeeres transportiert wurden und wichtige Informationen zur Sub-Eis-Geologie und zum Eisfluss liefern. Zudem sind weitere Untersuchungen an mafischen und ultramafischen Gesteinskomplexen vorgesehen, um Hinweise zum besseren Verständnis der Geodynamik der Paläo-Antarktis vor etwa 500 Millionen Jahren zu erhalten.

Diese Arbeiten dienen der Vorbereitung von aerogeophysikalischen Messungen, die für die kommenden Jahre vorgesehen sind.

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Das Expeditionsteam untersuchte die Geologie an der Westküste Spitzbergens und der Nordküste von Nordaustlandet

BGR-Expedition untersuchte Geologie von Spitzbergen, 25.10.2023

Die BGR hat im Rahmen ihres CASE-Programms neue geologische Untersuchungen auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen durchgeführt. Sechs Wochen lang forschte ein Team, zu dem auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt sowie der Universitäten Hamburg, Hannover, Helsinki und Tromsø (Norwegen) gehörten, dazu an der Westküste von Spitzbergen und an der Nordküste von Nordaustlandet.

Ziel der Arbeiten der Expedition „CASE 23-Svalbard“ waren Untersuchungen zur Entstehungsgeschichte örtlicher Grundgebirgsareale, die älter als 450 Millionen Jahre sind. Bisherige Forschungsarbeiten haben ergeben, dass die kristallinen Provinzen des arktischen Archipels aus einem Mosaik zahlreicher Krustenblöcke – so genannte Terranes – zusammengesetzt sind, deren Herkunft teilweise den erdgeschichtlichen Kontinenten Baltica und Laurentia zugeordnet werden kann. Um noch genauere Aussagen zur Entstehung der verschiedenen Terranes treffen zu können, führte das 13-köpfige Expeditionsteam umfangreiche Aufnahmen des tektonischen Inventars (einschließlich Schieferung, Faltung, Faltenachsen, Harnische und Paläostressanalysen) durch und nahm Proben zur Datierung der Gesteine. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeiten waren petrologische Untersuchungen und Probenahmen, da bisher für sehr viele Gebiete der Inselgruppe Daten fehlen, um Genese und Alter der Gesteine bestimmen bzw. die Herkunft der Terranes belegen zu können.

Für die Geländearbeit in beiden Expeditionsgebieten nutzte das Forschungsteam ein gechartertes Motorschiff, das gleichzeitig als Transportmittel und mobiles Basislager diente. Unterstützt wurden die Untersuchungen durch Drohnenbefliegungen, um dreidimensionale Geländemodelle der Geologie erstellen zu können. Zudem wurden von Longyearbyen aus, dem Hauptort der Inselgruppe, Testmessungen mit dem Helikopter für eine geplante aerogeophysikalische Befliegung Zentral-Spitzbergens durchgeführt, die bei einer weiteren Expedition in den kommenden Jahren stattfinden soll.

Nach der Rückkehr von der Expedition werden die gewonnenen Ergebnisse jetzt ausgewertet. Belastbare Aussagen zum genauen Gesteinsalter werden erst in einigen Jahren erwartet, da die Aufbereitung der Proben und die Messungen in den Laboren sehr aufwendig sind.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel nahm am ersten GSEU-Statustreffen in Brüssel teil

Geological Service for Europe – erster Workshop in Brüssel , 23.10.2023

In Brüssel trafen sich jetzt die an der Entwicklung des neuen Geological Service for EU (GSEU) beteiligten Institutionen, darunter auch die BGR, zu ihrem ersten Statustreffen. Das von der EU geförderte Gemeinschaftsprojekt, an dem 48 Geologische Dienste und geowissenschaftliche Einrichtungen aus 35 europäischen Ländern mitarbeiten, soll einen pan-europäischen Datendienst mit harmonisierten Geoinformationen schaffen. Schwerpunkte des Vorhabens sind die Themen kritische Rohstoffe, Erdwärmeressourcen, unterirdische Speichermöglichkeiten für Energie aus erneuerbaren Quellen sowie für Kohlendioxid, Grundwassermengen und –beschaffenheit, Küstenschutz sowie geologische Basisdaten.

Mit dem europäischen Datendienst GSEU wollen die Geologischen Dienste in Europa als wesentliche Herausgeber von geologischen Daten und Informationen die EU bei künftigen Entscheidungsprozessen noch gezielter unterstützen. Beim Workshop in Brüssel, an dem BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und die BGR-Expertin für geologische Karten, Dr. Kristine Asch, teilnahmen, wurden erste Projektergebnisse sowie aktuelle technische Entwicklungen vorgestellt. Die Diskussion mit dem wissenschaftlichen Beratungskomitee und dem Stakeholder-Beirat des Projekts bestätigte die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen in ihrer Ansicht, dass eine sachgerechte und ausgewogene Nutzung des geologischen Untergrundes einen maßgeblichen Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen leisten kann.

BGR-Präsident Watzel sieht noch einen weiteren Vorteil: „Wir haben sowohl in Europa als auch innerhalb von Deutschland die gleiche Ausgangssituation – historisch gewachsene Datensammlungen müssen für übergeordnete Fragestellungen zusammengeführt werden.“ Das sei eine herausfordernde Aufgabe. „Beide Ebenen lernen voneinander und schaffen Mehrwert durch Erfahrungsaustausch und gemeinsame Zielsetzungen“, so Watzel.

Zu den operativen Zielen des Projekts „Geological Service for Europe“ gehört die Einrichtung eines Europäischen Exzellenzzentrums für nachhaltiges Ressourcenmanagement, das die Vereinten Nationen bei der Einführung einer Rahmenklassifikation für Ressourcen (UNFC) und eines Ressourcenmanagementsystems (UNRMS) unterstützen soll. Ein weiteres Ziel von GSEU ist u.a. die Entwicklung einer gemeinsamen geologischen Dateninfrastruktur, die auf dem bestehenden System EGDI der europäischen Geologischen Dienste, EuroGeoSurveys (EGS), aufbaut.

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Dialogplattform Recyclingrohstoffe überreicht Abschlussbericht

Dialogplattform Recyclingrohstoffe überreicht Abschlussbericht, 20.10.2023

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Michael Kellner, und die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Dr. Bettina Hoffmann, nahmen heute bei einer Veranstaltung im BMWK den Abschlussbericht der Dialogplattform Recyclingrohstoffe entgegen. Der umfangreiche Bericht ist das Ergebnis eines zweijährigen Multistakeholder-Dialoges mit Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, um gemeinsam Vorschläge und Handlungsempfehlungen zu entwickeln, wie das Recycling von Rohstoffen als Teil der Kreislaufwirtschaft vorangebracht werden kann. Die Dialogplattform Recyclingrohstoffe wurde im Auftrag des BMWK von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR und der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften koordiniert.

Zentrale Ergebnisse des Berichts sind Empfehlungen für ein recyclingfreundliches Produktdesign, klare Leitplanken und Rahmenbedingungen, eine stärkere Verankerung der Kreislaufwirtschaft als übergreifendes Thema in der Gesetzgebung insgesamt und die stärkere Nutzung der Potenziale der Digitalisierung beispielsweise bei der Sammlung, Erfassung, und Sortierung. Mit der Übergabe des Abschlussberichtes ist eine wichtige Maßnahme der Rohstoffstrategie der Bundesregierung umgesetzt. Ziel war es, Handlungsoptionen für eine sichere und nachhaltige Versorgung der deutschen Industrie mit Metallen und Industriemineralen aus sekundären Rohstoffquellen zu entwickeln.

Der Abschlussbericht umfasst 94 Handlungsoptionen mit acht stoffstromspezifischen Steckbriefen. Darin werden die zentralen Erkenntnisse zu den Stoffströmen bei Aluminium, Eisen, Stahl, Technologiemetallen und Kupfer im Bereich der Metalle sowie zu den Stoffströmen bei Baurohstoffen, Feuerfestkeramik, Gips, industriellen Reststoffen und Nebenprodukten im Bereich der Industrieminerale zusammengefasst. Der inhaltliche Zuschnitt der Steckbriefe orientiert sich an spezifischen Stoffströmen, die aufgrund ihrer Mengenrelevanz, Kritikalität oder ihres Beitrags zu Treibhausgasemissionen von besonderer Relevanz sind und stoffstromspezifische Anforderungen an das Recycling stellen.

Link zur Pressmitteilung des BMWK vom 19.10.2023

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Zwei Teilnehmerinnen des Workshops bei einer praktischen Übung zur Grundwassermodellierung

Workshop zur Grundwasser-Modellierung in Jordanien, 18.10.2023

Die BGR engagiert sich seit vielen Jahren im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Jordanien im Bereich des Grundwassermanagements. Im aktuellen Projekt „Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen“ sollen auch die Fähigkeiten der jordanischen Partnerbehörden Ministry of Water and Irrigation (MWI) und Water Authority of Jordan (WAJ) im Bereich der Grundwassermodellierung verbessert werden. In einem zweiwöchigen Workshop wurde jetzt eine Gruppe von 12 Umweltexpertinnen und –experten des Ministeriums für den Einsatz numerischer Grundwassermodelle auf Basis einer Open-Source-Software geschult. Neben der Vermittlung von grundlegendem theoretischen Wissen wurden dabei auch praktische Übungen durchgeführt.

Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops gehörte auch die Direktorin für Geoinformationssysteme (GIS) und mathematische Modellierung im MWI, Dr. Muna Dahabiyeh. „Die Wirkung dieses Workshops geht weit über seine zweiwöchige Dauer hinaus“, so die MWI-Direktorin. „Es ist ein bedeutender Schritt in Richtung eines wassersichereren Jordaniens. Der Workshop hat uns mit den Werkzeugen und dem Wissen ausgestattet, um eine Verbesserung für die Zukunft unseres Landes zu erreichen“, erklärte Dr. Muna Dahabiyeh.

Jordanien gehört zu den wasserärmsten Ländern der Erde. Umso wichtiger ist eine vorsorgende und umfassende Planung, um die knappen Ressourcen optimal zu nutzen. Die Modellierung aktueller Nutzungsmuster und zukünftiger Nutzungsszenarien hilft bei der Trinkwasserversorgung, insbesondere auch in der Argumentation gegenüber anderen wassernutzenden Sektoren wie der Landwirtschaft.

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Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Forschungsnetzwerkes GERRI diskutierten im Deutschen Bundestag mit Parlamentariern über die Versorgung mit heimischen Rohstoffen.

GERRI-Netzwerk sprach mit Parlamentariern über heimische Rohstoffe, 13.10.2023

Das von der BGR koordinierte „Deutsche Forschungsnetzwerk Rohstoffe“ GERRI hat heute im Deutschen Bundestag in Berlin eine parlamentarische Diskussionsrunde  ausgerichtet. Kernthema des Gesprächs zwischen Expertinnen und Experten des GERRI-Netzwerks und den Parlamentariern war die heimische Versorgung mit mineralischen und metallischen Rohstoffen. Grundlage für die Diskussion war ein neues GERRI-Impulspapier mit Handlungsempfehlungen für die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger. Bei dem Gespräch waren alle Fraktionen der Bundesregierung sowie die Unionsfraktion vertreten.

Eine nachhaltige und resiliente Rohstoffversorgung ist eine entscheidende Voraussetzung für die Transformation unserer Wirtschaft im Zuge der Energiewende, insbesondere im Kontext der sich verändernden geopolitischen Situation. Eine wichtige Säule hierbei spielt die heimische Rohstoffgewinnung. Allerdings gehen viele Lagerstätten zur Förderung strategischer Metalle derzeit nicht in Produktion.In der Diskussionsrunde mit den Parlamentariern wurden die konkreten Gründe, die sowohl auf technischer und geologischer als auch auf finanzieller, politischer und gesellschaftlicher Ebene zu suchen sind, für diese Entwicklung erörtert und Lösungsansätze aufgezeigt. Zudem wurde die Bedeutung des Recyclings als weitere Säule der Versorgungssicherheit betont, wobei in der Diskussion auch deutlich wurde, dass dem Recycling angesichts der stark steigende Bedarfe kurz- und mittelfristig Grenzen gesetzt sind.

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BGR-Projektleiter Werner Buchert (4. v. li.) nahm gemeinsam mit dem Leiter Entwicklungszusammenarbeit der Deutschen Botschaft in Bangladesch, Florian Höllen (2. v. re.), an einem Test des mobilen seismischen Messgeräts teil.

Stadtplanung im Zeichen des Klimawandels: BGR unterstützt Bangladesch, 11.10.2023

Seit vielen Jahren unterstützt die BGR im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit den Geologischen Dienst von Bangladesch (GSB) bei der Erhebung von Geoinformationen für eine an den Klimawandel angepasste Stadt- und Entwicklungsplanung. Für das aktuelle Kooperationsprojekt von BGR und GSB wurde jetzt ein neues mobiles Messgerät zur Untersuchung von seismischen Bewegungen im geologischen Untergrund angeschafft. Der „PS-Logger“ kann mit Hilfe eines speziellen Geophons in einem Bohrloch die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Kompressions- und Scherwellensignalen messen. Die eingesetzte Geophonsonde hat den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Größe und der modularen Bauart leicht im Gelände transportiert werden kann.

Erdbeben, Überflutungen oder Bodenabsenkungen führen in Bangladesch zu großen Schäden an der Infrastruktur. Klimatische Veränderungen verstärken diese Entwicklung. Zugleich führt die rasante Bevölkerungszunahme zu einem unkontrollierten Wachstum der Städte. Durch die Erhebung von Geodaten können Georisiken in gefährdeten urbanen Gebieten besser lokalisiert und so bei der Landnutzungsplanung berücksichtigt werden. Auf diese Weise leistet das Kooperationsprojekt der BGR mit dem Geologischen Dienst von Bangladesch einen wichtigen Beitrag für eine resiliente Stadt- und Entwicklungsplanung in dem südasiatischen Land.

Mit Themen einer nachhaltigen Stadt- und Regionalplanung beschäftigte sich auch eine internationale Konferenz in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, darunter auch der BGR. Der Leiter des BGR-Projekts in Bangladesch, Werner Buchert, betonte in seinem Beitrag die Notwendigkeit der Einbeziehung qualitätsgesicherter Geoinformationen für zukünftige Stadtplanungsprozesse, die an den Klimawandel angepasst sind.

Foto: BGR-Projektleiter Werner Buchert (4. v. li.) nahm gemeinsam mit dem Leiter Entwicklungszusammenarbeit der Deutschen Botschaft in Bangladesch, Florian Höllen (2. v. re.), an einem Test des mobilen seismischen Messgeräts teil.

Foto: Der PS-Logger misst seismische Bewegungen im Untergrund.

Foto: Bei der Konferenz diskutierten internationale Expertinnen und Experten, darunter BGR-Projektleiter Werner Buchert (re.), Fragen der zukünftigen Stadtplanung in Bangladesch.

Die neuen Logos für BGR, DERA und DEKSOR.

Neues Corporate Design für die BGR, 11.10.2023

Die BGR hat ein neues visuelles Erscheinungsbild. Nach dem Relaunch des Corporate Designs (CD) für den zentralen BGR-Bereich Anfang des Jahres folgten jetzt die Änderungen für das gesonderte CD der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) und der Deutschen Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten (DEKSOR). Die Veränderungen betreffen sowohl die Logos als auch die gesamte Form- und Farbgebung inklusive Typographie und Layout aller Produkte der Öffentlichkeitsarbeit. Komplettiert wird das Corporate Design im kommenden Jahr durch den Relaunch des Webauftritts.

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Dr. Michael Szurlies (links) und INSG-Generalsekretär Paul White vor dem Sitz der drei Internationalen Nichteisenmetall-Studiengruppen in Lissabon.

BGR-Rohstoffexperte übernimmt Ausschussvorsitz bei Nickel-Studiengruppe, 04.10.2023

Dr. Michael Szurlies, Leiter des Arbeitsbereichs „Verfügbarkeit mineralischer Rohstoffe“ in der BGR, wurde zum Vorsitzenden des Umwelt- und Wirtschaftsausschusses der Internationalen Nickel-Studiengruppe (INSG) gewählt. Die INSG ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Lissabon, zu deren Mitgliedern Länder gehören, die Nickel produzieren, verwenden und handeln. Als eine von insgesamt drei international tätigen Nichteisenmetall-Studiengruppen erhebt die INSG Statistiken zu den Nickelmärkten, veröffentlicht Daten zu Industrieanlagen und Umweltvorschriften und führt wissenschaftliche Analysen durch.

Deutschland wird als langjähriges Mitglied in dieser Rohstofforganisationen durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und die BGR vertreten. Die Wahl von Dr. Szurlies zum Vorsitzenden des Umwelt- und Wirtschaftsausschusses der Gruppe ist ein Beleg für die hohe Wertschätzung der Expertise der BGR auf dem Gebiet der Rohstoffinformationen zu Nickel.

Die BGR berät die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft in allen Rohstofffragen und engagiert sich u.a. auch in den Internationalen Nickel-, Kupfer und Blei-Zink-Studiengruppen. Zuletzt waren Rohstoffthemen durch die Folgen der COVID-Pandemie, des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und vor allem durch zunehmende Nachfragesteigerungen bei den für die Energie- und Verkehrswende benötigten Rohstoffen – insbesondere auch Nickel und Kupfer –  verstärkt in den Fokus gerückt und hatten für einen deutlich höheren Beratungsbedarf gesorgt.

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Nahmen für die BGR an der Konferenz teil (v.l.): Dr. Sven Altfelder, Jacob Mai, Benedikt Preugschat und Achim Constantin.

BGR beim Bergbausymposium WISSYM 2023, 29.09.2023

Experten der BGR nahmen am Internationalen Bergbausymposium WISSYM 2023 in Dresden teil. Die viertägige Veranstaltung stand unter dem Motto „Sanierungsbergbau neu denken – Innovative Ansätze auf dem Weg zur Nachhaltigkeit“. Behandelt wurden die Themen verantwortungsvoller und nachhaltiger Bergbau, Bergbauschließung und Sanierungsbergbau sowie Rohstoffversorgungssicherheit. Die internationalen Fachleute diskutierten insbesondere Fragestellungen zu sozioökonomischen Bedingungen und Herausforderungen des Bergbaus vor dem Hintergrund u.a. der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

BGR-Arbeitsbereichsleiter Dr. Sven Altfelder beschäftigte sich in seinem Vortrag mit dem ökologischen Fußabdruck der weltweit steigenden Nachfrage nach Rohstoffen und nahm anschließend gemeinsam u.a. mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer an einer Diskussionsrunde zum Thema „Bergbau für die ‚grüne‘ Transformation – aber nicht vor meiner Haustür!“ teil.

BGR-Projektleiter Achim Constantin berichtete über die Arbeit der BGR in der Technischen Zusammenarbeit (TZ) mit Andenländern im Bereich Bergbau. An der Konferenz nahmen auch südamerikanische Partnerinstitutionen der BGR aus dem TZ-Projekt MinSus teil, die zuvor Sanierungsstandorte der Wismut GmbH in Sachsen und Thüringen besichtigt und dabei Erfahrungen zum Management von Bergbaualtlasten ausgetauscht hatten. Unterstützt werden die Arbeiten im Anden-Projekt durch das Forschungs- und Entwicklungszentrum Bergbaufolgen (FEZB) der BGR. Eine Gruppe von Expertinnen und Experten des FEZB wird im Dezember nach Peru reisen, um Schulungen bei der Anwendung von Drohnen zur Erkundung von Bergbaualtlasten durchzuführen.   


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Das neue OECD-Handbuch zu umweltbezogenen Sorgfaltspflichten in Rohstoff-Lieferketten.

Rohstoffe: Handbuch für umweltbezogene Sorgfaltspflichten in Lieferketten, 27.09.2023

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat bei der „Re-Sourcing Conference 2023“ in Wien ein Handbuch zu umweltbezogenen Sorgfaltspflichten in Lieferketten mineralischer Rohstoffe vorgestellt. Das Handbuch, das von der OECD-Arbeitsgruppe für verantwortliches unternehmerisches Handeln verfasst wurde und an dessen Realisierung die BGR beteiligt war, ist ein praktischer Leitfaden, der Unternehmen und auch der Öffentlichkeit relevante Umweltrisiken in Rohstoff-Lieferketten aufzeigt. Zugleich erhalten Produkthersteller und andere Beteiligte der nachgelagerten Lieferkette Empfehlungen, mit welchen Maßnahmen die notwendigen Sorgfaltspflichten eingehalten werden können.

Im Handbuch werden sowohl Umweltrisiken durch die Primärgewinnung (Bergbau und Weiterverarbeitung) als auch durch sekundäre Quellen wie etwa dem Recycling adressiert. Es werden Bezüge zu den Themen Biodiversität, Wasser und Boden oder Klima erläutert und Indikatoren genannt, die auf ein erhöhtes Umweltrisiko hinweisen. Zudem werden Beispiele für gute Praktiken und internationale Standards aufgeführt, um diesen Risiken zu begegnen.

Das Handbuch geht auf eine Initiative der Bundesregierung im Rahmen der Rohstoffstrategie (2020) zurück und wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) finanziert. Die Erstellung der Publikation wurde von einer Gruppe internationaler Fachleute unter Leitung des Umweltbundesamtes (UBA) und der BGR begleitet. Mit dem Handbuch soll das Bewusstsein für mehr Umweltverantwortung innerhalb von Rohstoff-Lieferketten weiter gestärkt werden. Es unterstützt die internationalen Anforderungen auf diesem Gebiet. Zu ihnen zählen Verordnungen auf EU-Ebene in Bezug auf Lieferketten-Sorgfaltspflichten – wie etwa die Batterieverordnung oder die Richtlinie über die Nachhaltigkeitspflichten von Unternehmen in globalen Wertschöpfungsketten.

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Ein Mitarbeiter der BGR befüllt die Lithium-Extraktionsanlage mit Formationswasser aus 3.500 Meter Tiefe. Im Hintergrund der Bohrlochkopf der Forschungsbohrung Horstberg Z1.

BGR testet erstmals Lithiumgewinnung aus Tiefenwässern in Norddeutschland, 25.09.2023

Die BGR testet im Rahmen des Verbundprojekts Li+Fluids erstmals eine technische Umsetzung zur Extraktion von Lithium aus Tiefenwässern in Norddeutschland. Hierzu soll heißes Formationswasser aus ca. 3.500 Meter Tiefe an die Oberfläche gefördert und der Rohstoff mit Hilfe von Sorptionsprozessen extrahiert werden.

Die BGR nutzt hierfür ihre Forschungsbohrung Horstberg Z1 bei Dreilingen (Landkreis Uelzen), in der in den vergangenen 20 Jahren bereits geothermische Grundlagenforschung betrieben wurde. Gegenwärtig wird im Rahmen des Projekts Li+Fluids ein speziell entwickelter Prototyp zur Extraktion von Lithium aus Tiefenwässern getestet und an die bestehende Geothermie-Bohrung angeschlossen. Das Extraktionsgerät wurde im Forschungsverbund UnLimited von den Firmen EnBW und Hydrosion entwickelt.

Finanziert wird das Projekt Li+Fluids durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Ziel ist es, in Kooperation mit dem Forschungsverbund UnLimited an Geothermie-Standorten zusätzlich zur Strom- und Wärmegewinnung Methoden zur Lithiumextraktion für eine mögliche Produktion des Batterierohstoffs zu erforschen. Eine erfolgreiche heimische Gewinnung von Lithium aus Tiefenwässern würde Deutschland unabhängiger von Rohstoffimporten machen und gleichzeitig aufgrund kürzerer Transportwege und geringerer Emissionen CO2 einsparen.

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR erwartet, dass die weltweite Nachfrage nach Lithium bis 2030 die zu erwartende globale Gesamtproduktion um ein Dreifaches übersteigen könnte. Hauptgrund für diesen Trend ist der steigende Bedarf von Lithium-Akkus in der E-Mobilität. Im Norddeutschen Becken und im Oberrheingraben ist das Potenzial für die Förderung von Lithium vielversprechend. In den hydrothermalen Fluiden des Norddeutschen Beckens wurden bereits erhöhte Lithiumgehalte von bis zu 350 mg pro Liter Tiefenwasser nachgewiesen.

Nach einem erfolgreichen Test des Extraktionsgerätes in der bestehenden Geothermie-Bohrung sind im Rahmen des Projekts Li+Fluids für das Frühjahr 2024 konkrete Versuche zur Gewinnung von Lithium aus den Tiefenfluiden geplant.

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Der BGR-Hubschrauber mit der Messsonde im Einsatz beim aktuellen Messprogramm im West-Harz.

DESMEX-REAL: Erfolgreiche Messkampagne, 22.09.2023

Unter Einsatz des BGR-Hubschraubers sind in dieser Woche im West-Harz weitere wissenschaftliche Untersuchungen im Rahmen des Forschungsprojekts DESMEX-REAL erfolgreich durchgeführt worden. Die aktuellen Arbeiten beinhalteten Messflüge und bodengeophysikalische Arbeiten. Dabei wurde ein so genanntes semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren angewendet, mit dem Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen getroffen werden können. Es kombiniert Dipolsender – geerdete Stromkabel am Boden – mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren, die sich in Flugsonden befinden, die vom Hubschrauber an einem Seil in 50 bis 70 Metern Höhe über Grund geschleppt werden. Die Flüge wurden jeweils vom Flugplatz Hildesheim aus gestartet und überdeckten mehrere Messgebiete im Raum Oker, Bad Harzburg, Schulenberg, Altenau, Clausthal-Zellerfeld und Kamschlacken.

Ziel des bis 2025 geplanten Verbundvorhabens, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, ist die Einrichtung eines so genannten Reallabors in der „Altbergbauregion Oberharz“. In dem Projekt werden modernste geophysikalische Messmethoden zur effizienten Erkundung von mineralischen Rohstoffvorkommen mit dem Wissen aus Archivdaten des bisherigen Bergbaus im Oberharz kombiniert. Die bei der diesjährigen Messkampagne gewonnenen Daten fließen wie alle übrigen geowissenschaftlichen Informationen des Projekts in ein 3D-Untergrundmodell ein.

Neben der BGR sind an dem Projekt die Universitäten Münster und Köln, die TU Clausthal, das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Jena), das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (Hannover), das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (Hannover), die Firmen Supracon (Jena), iMAR Navigation (St. Ingbert) und die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg beteiligt.

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Der neue Recyclingatlas für die Metallerzeugung ist auf der Webseite der DERA abrufbar.

Neuer Recyclingatlas für die Metallerzeugung, 19.09.2023

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat heute (19.09.2023) eine Studie zum „Status Quo des Recyclings bei der Metallerzeugung und -verarbeitung in Deutschland“ vorgestellt. Mit diesem Recyclingatlas für die Metallerzeugung wird erstmals ein Überblick über die verarbeitenden Recyclingstandorte in Deutschland vorgelegt.

Im Rahmen der Studie wurden verfügbare Grundlagen zu stoffstrom-, prozess-, verfahrens- und standortbezogenen Informationen für zunächst 14 Metalle (Aluminium, Blei, Chrom, Eisen/Stahl, Gallium, Indium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Molybdän, Nickel, Zink und Zinn) erhoben. Konkret erlauben die Daten eine bessere Einschätzung von Recyclingrohstoffen als Beitrag für eine potenzielle Versorgung mit metallischen Rohstoffen, indem sie eine fundierte und aktuelle Wissensbasis über bestehende Recycling-Anlagen für ausgewählte Metalle liefern. Dafür wurden Standortdaten von 278 Unternehmen mit insgesamt rund 215.000 Mitarbeitern erfasst, die ein funktionales Recycling betreiben. Nach einer Abschätzung belief sich das finanzielle Volumen der aus dem Recycling hergestellten neuwertigen Metalle in Deutschland im Jahr 2022 auf insgesamt ca. 34 Mrd. Euro.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Deutschland für die meisten Basismetalle wie etwa Kupfer, Aluminium oder Stahl bereits über eine leistungsfähige Recyclingwirtschaft verfügt. Allerdings ist das Potenzial insbesondere bei den Technologiemetallen bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Die Ergebnisse der Studie sind online auch in einer interaktiven Kartendarstellung im GeoViewer der BGR abrufbar.

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Der BGR-Hubschrauber mit einer der Messsonden, die im Projekt DESMEX-REAL eingesetzt wird.

BGR-Hubschrauber im Einsatz: Geophysikalische Untersuchungen im Harz , 18.09.2023

Unter Einsatz des BGR-Hubschraubers finden seit heute bis zum 23. September 2023 im West-Harz neue wissenschaftliche Untersuchungen im Rahmen des Forschungsprojekts DESMEX-REAL statt. Daran beteiligt sind neben der BGR auch die Universität Münster, das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Jena), das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG, Hannover) sowie die Firmen Supracon (Jena) und iMAR Navigation (St. Ingbert).

Ziel des bis 2025 geplanten Verbundvorhabens, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird und an dem auch die Universität Köln, die Technische Universität Clausthal, das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (Hannover) sowie die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg beteiligt sind, ist die Einrichtung eines so genannten Reallabors in der „Altbergbauregion Oberharz“. In dem Projekt werden modernste geophysikalische Messmethoden zur effizienten Erkundung von mineralischen Rohstoffvorkommen mit dem Wissen aus Archivdaten des bisherigen Bergbaus im Oberharz kombiniert.

Die aktuellen Forschungsarbeiten beinhalten Hubschrauber-Messflüge und bodengeophysikalische Arbeiten. Dabei kommt ein so genanntes semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren zum Einsatz, mit dem Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen getroffen werden können. Es kombiniert Dipolsender – geerdete Stromkabel am Boden – mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren, die sich in Flugsonden befinden, die vom Hubschrauber an einem Seil in 50 bis 70 Metern Höhe über Grund geschleppt werden. Die Flüge starten jeweils vom Flugplatz Hildesheim aus. Sie überdecken bei der diesjährigen Kampagne mehrere Messgebiete im Raum Oker, Bad Harzburg, Schulenberg, Altenau, Clausthal-Zellerfeld und Kamschlacken.

Eine vom LIAG entwickelte Auswertesoftware erstellt auf Basis der gemessenen Daten dreidimensionale Modelle der elektrischen Leitfähigkeit, die Hinweise auf Vererzungen im Untergrund bis in eine Tiefe von ca. 1 Kilometer geben können. Aus der vorjährigen Messkampagne liegen bereits erste Ergebnisse vor, die unter Koordination der BGR gemeinsam mit den neu gewonnenen geowissenschaftlichen Informationen bis zum Projektende in ein 3D-Untergrundmodell einfließen sollen.

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Viele Interessierte nutzten die Veranstaltung im Geozentrum, um sich über die Erdwärme-Nutzung zu informieren.

BGR beim „Tag der Geothermie“, 15.09.2023

Heute und morgen findet auf dem Gelände des Geozentrums Hannover ein „Tag der Geothermie“ statt. Auch die BGR beteiligt sich an der vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) organisierten Veranstaltung.

Dr. Gabriela von Goerne, Leiterin des Fachbereichs „Nutzungspotenziale des geologischen Untergrundes“ der BGR, erläuterte den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern des ersten Veranstaltungstages die Arbeiten der BGR im Bereich der Geothermieforschung. So hat die BGR gemeinsam mit Partnerinstitutionen Ende vergangenen Jahres das Projekt Warm-Up “Geothermie für die Wärmewende“ gestartet. Mit dem Vorhaben, das die Erdwärmekampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) flankiert, soll die mitteltiefe Geothermie in Deutschland unterstützt werden. Ziel des Projekts ist sowohl die Herleitung von wissenschaftlich gestützten Kriterien für die Auswahl von Explorationsmaßnahmen als auch die Ermittlung beispielhafter Explorationsstandorte. Zudem sollen gut explorierte Geothermiestandorte unter den aktuellen Rahmenbedingungen neu bewertet werden. Zu den Partnerinstitutionen in dem Verbundvorhaben gehören das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), das ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung sowie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW).

Der „Tag der Geothermie“ ist Niedersachsens größte Erdwärmemesse für Hausbesitzerinnen und -besitzer, Handwerksfirmen, Kommunen und Stadtwerke. Die Veranstaltung informiert über alle Aspekte rund um die Themen Erdwärmeheizungen und -anlagen – von der technischen Umsetzung über Fördermöglichkeiten bis hin zu allgemeinen Grundlagen und Forschungsprojekten. Die Veranstaltung wird morgen (16.09.2023) in der Zeit zwischen 10 und 16 Uhr fortgesetzt.

Foto: Viele Interessierte nutzten die Veranstaltung im Geozentrum, um sich über die Erdwärme-Nutzung zu informieren.

Foto: BGR-Fachbereichsleiterin Dr. Gabriela von Goerne stellte das Geothermieprojekt „Warm-Up“ vor.

Das Multisensor-System „Golden Eye“ der BGR vor seinem Einsatz zur Messung der elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Meeresbodens.

BGR bei Instagram: Berichte von der INDEX-Expedition, 14.09.2023

Die BGR ist jetzt bei Instagram. Zum Start des neuen Social Media-Angebots berichten wir von unserer aktuellen Expedition mit dem Forschungsschiff „Sonne“ im Indischen Ozean. Dort untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des INDEX-Forschungsprojekts im Lizenzgebiet der BGR Massivsulfidlagerstätten mit Vorkommen von Metallrohstoffen. Dazu zählen eine Vielzahl von wirtschaftsstrategischen Rohstoffen wie z.B. Kupfer, Nickel oder Kobalt.

Zum Programm des ersten Abschnitts der Forschungsfahrt gehören geophysikalische Untersuchungen zur Ausdehnung der Sulfidvorkommen im Meeresboden und biologische Beobachtungen. Dazu gibt es auf dem Instagram-Kanal der BGR bereits eine Reihe von Videobeiträgen und Fotos. In den nächsten drei Wochen werden weitere Berichte folgen.

Für Oktober und November ist ein weiterer Fahrtabschnitt mit Umweltuntersuchungen und der Suche nach neuen Sulfidvorkommen vorgesehen. Die Ausfahrt ist die bereits neunte Explorationskampagne der BGR im Auftrag der Bundesregierung im Indischen Ozean nach Unterzeichnung des Lizenzvertrages mit der Internationalen Meeresbodenbehörde ISA im Mai 2015.

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Das Forschungsteam entrollt den Streamer mit den Geophonen für die seismischen Untersuchungen.

Forschungsprojekt zur Entwicklung von Klima und Landschaft im Alpenraum, 13.09.2023

Die BGR führt derzeit in der Gemeinde Schäftlarn (Landkreis München) innerhalb eines Forschungsprojekts seismische Messungen durch. Daran beteiligt sind neben der BGR das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) und die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Als Teil des internationalen Bohrprojekts „Drilling Overdeepened Alpine Valleys“ (DOVE) untersuchen die Institutionen in dem angegliederten Forschungsvorhaben Chatseis die Sedimente des dortigen glazialen Beckens, das durch den Isar-Loisach-Gletscher entstand. Ziel des Gesamtprojekts ist es, die Klima- und Landschaftsentwicklung im Zuge der Eiszeiten (von vor 2,6 Millionen Jahren bis heute) im Alpenraum zu rekonstruieren. Die Messungen dienen dazu, Erkenntnisse über den Untergrund bis in 200 m Tiefe zu erhalten.

Die in Schäftlarn eingesetzten seismischen Verfahren sollen geowissenschaftliche Informationen ergänzen, die bei einer Forschungsbohrung des Landesamtes an gleicher Stelle im Jahr 2017 gewonnen wurden. Mit der Seismik können die Gesteinsschichten im Untergrund räumlich hochaufgelöst abgebildet werden. Dadurch wird der Aufbau der oberflächennahen Sedimente sichtbar. Gleichzeitig möchte das Forschungsteam die seismischen Abbildungsmöglichkeiten weiterentwickeln. Dabei wird eine innovative Methodenkombination aus Reflexionsseismik und Wellenfeldinversion eingesetzt. Als Anregungsquellen verwenden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seismische Vibratoren in der Größe von Schubkarren und Kleintransportern, die Signale in den Untergrund senden. Die genutzten Frequenzen liegen oberhalb von 20 Hertz und verursachen weder Flurschäden noch größere Erschütterungen.

Die aktuellen Untersuchungen dauern noch bis zum 20. September 2023 an. Im Oktober wird es an gleicher Stelle eine weitere Messkampagne geben.

Foto: Das Forschungsteam entrollt den Streamer mit den Geophonen für die seismischen Untersuchungen.

Foto: Mit dem am LIAG entwickelten mobilen seismischen Gerät in der Größe einer Schubkarre werden die ersten 200 Meter des Untergrundes hochaufgelöst untersucht.

Dr. Einar Eberhardt tritt sein Amt als Vizepräsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) Anfang 2024 an.

BGR-Bodenkundler Dr. Eberhardt neuer Vizepräsident der DBG, 11.09.2023

Der BGR-Bodenkundler Dr. Einar Eberhardt wurde für zwei Jahre zum Vizepräsidenten der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) gewählt. Das gab die Gesellschaft bei ihrer Vollversammlung im Rahmen der Jahrestagung in Halle (Saale) bekannt.

Bei der Tagung der DBG diskutierten mehr als 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter dem Motto „Böden – divers und multifunktional“ über aktuelle bodenkundliche Fragestellungen. Zum Tagungsprogramm gehörten 300 Vorträge und mehr als 200 Poster-Präsentationen, die einen sehr guten Überblick über die Breite der Forschung in Deutschland vermittelten. Auch Bodenkundlerinnen und Bodenkundler der BGR waren mit einer Reihe von Beiträgen in Halle vertreten.

Im Mittelpunkt der Erörterung stand die Funktionsfähigkeit von Böden als wichtige Geo-Ressource für die Ökosysteme und den Menschen sowie das Thema Bodenschutz insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderungen durch den Klimawandel. Ein weiterer Schwerpunkt waren Stoff- und Energieflüsse im Boden mit Blick auf die Energiewende aufgrund des Ausbaus der Erdkabel.

Prominenter Gastredner bei der Veranstaltung war der ehemalige niederländische Landwirtschaftsminister und Präsident des EU-Agrarrates, Professor Cees Veerman.

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Eine Besuchergruppe vor dem Hauptgebäude der BGR-Dienststelle in Spandau.

BGR beim Tag des offenen Denkmals, 11.09.2023

Am Sonntag fand bundesweit der “Tag des offenen Denkmals” statt. Zum dritten Mal beteiligte sich die BGR mit ihrem Dienstbereich in Berlin an der Veranstaltung.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR boten Führungen durch die Gebäude des früheren Kasernengeländes in der Wilhelmstraße in Spandau an. So konnte u. a. der ehemalige Marstall besichtigt werden – dort befinden sich heute die Geowissenschaftlichen Sammlungen der BGR.

Bei den Führungen erfuhren die Besucherinnen und Besucher Wissenswertes über die Architektur des im Normannenstil erbauten Hauptgebäudes sowie die Historie des zwischen 1885 und 1886 entstandenen Areals. Zudem wurden auch die Arbeiten der BGR vorgestellt, speziell die umfangreichen Geowissenschaftlichen Sammlungen, deren Anfänge auf die Königlich Preußische Geologische Landesanstalt zurückgehen.

Foto: Eine Besuchergruppe vor dem Hauptgebäude der BGR-Dienststelle in Spandau.

Foto: Der ehemalige Marstall beherbergt die Geowissenschaftlichen Sammlungen der BGR.

Foto: Ein Blick in die Geologischen Sammlungen der BGR.

Foto: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGR beim Tag des offenen Denkmals.

BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel diskutiert mit Studentinnen und Studenten der Geowissenschaften.

BGR bei der GeoBerlin 2023, 06.09.2023

Mit einer Vielzahl von Beiträgen beteiligt sich die BGR an der Jahrestagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologischen Vereinigung (DGGV) in Berlin. Bei der „GeoBerlin 2023“, die noch bis morgen im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin stattfindet, tauschen sich mehr als 800 Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler aus dem In- und Ausland über aktuelle Fragestellungen zu den Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit, Rohstoffsicherung, Weltraumforschung, Verfügbarkeit geowissenschaftlicher Daten, schulische Bildung in den Erdsystemwissenschaften und geowissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit aus.

Die BGR ist Mitveranstalter der Tagung, zu deren Programm Vorträge, Diskussionsrunden, Workshops, Posterpräsentationen und Ausstellungen gehören. So stellte sich BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel bei einem Seminar den Fragen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Wie er berichteten Führungskräfte aus Behörden, Unternehmen und Verbänden über Karrierewege nach ihrem geowissenschaftlichen Studium. Die Veranstaltung war von den Mitgliedern der „Jungen DGGV“ organisiert worden, um Studierenden die Möglichkeit zur beruflichen Orientierung zu ermöglichen.

Die „GeoBerlin 2023“ stand im Zeichen gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen. So diskutierten unter der Moderation von Dr. Britta Bookhagen, Arbeitsbereichsleiterin bei der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über Wege einer resilienten Energie- und Rohstoffversorgung. Dabei ging es um Fragen der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen, einen nachhaltigen Umgang mit den Rohstoffen sowie um die Auswirkungen der Transformation auf die Gesellschaft.     

Foto: BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel diskutiert mit Studentinnen und Studenten der Geowissenschaften.

Foto: Dr. Britta Bookhagen (DERA) diskutiert mit Constanze Veeh (EU-Kommission), Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt (Universität Kassel), Dr. Uta Alisch (GLU GmbH) und Dr. Ludwig Möhring (BVEG, Foto v.li.) über die Transformation und Wege zu einer resilienten Energie- und Rohstoffversorgung.

Foto: Der BGR-Stand auf der GeoBerlin 2023: Dr. Rüdiger Lutz (links im Bild) und Achim Constantin informieren Teilnehmerinnen der Tagung über aktuelle Forschungs- und Beratungsaufgaben der BGR.


Sprachen beim Festakt: EGS-Präsident Dr. Christophe Poinssot, IUGS-Präsident Prof. Dr. John Ludden, BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel, Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner, Iris Arndt (junge DGGV), DGGV-Präsident  Prof. Dr. Martin Meschede (v.li.).

Festakt in Berlin: Zwei besondere Jubiläen der Geowissenschaften, 04.09.2023

Mit einer Feierstunde haben Deutschlands Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler am Samstag (02.09.2023) im Humboldt Forum Berlin zwei besondere Jahrestage festlich begangen: das 175-jährige Jubiläum der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologischen Vereinigung (DGGV) und den 150. Jahrestag der Gründung der Preußischen Geologischen Landesanstalt, deren Funktion heute von der BGR in der Gemeinschaft der Staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands wahrgenommen wird.

Vor 130 geladenen Gästen, unter ihnen die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner, der Präsident der Internationalen Union der Geowissenschaften (IUGS), Prof. Dr. John Ludden, und der Präsident der europäischen Geologischen Dienste, EuroGeoSurveys (EGS), Dr. Christophe Poinssot, verwiesen DGGV-Präsident Prof. Dr. Martin Meschede und BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel auf die gemeinsamen Wurzeln beider Einrichtungen und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Geowissenschaften in Deutschland. Zugleich betonten beide die zentrale Rolle der Geowissenschaften bei der Lösung der aktuellen globalen Probleme, zu denen auch der zunehmende Nutzungsdruck auf die Ressourcen Rohstoffe, Grundwasser und Boden gehört. „Die modernen Geowissenschaften sind der Schlüssel für einen nachhaltigen Umgang mit unserer Lebensgrundlage Erde“, sagte BGR-Präsident Watzel, der in diesem Zusammenhang auf die heutige Prognosefähigkeit der Geowissenschaften durch neue Technologien etwa im Bereich der Fernerkundung, mathematischen Modellierung und des maschinellen Lernens hinwies.

Auch die heute in Berlin beginnende Jahrestagung der DGGV, die „GeoBerlin 2023“, steht im Zeichen der zukünftigen Herausforderungen der Geowissenschaften. Bis zum 7. September werden bei der Veranstaltung mehr als 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland über aktuelle Fragestellungen zu den Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit, Rohstoffsicherung, Weltraumforschung, Verfügbarkeit geowissenschaftlicher Daten, schulische Bildung in den Erdsystemwissenschaften und geowissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit diskutieren. Die BGR ist Mitveranstalter der Tagung.

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Foto: Parl. Staatsekretärin Dr. Franziska Brantner (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz)

Foto: IUGS-Präsident Prof. Dr. John Ludden (International Union of Geological Sciences)

Foto: EGS-Präsident Dr. Christophe Poinssot (Euro-Geo-Surveys)

Foto: Dr. Marlen Meißner von der UNESCO (Leitung Abteilung Erbe, Natur, Gesellschaft der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.)

Foto: Sprecherin der jDGGV Iris Arndt, Institut für Geowissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt

Foto: Präsident der BGR Prof. Dr. Ralph Watzel (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe)

Foto: Präsident der DGGV Prof. Dr. Martin Meschede (Die Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung)

Foto: Moderatorin Dr. Birgit Futterer vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR)

Foto: Das Barock-Ensemble BABE*

Video auf YouTube: Festakt anlässlich der Jubiläen 150 Jahre PGLA (BGR) und 175 Jahre DGGV



Das Multisensor-System „Golden Eye“ der BGR kommt auch bei der neuen Forschungsfahrt zum Einsatz. Es misst die elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Meeresbodens.

BGR startet neue Explorationsfahrt in den Indischen Ozean, 01.09.2023

In der kommenden Woche startet die BGR mit dem Forschungsschiff „Sonne“ zu einer neuen Ausfahrt in den Indischen Ozean. Dort untersuchen die Forscherinnen und Forscher im Rahmen des Projekts „INDEX“ im Lizenzgebiet der BGR in der Tiefsee Massivsulfidlagerstätten mit Vorkommen von Metallrohstoffen. Dazu zählen eine Vielzahl von wirtschaftsstrategischen Rohstoffen wie z.B. Kupfer, Nickel oder Kobalt, aber auch wichtige Spurenmetalle wie Gold, Indium, Gallium oder Selen.

Bei der elfwöchigen Kampagne wird die BGR von den Universitäten Hamburg, Kiel und Sudbury (Kanada) sowie vom GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und dem Deutschen Zentrum für Biodiversitätsforschung am Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven unterstützt. Darüber hinaus werden sechs Trainees an der Explorationskampagne teilnehmen. Die BGR kommt damit ihrer Verpflichtung zur Ausbildung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Entwicklungsländern im Rahmen der Explorationsverträge mit der Internationalen Meeresbodenbehörde nach.

Der erste Abschnitt der Forschungsfahrt im September widmet sich geophysikalischen Untersuchungen des Untergrundes mit dem Ziel, die dreidimensionale Ausdehnung der linsenförmigen Sulfidvorkommen im Meeresboden abzubilden. Während des zweiten Fahrtabschnitts im Oktober und November stehen Umweltuntersuchungen und die Suche nach neuen Sulfidvorkommen im Vordergrund. Hierbei kommt auch ein kanadischer Unterwasserroboter zum Einsatz, mit dem gezielte Probennahmen möglich sind und flache Bohrungen am Meeresboden abgeteuft werden können.

Es ist die bereits neunte Explorationskampagne der BGR im Indischen Ozean nach Unterzeichnung des Lizenzvertrages mit der Internationalen Meeresbodenbehörde im Mai 2015. Zugleich ist die bevorstehende Schiffsexpedition die insgesamt 300ste Fahrt mit dem aktuellen Forschungsschiff „Sonne“ und des Vorgängerschiffs gleichen Namens, das von 1977 bis 2014 im Dienst war. Die „Sonne“ ist zur Zeit eines der modernsten und leistungsfähigsten Forschungsschiffe weltweit. Schwerpunkt ihrer Einsätze sind der Pazifik und der Indik.

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Gerhard Enste

BGR-Abteilungsleiter Gerhard Enste geht in den Ruhestand, 28.08.2023

Gerhard Enste, Leiter der Abteilung "Unterirdischer Speicher- und Wirtschaftsraum" in der BGR, tritt zum 31. August 2023 in den Ruhestand. Der Geologe steht seit 2018 an der Spitze der Fachabteilung (160 Beschäftigte), zu deren Aufgaben Forschung und Beratung in den Themenfeldern „Endlagerung radioaktiver Abfälle“ und „Nutzung des tieferen Untergrundes“ gehören.

„Herr Enste hatte mit seiner Führungsarbeit erheblichen Anteil daran, dass nach der Novellierung des Standortauswahlgesetzes im Jahr 2017 der Rollenwechsel der BGR zur beratenden Fachinstitution der Vorhabenträgerin im Standortauswahlverfahren gut gelungen ist und die Zusammenarbeit mit der Bundesgesellschaft für Endlagerung heute einen hohen und qualifizierten Stand erreicht hat. Daneben hat er das Engagement der BGR in der internationalen Community für Endlagerforschung weiter gestärkt und maßgeblich dazu beigetragen, dass die BGR einer der wichtigsten Akteure der internationalen Tonsteinforschung im Schweizer Felslabor Mont Terri ist", würdigte BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel die Arbeit des scheidenden Abteilungsleiters.

Gerhard Enste war 2001 nach verschiedenen Tätigkeiten bei der Stadt Bochum sowie bei der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE) zur BGR gekommen. Vor der Übernahme der Abteilungsleitung arbeitete er bei der BGR im Bereich der Endlagerforschung als Referats- sowie Fachbereichsleiter. In letzterer Funktion verantwortete der Geologe u.a. wissenschaftlichen Arbeiten zur Geologie von Barrieren und Wirtsgesteinen. Mehr als 15 Jahre vertrat Gerhard Enste die BGR zudem in der Expertengruppe Schweizer Tiefenlager (ESchT) des Bundesumweltministeriums. Als Abteilungsleiter verantwortete er fachlich auch die Neupositionierung der BGR bei den Themen #Erdwärmenutzung und #Kohlendioxid-Speicherung.

Bis zur Klärung der Nachfolge von Gerhard Enste nimmt dessen Vertreterin Dr.-Ing. Sandra Fahland die Aufgaben der Abteilungsleitung wahr.

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Der jüngste Küstenabbruch am Forkastningsfjellet auf Spitzbergen

Felsrutschungen unter Einfluss des Klimawandels auf Spitzbergen , 22.08.2023

Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts „Mass Movements in Arctic Regions - Case Study Rock Slides in Spitsbergen“ hat die BGR gemeinsam mit dem Norwegischen Geologischen Dienst (NGU) eine weitere Feldkampagne auf Spitzbergen durchgeführt. Das Projekt untersucht den Einfluss des Klimawandels auf die Stabilität von Hängen in einer naturbelassenen arktischen Region am Beispiel von aktiven Felsrutschungen entlang des Isfjorden auf Spitzbergen. Aktive großvolumige Massenbewegungen stellen hier eine potenzielle Gefahr mit Risiken für den Bootsverkehr im Isfjorden und für die naheliegende Stadt Longyearbyen dar.

Bei der diesjährigen Forschungskampagne wurde eine weitere neue Felsrutschung am Forkastningsfjellet untersucht, die sich während der vorangegangenen Feldkampagne im August 2022 bereits abzeichnete und im November 2022 eingetreten war. Mit einem Volumen von mehreren Hunderttausend Kubikmetern dokumentiert die Felsrutschung eindrücklich die dramatischen Veränderungen, die den Küstenstreifen aufgrund der zunehmenden Erwärmung bereits erfasst hat. Im Bereich der Abrisskante belegen abtauende Eiskeile, kontinuierlicher Wasseraustritt und nachfallendes Gestein nachdrücklich den dynamischen Prozess der Permafrostdegradation.

Während der bislang sechsjährigen Beobachtungszeit hat das Projekt einen einzigartigen Datensatz generiert, der diesen tiefgreifenden morpho-strukturellen Wandel und die Prozessdynamik eindrucksvoll belegen.
Ein Vergleich mit Fotodokumenten aus dem Jahr 1936 zeigt, dass eine Felsrutschung im Jahr 2016 die bisherige Phase einer stabilen Küstenmorphologie beendet hatte. Das erarbeitete kinematische Deformationsmodell von der jüngsten Felsrutschung lässt eine beschleunigte Rutschungsaktivität in südlicher Richtung erwarten, die den gesamten Küstenstreifen erfassen wird. Aufgrund der nicht abschätzbaren Volumina und der damit verbundenen Risiken ist eine weitere Beobachtung des Küstenstreifens geboten.

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Bundesministerin Svenja Schulze (links) im Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BGR

BGR präsentierte sich beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung, 21.08.2023

Am Wochenende informierte die BGR beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin die Gäste in zwei Ministerien über ihre vielseitigen Aufgaben.

Prominenteste Besucherin am BGR-Stand im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) war Bundesministerin Svenja Schulze. Die Ministerin zeigte sich mit Blick auf die Aufgaben der BGR in der Technischen Zusammenarbeit besonders interessiert an den Arbeiten zum Thema Rohstoffe und unterstrich deren Bedeutung für die Entwicklungszusammenarbeit. Die BGR berät in zahlreichen Projekten weltweit zu Themen der nachhaltigen Rohstoffnutzung und zu verantwortungsvollen Lieferketten im Bergbausektor. Auf ihrem Stand gab die BGR auch einen Einblick in ihre Beratungstätigkeiten auf den Gebieten Grundwasser, Boden und Georisiko. Großes Interesse fanden vor allem die Vorführungen an einem Grundwassermodell.

Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) präsentierte die BGR ihre geowissenschaftliche Expertise zu unterschiedlichen Boden-Themen. Auf Schaubildern erfuhren die Besucherinnen und Besucher, welche wichtigen Funktion der Boden für Natur und Umwelt erfüllt und wie bedeutsam die nachhaltige Nutzung und der Schutz des Bodens in Zeiten des Klimawandels ist. Ein begehbarer Bodentunnel, den die BGR bereits im Rahmen einer Wanderausstellung zum „Boden des Jahres 2021“ gezeigt hatte, vermittelte den Gästen einen Eindruck vom Aufbau und dem Innenleben eines Lössbodens.

Foto: Bundesministerin Svenja Schulze (links) im Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BGR

Foto BMZ: Abteilungsleiter Dirk Meyer (2.v.li.) informiert sich am BGR-Stand im BMZ über die Aufgaben der BGR in der Technischen Zusammenarbeit

Foto BGR-Stand im BMWK: Auf Schaubildern und bei einem Gang durch einen Bodentunnel erfuhren die Gäste am BGR-Stand im BMWK Wissenswertes zum Thema Boden

Foto Staatssekretär: Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär (rechts im Vordergrund), besuchte den Stand der BGR im BMWK

BGR und GIZ richten bei der Weltwasserwoche eine Podiumsdiskussion zur Wassernot in Jordanien aus

World Water Week: Veranstaltung von BGR und GIZ zur Wassernot in Jordanien, 17.08.2023

Jordanien ist eines der wasserärmsten Länder der Welt. Nach Angaben des jordanischen Wasserministeriums stehen pro Person weniger als 100 m3 erneuerbare Wasserressourcen pro Jahr zur Verfügung, womit das Land im Nahen Osten weit unterhalb der globalen Grenze absoluter Wasserknappheit von 500 m3 liegt. Wie kann Kommunikation dazu beitragen, das öffentliche Bewusstsein für die Wassernot zu schärfen und gleichzeitig Maßnahmen für eine nachhaltige Nutzung der knappen Ressourcen zu unterstützen – mit dieser Frage beschäftigt sich eine Podiumsdiskussion, die gemeinsam von der BGR und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bei der diesjährigen „World Water Week“ (20. bis 24. August 2023) in Stockholm ausgerichtet wird.

Unter dem Titel „The Jordanian Experience: Awareness Raising for a Water-Wise Future“ diskutieren Vertreterinnen und Vertreter des jordanischen Wasserministeriums und der Wasserbehörde des Landes mit Expertinnen und Experten aus der Zivilgesellschaft und der Entwicklungszusammenarbeit über Strategien und notwendige Maßnahmen zur Lösung der Wasserprobleme. Dazu zählt auch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit, die in der Bevölkerung für ein stärkeres Bewusstsein und mehr Eigenverantwortung in Bezug auf die prekäre Wassersituation sorgen soll. Die Veranstaltung findet am 21. August von 9 bis 10:30 Uhr im Waterfront Congress Centre Stockholm (Raum A2) statt und kann auch online verfolgt werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Simultanübersetzung Arabisch-Englisch steht zur Verfügung.

Die BGR engagiert sich in Jordanien im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit bereits seit mehr als 60 Jahren. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) führt die BGR gemeinsam mit jordanischen Partnerbehörden aktuell ein Grundwasserprojekt durch, das eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz der knappen Grundwasserressourcen in dem wasserarmen Land vorsieht. Dazu gehören Strategien zur Verbesserung des Brunnenfeldmanagements, zur Kostenoptimierung bei der Grundwassernutzung sowie ein Qualitätsmonitoring und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um auf das Problem der schwindenden Grundwasserressourcen aufmerksam zu machen. Grundwasser ist in Jordanien die wichtigste Quelle für die Wasserversorgung.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und die zuständige Fachbereichsleiterin Dr. Kerstin Beckmann (Bildmitte) bei der Feierstunde zum 25-jährigen Jubiläum mit ehemaligen und gegenwärtigen Auszubildenden

25 Jahre erfolgreich in der Ausbildung von Chemie-Azubis, 16.08.2023

Bereits seit einem Vierteljahrhundert werden in der BGR Chemielaborantinnen und Chemielaboranten ausgebildet. In einer kleinen Feierstunde zum 25-jährigen Ausbildungsjubiläum hob BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel die Bedeutung der beruflichen Ausbildung für die BGR als Ressortforschungseinrichtung des Bundes hervor. „Unsere Forschungs- und Beratungsaufgaben erfordern auf allen Ebenen hoch qualifiziertes Personal. Umso wichtiger ist eine hoch spezialisierte Ausbildung, wie sie gerade auch im Bereich unserer geochemischen Labore stattfindet“, betonte der BGR-Präsident.

So haben alle 61 Chemielaborantinnen und Chemielaboranten, die seit 1998 die Ausbildung in der BGR durchlaufen haben, ihre Abschlussprüfung durchweg mit guten bis hervorragenden Ergebnissen bestanden. Häufig zählen die ausgebildeten Laborantinnen und Laboranten der BGR zu den Besten ihres Jahrgangs innerhalb des Geschäftsbereichs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Noch viel wichtiger: Ein erheblicher Teil von ihnen hat nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz in der BGR bekommen. „Für uns ist die Ausbildung im eigenen Haus eine Erfolgsgeschichte, von der sowohl die BGR als auch die Auszubildenden profitieren“, sagte der BGR-Präsident bei der Festveranstaltung.

Auch in sechs weiteren Berufen bildet die BGR derzeit aus. Damit wird die BGR einer wichtigen gesellschaftspolitischen Aufgabe gerecht. „Als Teil der ‚Allianz für Aus- und Weiterbildung‘ unterstützen wir gemeinsam mit den anderen Bundesbehörden das Ziel, die duale Berufsausbildung in Deutschland weiter zu verbessern, um auf diese Weise auch einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel zu leisten“, so der BGR-Präsident. Die Ausbildung der Chemielaborantinnen und Chemielaboranten bei der BGR ist ein gutes Beispiel dafür. Im Rahmen einer Ausbildungskooperation nutzen auch private Firmen das Ausbildungsprogramm und die Labore der BGR zur Prüfungsvorbereitung ihrer eigenen Auszubildenden.

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Die Fachkräfte aus der pakistanischen Partnerbehörde zu Besuch bei der BGR in Berlin

Gäste aus Pakistan informierten sich über vorsorgenden Katastrophenschutz, 09.08.2023

Fachkräfte der Nationalen Katastrophenschutzbehörde (NDMA) aus Pakistan waren auf Einladung der BGR auf Studienreise in Deutschland. In der Technischen Zusammenarbeit sind BGR und NDMA Partnerbehörden im Projekt „Förderung der Resilienz gegenüber Naturgefahren“. Ziel des Vorhabens ist es, Maßnahmen zur Anwendung einer Risiko-sensitiven Raumplanung durchzuführen, um in dem südasiatischen Land den vorsorgenden Katastrophenschutz zu verbessern. Dabei sollen Informationen über mögliche Naturgefahren in Planungsprozesse im Sinne eines Risikomanagements einbezogen werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.

Bei ihrem Aufenthalt in Deutschland informierten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NDMA bei der Konferenz der Internationalen Union für Geodäsie und Geophysik (IUGG) in Berlin über neue Erkenntnisse zu Gefährdungsanalysen. Die pakistanische Partnerbehörde der BGR ist nicht nur für die Einsatzleitung im nationalen Katastrophenfall zuständig. Sie führt auch wissenschaftliche Analysen zu geogenen Gefährdungen sowie zur Exposition und Vulnerabilität der Bevölkerung durch. Der vorsorgende Katastrophenschutz bildet die jüngste Komponente in ihrem Aufgabenspektrum.

Im Anschluss an die Konferenz lernten die NDMA-Fachkräfte bei einer Führung im Berliner Stadtteil Rummelsburg das Konzept einer so genannten „Schwammstadt“ kennen, die Lösungen zur Stärkung urbaner Resilienz bei Starkregenereignissen bietet. Während eines Besuchs im BGR-Dienstbereich Berlin-Spandau stellten Expertinnen und Experten der BGR ihre Forschungsvorhaben zum Schutz der Ressourcen Grundwasser und Boden vor. Am Hauptsitz der BGR in Hannover erörterten die Gäste aus Pakistan Maßnahmen zur technischen Anwendung von Risikoanalysen. Weitere nützliche Hinweise zur Umsetzung einer Risiko-sensitiven Raumplanung gab es bei Gesprächen mit Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gesellschaft.

Ebenfalls auf großes Interesse bei den Gästen stießen die Erläuterungen von Fachleuten des Landesamtes für Umwelt (LfU) Brandenburg in Frankfurt/Oder. Am praktischen Beispiel der Oder wurden Maßnahmen zum Hochwassermonitoring und –schutz sowie die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen im Katastrophenfall vorgestellt. Zudem fand eine Exkursion in das Odergebiet und zur Einsatzzentrale des Landkreises Märkisch-Oderland statt. Zum Abschluss ihres Aufenthaltes besuchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NDMA das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungszentrum GFZ. Dort lernten die NDMA-Fachkräfte den Einsatz von Risikoanalysen und Fachdaten zur Unterstützung von Einsatzleitstellen des Katastrophenschutzes kennen.

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Foto 1: Der Bohrplatz am Kordigast bei Altenkunstadt

BGR startet Forschungsbohrung auf der Fränkischen Alb, 07.08.2023

Im Auftrag der BGR wird seit heute südwestlich von Altenkunstadt (Landkreis Lichtenfels) in Bayern eine 250 Meter tiefe Forschungsbohrung abgeteuft. Mit der von einem Unternehmen durchgeführten Bohrung möchte die BGR neue geologische Informationen über den Aufbau und die Struktur des Untergrundes der nördlichen Fränkischen Alb gewinnen. Für die Bohrarbeiten sind sechs Wochen eingeplant.

Die Arbeiten sind Teil des Forschungsprojekts SEPIA, bei der die BGR die aus Festgestein aufgebauten Schichten des Mitteljura (Brauner Jura) erkundet. Die Bohrung bei Altenkunstadt ist die vierte Bohrung, die seit 2019 im Rahmen des Vorhabens in Baden-Württemberg und in Bayern durchgeführt wird. Im Forschungsprojekt untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR, aus welchem Material die verschiedenen geologischen Schichten bestehen, welches exakte geologische Alter sie haben und wie groß ihre flächenhafte Verbreitung im Untergrund ist. Unterstützt wird die BGR bei ihrem Vorhaben von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Die geologischen Grundlagendaten dienen der Klärung von geowissenschaftlichen Fragestellungen und damit der Erfüllung der Beratungsaufgaben der BGR. Die Ergebnisse dieser Bohrung können nach Abschluss der Arbeiten von Nutzerinnen und Nutzern im Geoviewer auf der Website der BGR eingesehen werden.

Foto: Der Bohrplatz am Kordigast bei Altenkunstadt1

Foto: BGR-Projektkoordinator Dr. Thomas Mann (rechts im Bild) mit dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Altenkunstadt, Robert Hümmer (li.), und Bauleiter Klaus Faiß (Mitte) von der beauftragten Firma vor Beginn der Forschungsbohrung

Am Fluss Bidou in der Region Adamaoua wurden Durchflussmessungen durchgeführt

Kamerun: Erste Feldmission im Projekt ProSEC, 27.07.2023

In der Technischen Zusammenarbeit mit Kamerun haben die BGR und ihre Partnerinstitutionen ihre erste Feldmission im Projekt ProSEC abgeschlossen. Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Vorhaben entwickelt Modelle zur Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasser- und Bodenressourcen im Norden Kameruns.

Dazu führte die BGR mit ihren kamerunischen Partnerinstitutionen, dem Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, dem Institut für geologische und Bergbauforschung und dem Landwirtschaftlichen Forschungsinstitut für Entwicklung, jetzt eine zweiwöchige Bereisung der beiden Pilotgebiete durch. Dabei gab es neben Gesprächen mit lokalen Behörden einen Austausch von Fachinformationen, zu denen Aufzeichnungen von Niederschlägen und Flusswasserständen gehörten. Außerdem führte das Projektteam Messungen zu Grundwasserständen und Wasserdurchflüssen durch und ergänzte das bisherige Beobachtungsnetz.

Der Klimawandel und seine Auswirkungen machen sich im Norden Kameruns seit Jahren stark bemerkbar. Extremwetterereignisse gefährden die Boden- und Wasserressourcen. Starkniederschläge führen zu verstärkter Bodenerosion und in der Folge zu verminderter Bodenfruchtbarkeit. Gleichzeitig erhöht sich der oberflächige Wasserabfluss, was zu einer ungleichmäßigen Grundwasserneubildung führt. Längere und häufigere Trockenperioden führen dagegen zu ausgetrockneten Böden und geringerer Wasserverfügbarkeit für das Pflanzenwachstum. Ein geringerer Ertrag und niedrigere landwirtschaftliche Produktivität sind die Folge. Ausgetrocknete Böden behindern außerdem die Infiltration von Wasser in den Untergrund und somit die Grundwasserneubildung.

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In der neuen „DERA-Rohstoffliste 2023“ sind Untersuchungen zu insgesamt 36 Metallen, 27 Industriemineralen, Kokskohle sowie 221 Handelsprodukten veröffentlicht

DERA veröffentlicht Rohstoffliste 2023 , 26.07.2023

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat heute ihren neuen Bericht zum Rohstoffmonitoring veröffentlicht. In der „DERA-Rohstoffliste 2023“ sind insgesamt 36 Metalle, 27 Industrieminerale, Kokskohle sowie 221 Handelsprodukte aufgeführt. Das Ergebnis der aktuellen Erhebung: 46 % der Bergwerks-, Raffinade- und Handelsprodukte unterliegen erhöhten Lieferrisiken. Die Volksrepublik China nimmt weiterhin eine dominierende Rolle als wichtigster Anbieter bei einer Vielzahl von Rohstoffen ein. Bei 21 der 55 untersuchten Bergwerksprodukte ist China größtes Förderland. Noch signifikanter ist die Situation bei der Raffinadeproduktion. Bei 26 der 29 untersuchten Produkte dominiert das Land die Weiterverarbeitung.

Im Rahmen ihres Rohstoffmonitorings untersucht die DERA alle zwei Jahre die Angebotskonzentration und das Länderrisiko der Produktion zahlreicher mineralischer Rohstoffe und deren Zwischenprodukte verschiedener Wertschöpfungsstufen. Die Kenntnis von potenziellen Preis- und Lieferrisiken erleichtert es Unternehmen, passende Ausweichstrategien zu entwickeln und diese im Bedarfsfall umzusetzen.

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BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach erhält aus den Händen des Rektors der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht (rechts), die Berufungsurkunde.

BGR-Vizepräsident Dr. Steinbach erhält Honorarprofessur in Freiberg, 21.07.2023

Dr. Volker Steinbach, Vizepräsident der BGR, wurde jetzt die Honorarprofessur für Kreislaufwirtschaft an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität (TU) Bergakademie Freiberg übertragen. Der Rektor der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, überreichte dem neuen Honorarprofessor die Berufungsurkunde im Rahmen des „EMerald Circular Economy“-Workshops. In seinem Vortrag zum Thema „Circular Raw Materials Economy“ zeigte Dr. Steinbach, bei der BGR Leiter der Abteilung „Rohstoffe“, aktuelle Herausforderungen bei der Nutzung und dem Recycling von Rohstoffen auf.

„Dr. Volker Steinbach ist Alumnus der Universität. Wir freuen uns sehr, ihn als Honorarprofessor zu begrüßen. Seine Expertise in der Rohstoffwirtschaft ergänzt das Profil der TU Bergakademie Freiberg und trägt zur noch stärkeren Vernetzung zwischen Hochschule, Wirtschaftspraxis und Politik bei“, sagte der Rektor der TU Bergakademie Freiberg bei der Verleihung der Berufungsurkunde. Prof. Dr. Andreas Horsch, Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der TU Bergakademie Freiberg, betonte: „Als international ausgewiesener Rohstoffexperte liefert Dr. Steinbach einen wertvollen Beitrag zur weiteren gezielten Profilierung der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Ressourcenuniversität. Als Naturwissenschaftler, der nicht nur an der Universität, sondern auch erfolgreich in der Praxis wirkt, bringt Dr. Steinbach die idealen Voraussetzungen mit, um uns in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Rohstoff- und Kreislaufwirtschaft zu verstärken – gerade auch mit Blick auf interdisziplinäre Projekte.“

„Für die BGR als Ressortforschungseinrichtung des Bundes bedeutet diese Honorarprofessur eine weitere Vertiefung unserer strategischen Vernetzung mit der universitären Forschung und Lehre. Ich freue mich, dass wir auf diese Weise die fachliche Zusammenarbeit mit der TU Bergakademie Freiberg noch weiter ausbauen können“, würdigte BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel die Berufung.

Dr. Volker Steinbach ist seit 1990 bei der BGR tätig. 2007 übernahm er die Leitung der Abteilung für Rohstoffe. In dieser Funktion ist er sowohl für die Forschung als auch für die Politik- und Wirtschaftsberatung verantwortlich. 2010 baute Dr. Steinbach die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR auf. Zu den zahlreichen Gremien- und Gutachtertätigkeiten des in Freiberg promovierten Geologen, der 2017 zum Vizepräsidenten der BGR ernannt wurde, gehört unter anderem die Sprecherrolle des Deutschen Rohstoffforschungsnetzwerkes GERRI.

In seiner künftigen Lehrtätigkeit sieht Dr. Steinbach eine weitere wichtige Aufgabe: „Rohstoffwirtschaft und Kreislaufwirtschaft müssen noch viel stärker als bisher als Einheit verstanden werden. Die primäre Rohstoffgewinnung wird auch in der Zukunft eine wichtige Voraussetzung für die Rohstoffversorgung sein. Allerdings muss die Bereitstellung aus sekundären Rohstoffen weiter intensiviert werden, um den ökologischen Fußabdruck des Rohstoffsektors deutlich zu reduzieren und wir eine stärkere Unabhängigkeit bei der Rohstoffversorgung gewinnen.“

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Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Schulung in Lubumbashi zum Thema Corporate Social Responsibility (CSR) im Bergbau nach der Verleihung der Zertifikate.

Nachhaltiger Bergbau: Fortbildung für Stakeholder in der DR Kongo, 21.07.2023

Die BGR hat im Rahmen ihres Projekts der Technischen Zusammenarbeit mit der Demokratischen Republik Kongo eine Schulung zum Thema Corporate Social Responsibility (CSR) für Stakeholder im Bergbau durchgeführt. An der Organisation der dreimonatigen Fortbildungsmaßnahme waren u.a. das kongolesische Bergbauministerium und die kongolesische Handelskammer FEC beteiligt. Die Zertifikatsschulung, an der Vertreterinnen und Vertreter aus Regierung, Industrie, Universitäten und Zivilgesellschaft teilnahmen, sollte die Bemühungen des zentralafrikanischen Landes für mehr Nachhaltigkeit im Bergbau unterstützen mit dem Ziel, künftig sowohl nationale als auch internationale Konformitätsanforderungen an Rohstofflieferketten zu erfüllen.

Die Schulung, die als Hybrid-Veranstaltung sowohl vor Ort in Lubumbashi, Hauptstadt der rohstoffreichen kongolesischen Region Haut-Katanga, als auch online stattfand, vermittelte notwendiges Wissen zu Themen und rechtlichen Regelungen des nachhaltigen Wirtschaftens unter Beachtung geltender Umwelt- und Sozialstandards. Mit der Multistakeholderveranstaltung, an der auch führende kongolesische Kupfer- und Kobaltproduzenten teilnahmen, war das Ziel verbunden, den kongolesischen Bergbausektor stärker als bisher auf den Austausch mit internationalen Rohstoffmärkten und dort agierenden Nachhaltigkeitsinitiativen vorzubereiten.

Die BGR unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit ihrem Projekt das kongolesische Bergbauministerium bei Maßnahmen zur Stärkung der Kontrolle im Kleinbergbau sowohl im Bereich der sogenannten Konfliktminerale (Zinn, Tantal, Wolfram und Gold) als auch im Kupfer-Kobalt-Sektor. Darüber hinaus arbeitet das Projekt auch im Bereich des industriellen Bergbaus. Ziel ist die Schaffung von notwendigen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung mit verantwortungsvollen Lieferketten und verbesserten Lebensbedingungen für Kleinbergbauleute und ihre Familien.

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Dr. Patrick Hupe bei der Preisverleihung. Rechts auf der Bühne der designierte IUGG-Präsident Prof. Dr. Chris Rizos.

BGR-Wissenschaftler von IUGG als „Early Career Scientist“ geehrt , 18.07.2023

Im Rahmen der Generalversammlung der Internationalen Union für Geodäsie und Geophysik (IUGG) in Berlin wurde BGR-Wissenschaftler Dr. Patrick Hupe mit dem IUGG Early Career Scientist Award geehrt. Der Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler wurde vom designierten IUGG-Präsidenten Prof. Dr. Chris Rizos überreicht. Patrick Hupe, Mitarbeiter im BGR-Fachbereich „Erdbebendienst des Bundes, Kernwaffenteststopp“, erhielt die Auszeichnung für seine herausragenden und wegweisenden fachübergreifenden Arbeiten in den Bereichen der Meteorologie, Akustik und Seismologie.

Im Anschluss an die Preisverleihung präsentierte der BGR-Wissenschaftler bei einem Symposium den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der IUGG-Veranstaltung Ergebnisse seiner Forschung zur Eignung von Infraschallbeobachtungen für die Untersuchung atmosphärischer Wellen und zur Charakterisierung der Dynamik im Bereich der mittleren Atmosphäre. Die Arbeiten von Patrick Hupe stehen auch im Geoportal der BGR zur Verfügung.

Bei der IUGG Berlin 2023 tauschen sich mehr als 5.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu aktuellen geodätischen und geophysikalischen Themen aus. Bei der Generalversammlung, die alle vier Jahre stattfindet, kommen alle acht Assoziationen der IUGG bei einer gemeinsamen Tagung zusammen. Dabei werden die Forschungsarbeiten auch in assoziationsübergreifenden Symposien diskutiert.

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Auf ihrem Tagungsstand präsentiert die BGR ihre vielfältigen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Geophysik.

BGR präsentiert ihre Arbeit bei der IUGG Berlin, 14.07.2023

Die BGR ist Mitveranstalter der 28. Generalversammlung der Internationalen Union für Geodäsie und Geophysik (IUGG) die noch bis zum 20. Juli im CityCube in Berlin stattfindet. Bei der IUGG Berlin 2023, deren Hauptveranstalter das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) ist, tauschen sich mehr als 5.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu aktuellen geodätischen und geophysikalischen Themen aus. Auch Expertinnen und Experten der BGR stellen bei der Veranstaltung in Vorträgen und auf Postern die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Zudem gibt die BGR auf einem Tagungsstand einen Überblick über laufende nationale und internationale Forschungsprojekte sowie über ihre vielfältigen Beratungsaufgaben im Bereich der Geophysik.

Die IUGG-Veranstaltung findet alle vier Jahre statt.  Bei der Generalversammlung kommen alle acht Assoziationen der IUGG bei einer gemeinsamen Tagung zusammen. Dabei werden die Forschungsarbeiten auch in assoziationsübergreifenden Symposien diskutiert

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Fortbildung für Inspektorinnen und Inspektoren von Bergbau-Minen in der DR Kongo.

Kongo-Projekt: Schulung für Bergbau-Inspektionen, 12.07.2023

Im Rahmen ihres Projekts der Technischen Zusammenarbeit mit der Demokratischen Republik Kongo hat die BGR ein technisches Training für Inspektorinnen und Inspektoren in der Umweltüberwachung von Industrieminen durchgeführt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schulung arbeiten in der DR Kongo für das Bergbauministerium und die Umweltbehörde. Die Fortbildungsmaßnahme vermittelte notwendiges Wissen zur Durchführung von Inspektionsreisen in Bergbaustandorten. Dabei erfuhren die Teilnehmer auch, wie die Befahrung von Minen dokumentiert und behördliche Maßnahmen kommuniziert werden. In einer weiteren Schulung steht der Umgang mit mobilen Messgeräten für Umweltuntersuchungen im Umfeld von Minen auf dem Ausbildungsplan.

Die BGR unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das kongolesische Bergbauministerium bei Maßnahmen zur Stärkung der Kontrolle im Kleinbergbau sowohl im Bereich der sogenannten Konfliktminerale (Zinn, Tantal, Wolfram und Gold) als auch im Kupfer-Kobalt-Sektor. Darüber hinaus arbeitet das Projekt auch im Bereich des industriellen Bergbaus. Ziel ist die Schaffung von notwendigen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung mit verantwortungsvollen Lieferketten und verbesserten Lebensbedingungen für Kleinbergbauleute und ihre Familien.

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Der sambische Wasserminister Mike Mposha (3.v.r.) informiert sich am Stand der BGR über die Aktivitäten im Kooperationsprojekt.

BGR bei der Zambia Water Forum and Exhibition, 06.07.2023

Die BGR präsentierte sich auch in diesem Jahr wieder mit einem Stand auf der Zambia Water Forum and Exhibition (ZAWAFE), die jedes Jahr in Sambia stattfindet.
Vorgestellt wurde das BGR-Projekt „Verbesserung der Kapazitäten für Grundwassermanagement und -schutz in Sambia“ am Stand der deutschen Kooperation.

Im Rahmen des deutschen „Wassersektor-Reformprogrammes“ ist die BGR seit 2005 in Sambia vor Ort, um die sambische Regierung darin zu beraten, die für die Trinkwasserversorgung wichtige Ressource Grundwasser zu erkunden und für eine nachhaltige Nutzung zu schützen. In dem aktuellen Projekt liegt der Fokus auf der Beratung eines nachhaltigen Grundwassermanagements in städtischen Regionen, besonders in der Hauptstadt Lusaka.

Auf der Konferenz präsentierten internationale und nationale Vertreterinnen und Vertreter im Wassersektor ihre Arbeiten zum Thema. Der sambische Wasserminister Mike Mposha (Foto 3.v.r.) sowie der Staatssekretär im Wasserministerium Joe Kalusa informierten sich am BGR-Stand über die gemeinsamen Projektaktivitäten zum Grundwasserschutz in Lusaka. Ergänzt wurde der Auftritt durch einen Fachvortrag zum Thema Grundwasserqualität in Lusaka und eine Session zu Grundwasserschutz und -management in Sambia mit Vorträgen der Partnerinstitution WARMA, der sambischen Wasserressourcenmanagement-Behörde.

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Prof. Dr. Thomas Himmelsbach

Abteilungsleiter Prof. Dr. Himmelsbach geht in den Ruhestand , 28.06.2023

Prof. Dr. Thomas Himmelsbach, Leiter der Abteilung „Grundwasser und Boden“ in der BGR, tritt zum 30. Juni 2023 in den Ruhestand. Der habilitierte Hydrogeologe, der neben seiner Tätigkeit in der BGR eine außerplanmäßige Professur für Angewandte Geologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) innehat, steht seit 2017 an der Spitze der Fachabteilung (knapp 160 Beschäftigte).

„Herr Prof. Dr. Himmelsbach hat in seiner Zeit als Abteilungsleiter die Themenfelder Grundwasser und Boden an ihren wissenschaftlichen Schnittstellen zusammengeführt sowie die Forschungsvorhaben und Beratungsleistungen zielführend miteinander verzahnt. Es ist ihm in besonderer Weise gelungen, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Abteilung zu stärken“, würdigte BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel die Arbeit des scheidenden Abteilungsleiters.

Schwerpunkte der Tätigkeit von Prof. Dr. Himmelsbach als Abteilungsleiter bildeten Projekte der internationalen Zusammenarbeit (Nahost, Asien, Afrika). Neben der Erkundung tiefer Grundwasserleiter standen dabei die Bewertung des quantitativen und qualitativen Zustandes von Grundwasserkörpern sowie die Erstellung nachhaltiger Konzepte und Szenarien für ein integriertes Wasser-Ressourcen-Management im Fokus seiner Arbeit. Unter seiner Leitung wurde die BGR-Abteilung „Grundwasser und Boden“ Gründungsmitglied des German Isotope Network (GIN), einem Netzwerk von Wissenschaftseinrichtungen in der deutschen Isotopenhydrologie. Zudem erfuhr die Fachabteilung durch die Einrichtung des Forschungs- und Entwicklungszentrums Bergbaufolgen (FEZB) in der neuen BGR-Außenstelle Cottbus eine deutlich Erweiterung.

Prof. Dr. Himmelsbach war 1999 nach verschiedenen Hochschultätigkeiten und Auslandsaufenthalten (u.a. in Japan und Australien) in die BGR eingetreten. Vor der Übernahme der Abteilungsleitung war er Referats- und Fachbereichsleiter. Aufgrund seines ausgezeichneten wissenschaftlichen Rufs war der Hydrogeologe häufig Mitglied von hochrangigen Fachgremien, zuletzt national als Mitglied der Fracking-Kommission und international beim UN Water Summit in New York im März 2023.

Bis zur Klärung der Nachfolge von Prof. Dr. Himmelsbach nimmt dessen Vertreter Dr. Uwe Meyer die Aufgaben der Abteilungsleitung wahr.

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BMWK-Unterabteilungsleiterin Susanne Szech-Koundouros (2.v.re.) mit dem DERA-Team auf dem Stand im Deutschen Pavillon.

BGR-Präsident diskutiert beim Sächsischen Rohstoffdialog, 26.06.2023

Die Transformation der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität stellt Deutschland vor neue Herausforderungen. Über aktuelle Entwicklungen bei der Rohstoffversorgung diskutierten heute auf Einladung von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beim „Sächsischen Rohstoffdialog“ in Berlin. An der Veranstaltung in der Landesvertretung Sachsens in Berlin nahmen u.a. die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner, und BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel teil.

Auf dem Weg in eine kohlenstoffarme Wirtschaft und mit Blick auf die weltweit zunehmende Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen, die für die Transformation erforderlich seien, müssten weitere Anstrengungen für eine sichere Rohstoffversorgung unternommen werden, so die einhellige Meinung aller Expertinnen und Experten. Angesichts der starken Importabhängigkeit der deutschen Wirtschaft erfordere dies ein Vielzahl von Maßnahmen zu einer nachhaltigen und diversifizierten Rohstoffversorgung mit Primär-, Sekundär- und nachwachsenden Rohstoffen. Aus Sicht des BGR-Präsidenten könne neben einer Steigerung von Ressourceneffizienz und Metallrecycling auch die heimische Rohstoffgewinnung wichtige Beiträge leisten: „Dies reduziert nicht nur die Importabhängigkeit, sondern erfolgt auch unter sehr hohen Umwelt- und Sozialstandards.“

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Das FEZB in der BGR präsentierte auf ihrem Stand das Projekt SUMD. Dazu gehört auch der Einsatz einer Drohne, mit deren Hilfe das FEZB wissenschaftliche Untersuchungen zu den Sanierungsarbeiten der Wismut GmbH durchführt.

FEZB beim Tag der offenen Tür der Wismut GmbH in Zwickau, 26.06.2023

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum Bergbaufolgen (FEZB) in der BGR beteiligte sich am Tag der offenen Tür auf dem Gelände der Wasseraufbereitungsanlage (WBA) Helmsdorf der Wismut GmbH bei Zwickau. Am Stand des FEZB konnten sich Besucherinnen und Besucher ein Bild von den Forschungsarbeiten und dem Know-how der neuen BGR-Einrichtung mit Sitz in Cottbus machen. Das FEZB führt ein Monitoring der Sanierungsmaßnahmen der Wismut GmbH im Bereich der ehemaligen industriellen Absetzanlage Dänkritz 2 nordwestlich von Zwickau mit drohnen- und bodengestützten Messungen durch. Die Ergebnisse können zur Optimierung der Sanierungsarbeiten beitragen. Mit dem Projekt SUMD möchte das FEZB seine Kompetenzen zu Fragen der Sanierung von Altlasten aus dem ehemaligen Uranbergbau weiterentwickeln.

Beim Tag der offenen Tür konnten die Gäste der Veranstaltung mit einer Videobrille einen aufgezeichneten Drohnenflug über das Messgebiet miterleben und sich so hautnah einen Eindruck von der Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des FEZB verschaffen.

Das FEZB soll auf nationaler und internationaler Ebene Lösungen zur Sanierung von Bergbaufolgen und zur nachhaltigen Gestaltung von ehemaligen Bergbaulandschaften entwickeln. Im Fokus stehen wissenschaftliche Fragestellungen zu Grundwasser und Boden. Die Arbeiten konzentrieren sich auf die Themen Grundwassermanagement, Geotechnik und Umweltmonitoring.

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Unterzeichnung der Vereinbarung

BGR vereinbart Zusammenarbeit mit Geologischem Dienst von Kasachstan, 20.06.2023

Im Rahmen des Staatsbesuchs des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in der Republik Kasachstan haben die BGR und der kasachische Geologische Dienst NGS heute ein „Memorandum of Understanding“ (MoU) zur Zusammenarbeit beider Länder auf dem Gebiet der Geowissenschaften unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist eine Kooperation auf den Gebieten Rohstoffwirtschaft und Rohstoffgeologie sowie beim Thema Nachhaltigkeit im Bergbau. Vorgesehen sind gemeinsame Projekte und der Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse. Für die BGR unterzeichnete in Vertretung von Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel der Leiter der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR, Dr. Peter Buchholz, die Vereinbarung.

Kasachstan rangiert in der Rangfolge der wichtigsten Bergbauländer auf Position 14. Das zentralasiatische Land gehört bei einigen zentralen Rohstoffen zu den wichtigsten Förderländern und Produktionsstandorten der Welt. Dazu zählen vor allem Stahlveredler (Chrom und Ferrolegierungen), aber auch einige Industriemetalle wie z. B. Kupfer und Zink. Vor dem Hintergrund u.a. der Transformation der Energiesysteme könnte Kasachstan zukünftig eine Rolle bei der Diversifizierung der Lieferquellen deutscher Unternehmen spielen.

Mit Kasachstan besteht auf Regierungsebene seit 2012 eine bilaterale Partnerschaft im Rohstoff-, Industrie- und Technologiebereich. Bereits damals hatte die DERA mit Lagerstätten-Bewertungen und Einschätzungen zu den Rohstoffpotenzialen Kasachstans Möglichkeiten für eine Kooperation mit deutschen Unternehmen aufgezeigt. Die jetzt geschlossene Vereinbarung soll zu einer engeren Zusammenarbeit beider Länder im Rohstoffbereich beitragen.

Im Anschluss an die Unterzeichnung der Vereinbarung fand in der kasachischen Hauptstadt Astana ein Fach-Workshop statt, bei dem beide Seiten erste konkrete Projekte verabredeten. Im Fokus der künftigen Zusammenarbeit sollen die Sichtung und der Austausch von Daten zur Angebots- und Nachfragesituation mineralischer Rohstoffe in beiden Ländern sowie Möglichkeiten einer gemeinsamen Bewertung von Rohstoff-Ressourcen stehen.

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Rammkernsondierung im Gelände

Mehrwöchige Feldkampagne im Kamerun-Projekt, 20.06.2023

Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit führte die BGR in ihrem Boden-Projekt in Kamerun gemeinsam mit ihren Partnerinstitutionen eine mehrwöchige Feldkampagne durch. Dabei erhielten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektteams eine Schulung zur praktischen Anwendung von Rammkernsondierungen. Die Methode wird die künftige Feldforschung im Projekt erleichtern, da sie eine raschere Entnahme von Bodenproben auf großen Flächen ermöglicht.
Die BGR kooperiert in dem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Projekt mit dem kamerunischen Wirtschafts- und Planungsministerium (MINEPAT) und dem staatlichen Forschungsinstitut für Landwirtschaft (IRAD). Ziel des Vorhabens ist eine zielgerichtete Integration von Bodeninformationen in Planungsprozesse für eine nachhaltige Landnutzung. Das Projekt beinhaltet Capacity-Training und Training on the Job. Zu den technischen Maßnahmen, die mit der Anschaffung von notwendigen Geräten flankiert wird, gehören neben Feldkampagnen auch Laboruntersuchungen und IT-Anwendungen.

Foto: Rammkernsondierung im Gelände
Foto: Öffnung der Liner im Labor
Foto: Beschreibung und Beprobung der Bodenkerne

Das Forschungsschiff Kilo Moana.

Manganknollen: BGR untersucht Tiefseeumwelt im Lizenzgebiet, 16.06.2023

Die BGR hat eine sechswöchige Expedition mit dem US-amerikanischen Forschungsschiff Kilo Moana in das Explorationsgebiet der BGR für Manganknollen im tropischen Pazifik beendet. Bei der Forschungsfahrt waren neben neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der BGR auch vier Biologinnen und ein Biologe der Integrated Environmental Solutions GmbH (INES) in Wilhelmshaven sowie vier Trainees der Internationalen Meeresbodenbehörde aus Argentinien, Jamaika und Kenia mit an Bord.

Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten standen Untersuchungen zur Fauna am Meeresboden in vier bis fünf Kilometern Wassertiefe. Erforscht wurde die Zusammensetzung der dort lebenden Tiere, die Häufigkeit der verschiedenen Arten sowie ihre geographische Verbreitung. Die Daten dienen zur Bestimmung der Biodiversität unter natürlichen Umweltbedingungen und der Abschätzung der Auswirkungen eines möglichen zukünftigen Tiefseebergbaus. So soll die Frage beantwortet werden, ob bestimmte Tierarten aus benachbarten Regionen nach einem Abbau wieder einwandern könnten.

Gleichzeitig wurden Informationen zu den Manganknollenvorkommen gewonnen, die eine zuverlässigere und detailliertere Beurteilung des Lizenzgebietes als potentielle zukünftige Metalllagerstätte ermöglichen. Diese Daten ergänzen die Erkenntnisse, die während der bisher zehn Expeditionen im Rahmen der seit 2006 bestehenden Explorationslizenz gewonnen wurden.

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Die DERA beleuchtet in ihrem aktuellen „Chart des Monats“ die jüngsten Entwicklungen bei den Metalleinfuhren aus Russland.

DERA untersucht deutsche Metallimporte aus Russland, 13.06.2023

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 verabschiedete die EU verschiedene Sanktionspakete gegen Russland, die auch den Rohstoffsektor betreffen. Bislang wurden allerdings keine Importverbote für russisches Aluminium, Eisenerz, Kupfer, Nickel, Palladium und Titan verhängt. Dennoch haben sich die Importe aus Russland bei den genannten Rohstoffen deutlich verringert, wie die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR in ihrem aktuellen „DERA Chart des Monats“ berichtet.

Die DERA analysiert kontinuierlich die Entwicklungen auf den internationalen Rohstoffmärkten und beobachtet insbesondere seit Beginn des Krieges in der Ukraine auch die Situation im Hinblick auf die deutschen Rohstoffimporte aus Russland. Danach verzeichnete der Rohstoffhandel mit Russland bei den untersuchten Metallen deutliche Rückgänge. So reduzierten sich die absoluten Importmengen bei Nickel in Rohform beispielsweise von 6.500 (1. Quartal 2021) auf 3.300 Tonnen (1. Quartal 2023). Bei Titan in Rohform gingen die Einfuhren im gleichen Zeitraum von 270 auf 150 Tonnen zurück, bei agglomeriertem Eisenerz sanken sie von 800.000 auf 220.000 Tonnen. Insgesamt hat sich bei den untersuchten Metallen – mit Ausnahme von Titan – der Anteil der Importe aus Russland stark verringert.

Anhand der aktuellen Analyse wird deutlich, dass die deutsche Industrie bei Rohstofflieferungen bemüht ist, ihre Abhängigkeiten von Russland weiter abzubauen und stärker auf andere Zulieferländer auszuweichen.

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Die technischen Fachkräfte bei praktischen Übungen an einem Wasserversorgungsbrunnen.

Jordanien-Projekt: Trainingskurse für technisches Personal von Wasserversorgern, 08.06.2023

Die BGR führt derzeit in ihrem Grundwasser-Projekt in Jordanien gemeinsam mit den lokalen Partnerinstitutionen Trainingskurse zum Betrieb und zur Wartung von Brunnen für das technische Personal jordanischer Wasserversorger durch. An der ersten Fortbildungsmaßnahme in der Stadt Irbid erhielten 20 Fachkräfte des lokalen Wasserunternehmens eine Schulung zu unterschiedlichen Themen wie Brunnenbau, Brunnenmonitoring, Überprüfung der Wasserqualität oder Einhaltung von Dokumentationspflichten. Zum Training gehörte auch ein Feldbesuch mit praktischen Übungen. An zwei Brunnen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Überprüfungen des Brunnenkopfs und des Grundwasserspiegels vorzunehmen sowie die Wasserproduktion und den Energieverbrauch zu dokumentieren. Noch in diesem Monat wird ein zweiter Kurs für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines weiteren großstädtischen Wasserversorgers in Zarqa nordöstlich von Amman stattfinden.

Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte BGR-Vorhaben unterstützt im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit mit Jordanien eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz der knappen Grundwasserressourcen in dem wasserarmen Land. Dazu gehören Strategien zur Verbesserung des Brunnenfeldmanagements, zur Kostenoptimierung bei der Grundwassernutzung sowie ein Qualitätsmonitoring und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um auf das Problem der schwindenden Grundwasserressourcen aufmerksam zu machen. Grundwasser ist in Jordanien die wichtigste Quelle für die Wasserversorgung.

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Die Ausstellung bietet auf zahlreichen Schautafeln Informationen zum Lössboden. Ein begehbarer Bodentunnel (rechts im Bild) gibt Einblicke in die Besonderheiten dieses Bodentyps.

Lössboden-Ausstellung der BGR bei der Bundesgartenschau, 07.06.2023

Die Lössboden-Ausstellung der BGR ist auch bei der diesjährigen Bundesgartenschau (BUGA) in Mannheim zu sehen. Besucherinnen und Besucher können die Bodenschau auf dem BUGA-Gelände am „Treffpunkt Baden-Württemberg“ in Halle 8 der U-Halle im Spinelli-Park bis zum 18. Juni 2023 erleben.

Die Ausstellung bietet auf zahlreichen Schautafeln nützliche Informationen zum Lössboden. Dazu geben Bodenprofile und ein begehbarer Bodentunnel Einblicke in die Besonderheiten dieses Bodentyps. Erläutert wird, welche Funktionen der Lössboden für das Ökosystem und auch für uns Menschen hat, warum Bodenschutz so wichtig ist und welche Folgen z.B. der Bodenabtrag durch Wasser oder die fortschreitende Versiegelung haben. Die Exponate zeigen zudem, welche Pflanzen und Tiere im Lössboden zu Hause sind. Auch Löss als Baustoff ist ein Thema – eine Technik, die die Römer nach Germanien brachten.

Die Bodenschau, die aus Anlass der Kür des Lössbodens zum „Boden des Jahres 2021“ entwickelt wurde, war als Wanderausstellung bereits in zahlreichen deutschen Städten zu sehen. Sie ist auch als virtueller 360°-Rundgang auf der Webseite der BGR erlebbar.

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BGR-Arbeitsbereichsleiter Prof. Dr. Jochen Erbacher (li.) bei der Übergabe der historischen Bohrproben an Andreas Kalix aus der enercity-Wassergewinnung im Wasserwerk Laatzen-Grasdorf.

BGR übergibt enercity historische Bohrproben, 06.06.2023

Die BGR hat dem Energiedienstleister enercity (Hannover) historische Bohrproben aus dem Bestand ihrer Geowissenschaftlichen Sammlungen übergeben. Die Proben stammen aus dem ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert und wurden im Rahmen der damaligen preußisch-geologischen Landesaufnahme bei Brunnenbohrungen für das erste Wasserwerk Hannovers im heutigen Stadtteil Ricklingen in einer Tiefe von bis zu 34 Metern genommen.

Die in insgesamt 17 verkorkten Glasröhrchen aufbewahrten Proben enthalten Sedimente des Flusssystems der Leine aus den vergangenen 100.000 Jahren. Bei den Ablagerungen handelt es sich um Lockergestein wie z.B. Kies und Sand, aber auch um Festgesteine. Die dazugehörigen wissenschaftlichen Informationen wurden auf den Probenröhrchen in Form von handgeschriebenen Etiketten vermerkt.

Der Leiter des BGR-Arbeitsbereichs „Stratigraphie und Sammlungen“, Prof. Dr. Jochen Erbacher, überreichte die historischen Proben an Andreas Kalix aus dem Bereich „Wasser und Umwelt“ von enercity. Die Proben sollen jetzt einen Platz in der Exponate-Sammlung des Energieversorgers bekommen.

Foto: BGR-Arbeitsbereichsleiter Prof. Dr. Jochen Erbacher (li.) bei der Übergabe der historischen Bohrproben an Andreas Kalix aus der enercity-Wassergewinnung im Wasserwerk Laatzen-Grasdorf

Foto: Die mit handgeschriebenen Etiketten versehenen Probenröhrchen (12 cm lang, 3 cm im Durchmesser) enthalten Leine-Sedimente aus den vergangenen 100.000 Jahren.

Am bekanntesten ist die Nutzung von Helium zum Abkühlen von Kernspin- bzw. Magnetresonanztomographen (MRTs) in Krankenhäusern und Radiologiepraxen

Kurzstudie zur Versorgungslage bei Helium, 05.06.2023

Helium – von einer Knappheit zur nächsten“ heißt eine neue Kurzstudie der BGR, in der die aktuelle Versorgungslage beim wirtschaftlich wichtigsten aller Edelgase beleuchtet wird.
Aktuell wird Helium in elf Ländern produziert, von denen Katar, die USA und Algerien die größte Bedeutung haben. Besonders im Fall von Katar und Algerien sind jedoch nur Schätzungen der Heliumproduktion bekannt, die offensichtlich großen Schwankungen unterliegt. Dies führt laut BGR-Bericht weltweit immer wieder zu erheblichen Preisausschlägen und auch Verknappungen, zu deren Ursachen auch technische Probleme bei der Produktion gehören.
Die Kurzstudie, die in der BGR-Reihe „Commodity TopNews“ erschienen ist, gibt daneben auch einen Überblick über die wichtigsten Anwendungsgebiete von Helium. Bereits 2018 berichtete die BGR in einer Publikation ausführlich über die Versorgungslage bei Edelgasen.

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Der BGR-Messhubschrauber mit der Flugsonde.

BGR-Hubschrauber: Messflüge zu Bergbaufolgen bei Senftenberg, 05.06.2023

Die BGR führt mit ihrem Hubschrauber vom 06. bis voraussichtlich 08. Juni 2023 geophysikalische Messflüge östlich von Senftenberg (Brandenburg) durch. Das Messgebiet überdeckt mehrere Seen und Kippen von ehemaligen Braunkohletagebauen sowie auch einen Teil eines noch offenen Braunkohletagebaus. Die Befliegung wird durch lokale geophysikalische Messungen am Erdboden ergänzt.

Die Untersuchungen in der Lausitz finden in Zusammenarbeit mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) sowie der Lausitzer Energie Bergbau AG (LEAG) statt. Die Messkampagne unterstützt Projekte des Forschungs- und Entwicklungszentrums Bergbaufolgen (FEZB) in Cottbus. Das FEZB ist eine neue Einrichtung der BGR zur Förderung der nachhaltigen Gestaltung von Bergbaufolgelandschaften. Im Fokus des FEZB stehen wissenschaftliche Fragestellungen zu Grundwasser und Boden. Die Arbeiten konzentrieren sich dabei auf die Themen Grundwassermanagement, Geotechnik und Umweltmonitoring.

Pressemitteilung
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Die Abbildung zeigt die Phasen der Vulkaneruption in einer normierten, gestapelten Darstellung von Stationsmessungen für Infraschall (oben), Seismologie (mitte) und Hydroakustik (unten)

Multi-technologische Untersuchung zum Vulkanausbruch von Tonga 2022, 31.05.2023

Der auch von der BGR registrierte Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha‘apai im südpazifischen Inselstaat Tonga am 15. Januar 2022 wurde rund um den gesamten Globus von einer Vielzahl unterschiedlichster Instrumente erfasst und eröffnete aufgrund der vielfältigen Daten die Möglichkeit zu weitergehenden wissenschaftlichen Untersuchungen. Nachdem sich die BGR bereits im vergangenen Jahr an zwei Studien zu dem Ereignis beteiligt hatte, die in den Fachjournalen Science und Earth and Planetary Science Letters veröffentlicht wurden, hat die BGR jetzt in Kooperation mit der Universität Potsdam eine weitere Untersuchung publiziert. Die neue Studie ist unter dem Titel “The January 2022 Hunga Volcano explosive eruption from the multi-technological perspective of CTBT monitoring“ im Geophysical Journal International erschienen und charakterisiert die Eruption mit Hilfe von Technologien und Methoden, die zur Überwachung des Kernwaffenteststoppvertrages (CTBT) eingesetzt werden.
Die Forscherinnen und Forscher analysierten hierfür Daten, die weltweit von CTBT-Messstationen für Infraschall, Seismologie und Hydroakustik sowie weiteren Instrumenten erfasst wurden. Mit Hilfe der Studie der BGR und der Universität Potsdam konnte erstmals belegt werden, dass der Eruption eine 15-minütige Phase vorausging, in der nach einer Rissöffnung eine Vermischung von Magma mit Wasser auftrat. Die im Anschluss folgende heftige Explosion löste starke Druckwellen in Luft, Erde und Wasser aus. Knapp drei Minuten später folgte ein implosives Ereignis, das möglicherweise aus einem Kratereinsturz resultierte.

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Die sambischen Kursteilnehmer mit den Expertinnen und -experten der BGR

GIS-Fortbildung für TZ-Projekt in Sambia, 31.05.2023

Mitarbeiter von Partnerinstitutionen aus dem BGR-Projekt in Sambia nahmen an einem mehrtägigen Fortbildungskurs für Geoinformationssysteme (GIS) in der BGR teil. Die Trainingsmaßnahme ist Bestandteil des BGR-Vorhabens „Verbesserung der Kapazitäten für Grundwassermanagement und -schutz in Sambia“, das im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit durchgeführt wird. Gemeinsam mit GIS-Expertinnen der BGR erstellten die Kursteilnehmer – Mitarbeiter des sambischen Wasserministeriums und seiner nachgeordneten Behörden sowie Beschäftigte des Wasserversorgers der sambischen Hauptstadt Lusaka – spezifische geowissenschaftliche Karten, die im Projekt als Planungsgrundlage für einen verbesserten Grundwasserschutz und für die künftige Sanitärversorgung in sambischen Städten eingesetzt werden sollen.

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Expertinnen und Experten diskutierten bei der Norddeutschen Geothermietagung im GEOZENTRUM Hannover über aktuellen Entwicklungen im Bereich Erdwärme.

Geothermietagung: Fachleute beraten aktuelle Entwicklungen, 23.05.2023

Mehr als 160 Fachleute aus Politik, Unternehmen, Behörden und Forschung diskutierten heute bei der 14. Norddeutsche Geothermietagung im GEOZENTRUM Hannover über aktuelle Marktentwicklungen und Projekte sowie Zukunftspotenziale der oberflächennahen Geothermie. Veranstalter der Tagung "Hotspot Hannover: Geothermie - durch Innovation zur Wirtschaftlichkeit" waren neben der BGR das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Landeshauptstadt und Region Hannover, hannoverimpuls GmbH, und die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) als Kooperationspartner. Bei der Veranstaltung wurde deutlich, dass die oberflächennahe Geothermie derzeit eine positive Entwicklung verzeichnet. So gab es in Niedersachsen 2022 ein deutliches Plus von 18 Prozent bei der Installation von neuen Anlagen. Das LBEG vermeldete mit Blick auf die angestrebte Wärmewende eine Zunahme bei den Beratungsaktivitäten sowie eine vermehrte Beteiligung bei wasserrechtlichen Erlaubnisverfahren.

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BGR unterstützt Diversity in der Arbeitswelt

BGR unterstützt Diversity in der Arbeitswelt, 23.05.2023

Heute findet der 11. Deutsche Diversity Tag statt.

Die BGR unterstützt die Charta der Vielfalt und hat diese im Juli 2022 unterzeichnet.

Zur Umsetzung dieser Charta wird die BGR

  1. eine Organisationskultur pflegen, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist. Wir schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Führungskräfte wie Mitarbeitende diese Werte erkennen, teilen und leben. Dabei kommt Ihnen eine besondere Verpflichtung zu.
  2. unsere Personalprozesse überprüfen und sicherstellen, dass diese den vielfältigen Fähigkeiten und Talenten aller Mitarbeitenden sowie unserem Leistungsanspruch gerecht werden.
  3. die Vielfalt innerhalb und außerhalb der Organisation anerkennen, die darin liegenden Potenziale wertschätzen und für das Unternehmen oder die Institution gewinnbringend einsetzen.
  4. die Inhalte der Charta zum Thema des internen und externen Dialogs machen.
  5. über unsere Aktivitäten und den Fortschritt bei der Förderung der Vielfalt und Wertschätzung jährlich öffentlich Auskunft geben.
  6. unsere Belegschaft über den Mehrwert von Vielfalt informieren und sie bei der Umsetzung der Charta einbeziehen.

Die BGR ist überzeugt, dass gelebte Vielfalt und Wertschätzung dieser Vielfalt eine positive Auswirkung auf ihre Einrichtung hat.

Neben der BGR haben bereits knapp 5000 Institutionen in Deutschland die Charta unterzeichnet.

Am Workshop in Ulaanbaatar nahmen mehr als 120 Geologinnen und Geologen teil.

Mongolei: Methodik für nachhaltiges Management von Rohstoffen, 05.05.2023

Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die BGR die Mongolei bei der Einführung eines nachhaltigen Rohstoffmanagements. Zu den Maßnahmen des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten BGR-Projekts gehört die Entwicklung praktischer Instrumente für die Prospektion und Exploration von Rohstoffvorkommen sowie der dazugehörigen Berichterstattung. So wurden gemeinsam mit der Mongolian University of Science and Technology (MUST) und dem mongolischen Ministerium für Bergbau und Schwerindustrie (MMHI) methodische Leitfäden zur Klassifikation von 30 ausgewählten Mineralen – sowohl High-Tech-Rohstoffe als auch Baurohstoffe – erarbeitet. Zum Kriterienkatalog, an dem knapp 50 Autoren sowie eine Vielzahl weiterer Geologie- und Bergbauexpertinnen und –experten der Mongolei mitgearbeitet haben und das von mehreren Geberländern (neben Deutschland auch Australien und Kanada) unterstützt wurde, gehören neben der Geologie von Mineralvorkommen und Ressourcen- und Reservenabschätzungen u.a. auch Pre-Feasibility-Studien und hydrogeologische und Umweltstudien.

Das in fünfjähriger Arbeit entstandene Gemeinschaftswerk wurde jetzt bei einem Workshop in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar finalisiert und vorgestellt. Bei der Veranstaltung, die durch einen Vertreter der Deutschen Botschaft in Ulaanbaatar eröffnet wurde, betonte das mongolische Bergbauministerium noch einmal die Bedeutung der erarbeiteten Leitfäden für die Weiterentwicklung des Bergbausektors in der Mongolei. Die Guidelines orientieren sich an internationalen Richtlinien und Standards, berücksichtigen aber gleichzeitig auch die spezifische mongolische Situation.

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BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls und die Unterstaatssekretärin des Labors der jordanischen Wasserbehörde erläutern den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Abgeordneten-Delegation am Toten Meer die aktuelle Grundwassersituation in Jordanien.

Abgeordnete informierten sich über BGR-Projekt in Jordanien, 04.05.2023

Mitglieder des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages haben sich während ihres Besuchs in Jordanien auch über die aktuelle Situation bei der Wasserversorgung des Landes informiert. Besonders interessiert zeigten sich Bettina Hagedorn (SPD), Claudia Raffelhüschen (FDP), Sebastian Schäfer (Bündnis 90 / Die Grünen) und Victor Perli (Die LINKE) an den Arbeiten der BGR im gemeinsamen Grundwasserprojekt mit dem jordanischen Wasserministerium (Ministry of Water and Irrigation, MWI). Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Vorhaben unterstützt eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz der knappen Grundwasserressourcen in dem wasserarmen Land. Dazu gehören Strategien zur Verbesserung des Brunnenfeldmanagements, zur Kostenoptimierung bei der Grundwassernutzung sowie ein Qualitätsmonitoring und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um auf das Problem der schwindenden Grundwasserressourcen aufmerksam zu machen. Grundwasser ist in Jordanien die wichtigste Quelle für die Wasserversorgung.

Bei einem Besuch am Toten Meer erläuterte BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls den Abgeordneten die aktuelle Lage. Während der Wasserspiegel des Toten Meeres jährlich um einen Meter sinkt, ist die Situation beim Grundwasser im übrigen Land noch dramatischer. Der Grundwasserspiegel fällt durchschnittlich um mehrere Meter pro Jahr, in einigen Gebieten Jordaniens beträgt die Rate sogar mehr als acht Meter. Aufgrund der übermäßigen Entnahme von Grundwasser würden jedes Jahr durchschnittlich fünf Quellen austrocknen, so die BGR-Projektleiterin.

Jordanien zählt zu den wasserärmsten Ländern weltweit. Die Bekämpfung der Wasserknappheit in dem Land steht seit vielen Jahrzehnten im Fokus der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

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Gudrun Franken (2.v.l.) übernimmt Chair der Multi-Akteurs Steuerungsgruppe der OECD von Guus Houttuin (links).

Vorsitz im OECD Forum zu verantwortungsvollen Lieferketten, 28.04.2023

Beim diesjährigen Forum der OECD zu verantwortungsvollen Lieferketten mineralischer Rohstoffe hat Dr. Gudrun Franken, Arbeitsbereichsleiterin Bergbau und Nachhaltigkeit in der BGR, den Vorsitz der Multistakeholder - Steuerungsgruppe für die nächsten Jahre übernommen. Dies zeigt die Anerkennung des Fachwissens und des langjährigen Engagements der BGR im Bereich verantwortungsvolle Rohstofflieferketten.

Die BGR unterstützt die Entwicklung und die Umsetzung der entsprechenden Leitsätze der OECD seit vielen Jahren, insbesondere durch die Technischen Zusammenarbeit mit der DR Kongo zu verantwortungsvollen Lieferketten im Ostkongo und im Kupfer-Kobalt-Gürtel. Auch über die ICGLR (Internationale Konferenz der großen Seen) wurden die Leitsätze in Ostafrika verbreitet. Die Deutsche Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten (DEKSOR), welche in der BGR angesiedelt ist, stellt beim diesjährigen Treffen die Erfahrungen zur Kontrolle deutscher Unternehmen im Rahmen der EU Konfliktrohstoffverordnung vor.

Die OECD Leitsätze zu verantwortungsvollen Rohstofflieferketten sind international inzwischen ein Mindeststandard für Sorgfaltspflichten, die viele Länder aber auch Unternehmensinitiativen verbindlich einfordern.

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110 Schülerinnen und Schüler kommen ins Geozentrum Hannover und werden zum Auftakt von BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel begrüßt.

Zukunftstag bei BGR, LBEG und LIAG, 27.04.2023

Was könnte ich eigentlich mal für einen Beruf ergreifen? Die Antwort auf Fragen wie diese möchte jedes Jahr der sogenannte Zukunftstag erleichtern. Zum heutigen „Girls‘Day, Boys‘Day 2023“ kamen dafür 110 Schülerinnen und Schüler in das Geozentrum nach Hannover, um einen kleinen Einblick in eine sehr vielfältige Berufswelt zu bekommen.
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) präsentierten ein breites Spektrum an geowissenschaftlichen Themen, die das Interesse der Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler von morgen wecken sollen.

An insgesamt sieben Stationen informierten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 9 über ganz unterschiedliche Inhalte. Wo können wir auch in Zukunft ausreichend Rohstoffe gewinnen? An Land oder auch tief unten am Meeresboden. Bei der marinen Rohstoffforschung ging es um faszinierende Einblicke in die Tiefsee und die Fragen, was bei einem möglichen Tiefseebergbau zu beachten ist. Eine Generationenfrage wird auch die heutigen Schülerinnen und Schüler bewegen. Wo werden radioaktive Abfälle gelagert werden? Beim Thema Endlagerung erfuhren die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche geologischen Formationen sich grundsätzlich eignen und wie sie untersucht werden.

Wenn sich der Erdboden bewegt, sind seismische Wellen im Spiel. Der Erdbebendienst vermittelte, dass dafür nicht nur klassische Erdbeben verantwortlich sind. Wie man den Untergrund gezielt in Schwingung versetzt, galt es bei der Seismik als eine Methode der Geophysik zu entdecken. So werden wichtige Strukturen im Untergrund ergründet, um zum Beispiel Speicher im Untergrund oder Georisiken zu erforschen. Wie dies auch mit Radarwellen funktioniert, konnten die Interessierten mit dem Bodenradar ausprobieren.

Einen Teil der Energieversorgung der Zukunft kann Erdwärme liefern. Das erfuhren die Schülerinnen und Schüler bei der Geothermie, die sich mit der Wärmeleitfähigkeit im Untergrund zur klimaschonenden Energiegewinnung befasst. Beim Stichwort Klima erhält Wasser einen immer höheren Stellenwert. Wie wichtig Informationen über Grundwasser sind, das gerade in Niedersachsen viel für die Trinkwassergewinnung genutzt wird, vermittelten Hydrogeologinnen und -geologen. Und auch ein „Stockwerk“ darüber hat Wasser eine ganz wesentliche Bedeutung. Moore können mit ihrer Kohlenstoffspeicherkapazität einen wesentlichen Beitrag zur Bindung von Treibhausgasen leisten.

Insgesamt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler von dem Vormittag im Geozentrum mit dem reichhaltigen Angebot an Themen sehr angetan. Gut möglich, dass die oder der eine oder andere in wenigen Jahren als Geowissenschaftlerin oder Geowissenschaftler den Weg zurück in das Haus mit den drei Einrichtungen findet.

Foto: „Erdbeben selbst gemacht“: Beim Zukunftstag im Geozentrum Hannover bringen Schülerinnen und Schüler einen Seismographen zum Ausschlag.​

Foto: „ELVIS“ sieht aus wie eine Schubkarre, kann aber tief im Untergrund verschiedene Strukturen erfassen.​

Foto: Wo fließt Flüssigkeit schneller durch: Die Schülerinnen und Schüler testen die unterschiedliche Wasserdurchlässigkeit von Sand und Moorboden.

Foto: 110 Schülerinnen und Schüler kommen ins Geozentrum Hannover und werden zum Auftakt von BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel begrüßt.​

Dr. Anna Christmann (zweite v.re.) mit den Wissenschaftlern der BGR: Nicolas Jakob Wagener, Andre Kalia und Dr. Thomas Lege (v. li.)

Raumfahrt-Koordinatorin bei der BGR auf der Hannover Messe, 21.04.2023

Die Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Frau Dr. Anna Christmann, besuchte diese Woche die BGR auf ihrem Stand auf der Hannover Messe. Die BGR ist bei der Hannover Messe 2023 auf dem Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vertreten. Auf dem Stand A30 in Halle 2 präsentiert die BGR ihre Arbeiten zur nachhaltigen Nutzung von Satellitendaten der Europäischen Copernicus Mission.

Die Mitarbeitenden der BGR stellten Frau Dr. Christmann den BodenBewegungsdienst Deutschland (BBD) vor. Der BBD basiert auf radarinterferometrischen Auswertungen von Sentinel-1 Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Bundesweit werden mittels einer offenen Web-Anwendung qualitätsgesicherte Informationen zu Bodenbewegungen bereitgestellt. Die Produkte ermöglichen die mm-genaue Detektion von Bodenbewegungen von 2015 bis derzeit 2021. Ursachen für die Bewegungen sind oberflächennahe Vorgänge im Boden oder Prozesse im tiefen Untergrund. Darüber hinaus verschaffte sich Frau Dr. Christmann einen ersten Eindruck über die Breite und Vielfalt der Themenfelder und Aufgabengebiete der BGR.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (li.) und die Teilnehmenden des Treffens.

GIN-Treffen im BGR-Dienstbereich Berlin, 19.04.2023

In der Außenstelle der BGR in Berlin-Spandau fand am 13. und 14. April das vierte Treffen des German Isotope Networks (GIN Deutsches Isotopennetz) statt. Rund 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler trafen vor Ort und virtuell verbunden zum Austausch zusammen.
Wie bereits in früheren Treffen wurden Themen zu Umweltisotopen (stabile Isotope, Tritium und Tritium/3Helium) aus Niederschlag, Oberflächen- und Grundwasser diskutiert. Vor allem wurde besprochen, wie Stationen aus dem Tritium-Überwachungsnetz der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und dem deutschen Wetterdienst (DWD), sowie Stationen von Universitäten, Forschungseinrichtungen und Firmen durch zusätzliche Isotopenanalytik ergänzt und verbessert werden können. Insbesondere die Organisation der Probenahme, der Aufbau und die Koordination von Stationen, sowie die anschließende Laboranalytik sollen durch regelmäßige Treffen im GIN optimiert werden. Mit allen Partnern zusammen werden dadurch kontinuierliche und langfristige Messreihen in Deutschland ermöglicht und können gemeinsam auf ein festeres Fundament gestellt werden. Die von den Netzwerkpartnern ermittelten Isotopengehalte sind wichtige Kennwerte für zahlreiche wasserwirtschaftliche Aufgabenstellungen, bspw. der Schutz von Grundwasservorkommen oder die Quantifizierung von infiltriertem Oberflächenwasser in Grundwasserreservoiren.

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Dr. Michaela Frei (Leitung des Arbeitsbereiches Fernerkundung) bei ihrem Vortrag auf dem BMWK-Messestand.

BGR auf der Hannover Messe 2023, 17.04.2023

Die BGR ist bei der Hannover Messe 2023 auf dem Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima (BMWK) vertreten. Auf dem Stand A30 in Halle 2 präsentiert die BGR ihre Arbeiten zur nachhaltigen Nutzung von Satellitendaten der Europäischen Copernicus Mission.

Die Mitarbeitenden der BGR stellen den Messebesucherinnen und -besuchern den BodenBewegungsdienst (BBD) vor. Die offene Web-Anwendung stellt bundesweite flächenhafte Informationen zu Bodenbewegungen bereit und ist nutzbar für Behörden, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und die Öffentlichkeit. Die abgebildeten Bodenbewegungen werden durch Prozesse im tiefen Untergrund als auch oberflächennah verursacht. Die Produkte ermöglichen die mm-genaue Detektion von Bodenbewegungen seit 2015 bis 2021. Basierend auf Satellitendaten wie Copernicus Sentinel-1 können Oberflächenbewegungen ganzer Länder oder gar Kontinente beobachtet werden. Die BBD Produkte werden z. B. von Behörden (z. B. Staatliche Geologische Dienste der Länder, Bergbehörden) für das Monitoring von aktivem Bergbau, Altbergbau, Bewegungen im Bereich von Kohlenwasserstoff-Speichern, Infrastruktur- und Deichmonitoring genutzt. Heute erklärte Frau Dr. Michaela Frei bei einem Vortrag wie der BodenBewegungsdienst der BGR beim Monitoring und sicheren Infrastrukturausbau unterstützt.

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Dr. Christian Müller (Fachbereichsleitung Marine Rohstofferkundung) erläutert Staatssekretärin Anja Hajduk den Unterschied von Manganknollen (Vordergrund) und Massivsulfide (Hintergrund). Hinten im Bild: BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach

Staatssekretärin Hajduk besuchte BGR, 12.04.2023

Die beamtete Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Anja Hajduk, besuchte heute (12.04.2023) die BGR in Hannover. Sie interessierte sich für die technische Infrastruktur und die fachlich-wissenschaftlichen Arbeiten der BGR.

Der Rundgang startete in der Lager- und Versuchshalle mit Erläuterungen zu den Explorationsarbeiten und Umweltuntersuchungen in den Lizenzgebieten von Massivsulfiden und Manganknollen. Weiter ging es zur Endlagerforschung, in die Labore der Tonmineralogie und Rasterelektronenmikroskopie. Im Letzteren wurden Forschungen zum Lithiumrecycling vorgestellt. Der Rundgang endete mit den Methoden der nachhaltigen Rohstoffgewinnung und -sicherung mit Hilfe von skalenübergreifenden geowissenschaftlichen Arbeiten. Außerdem wurde Frau Staatsekretärin der BodenBewegungsdienst Deutschland (BBD) vorgestellt.
Im abschließenden Gespräch mit der Amtsleitung zeigte sich die Staatssekretärin beeindruckt von der wissenschaftlichen Expertise der BGR.

Foto: Dr. Christian Müller (Fachbereichsleitung Marine Rohstofferkundung) erläutert Staatssekretärin Anja Hajduk den Unterschied von Manganknollen (Vordergrund) und Massivsulfide (Hintergrund). Hinten im Bild: BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach

Foto: Erläuterungen zu Bohrkernen aus der Schachtanlage Asse: Abteilungsleiter Gerhard Enste, BGR-Präsident Ralph Watzel und Staatssekretärin Anja Hajduk (v. li.).

Foto: Labor der Tonmineralogie: Staatssekretärin Anja Hajduk mit Dr. Stephan Kaufhold.

Foto: Labor der Rasterelektronenmikroskopie: Staatssekretärin Anja Hajduk mit Dr. Marko Ranneberg.

Foto: Dr. Michaela Frei erläutert der Staatssekretärin Anja Hajduk den BodenBewegungsdienst Deutschland (BBD).


Eine Seegurke (Holothuria Peniagone leander) inmitten eines Manganknollenfeldes.

Ökotoxikologische Risiken eines möglichen Tiefseebergbaus, 11.04.2023

Bei einem internationalen Workshop diskutieren seit heute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ökotoxikologische Risiken eines möglichen Tiefseebergbaus. Die dreitägige Hybridveranstaltung wird gemeinsam von der BGR und dem europäischen Forschungsprojekt MiningImpact ausgerichtet.

Ziel des Workshops ist es, vor dem Hintergrund eines möglichen Abbaus von Rohstoffen zu einer besseren Bewertung ökotoxikologischer Gefahren für das Leben in der Tiefsee zu gelangen. Vorgesehen sind Vorträge sowie vertiefende Diskussionsrunden zu unterschiedlichen Themen und Fragestellungen. An der Veranstaltung nehmen rund 80 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen, u.a. aus den Bereichen Biologie, Mikrobiologie, Geochemie, Ökologie, Umweltwissenschaft oder Umweltrecht, teil. Der Workshop soll den aktuellen Wissensstand zusammenführen und gleichzeitig eine Umsetzung von Erkenntnissen in eine zielgerichtete Politikberatung ermöglichen.

Die BGR führt im Auftrag der Bundesregierung Erkundungs­arbeiten zu marinen mineralischen Rohstoffen in zwei Lizenz­gebieten im Pazifik und im Indischen Ozean durch, die zu­sammen mit den dazugehörenden Umweltuntersuchungen Voraussetzung für einen möglichen zukünftigen Tiefseeberg­bau sind.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und der stellvertretende Generaldirektor von BRGM, Dr. Christophe Poinssot (rechts im Bild), bei der Unterzeichnung des Kooperationsabkommen.

BGR und BRGM wollen enger zusammenarbeiten, 24.03.2023

Die nationalen geologischen Dienste von Deutschland und Frankreich, BGR und BRGM, haben ein neues bilaterales Kooperationsabkommen vereinbart. Es zielt darauf ab, die bisherige Partnerschaft von BGR und BRGM sowohl in der Forschung als auch im Bereich von Geoinformationen und wissenschaftlichen Methoden mit Blick auf die politischen Beratungsaufgaben weiter zu stärken. Dies betrifft insbesondere die Zusammenarbeit beider Einrichtungen beim Thema Versorgung mit kritischen Rohstoffen, in dessen Rahmen ein verstärkter Datenaustausch zwischen BGR und BRGM vorgesehen ist. Allgemein soll das Wissen über die geologischen Grundlagen verbessert werden, um die Identifizierung und nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher und strategischer Ressourcen für die Energiewende zu unterstützen, den digitalen Wandel voranzutreiben und gleichzeitig die notwendigen Anpassungsmaßnahmen mit Blick auf den Klimawandel vorzunehmen.

Das Abkommen wurde im Rahmen der 54. Generalversammlung der Assoziation der europäischen Geologischen Dienste, EuroGeoSurveys (EGS), in Dublin von BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und dem stellvertretenden Generaldirektor von BRGM, Dr. Christophe Poinssot, unterzeichnet. „Die deutsch-französische Kooperation ist ein wesentlicher Baustein für das Zusammenwirken in der europäischen Gemeinschaft. Wir wollen die Stärkung der geologischen Dienste in Europa insgesamt voranbringen. Dies ist entscheidend für die Bewältigung der aktuellen globalen geopolitischen Herausforderungen“, sagte der BGR-Präsident bei der Unterzeichnung der Vereinbarung. Der stellvertretenden BRGM-Generaldirektor verwies in seiner Erklärung auf den Nutzen insbesondere für die Ziele der Energiewende: „Die Bündelung von Fähigkeiten und Kenntnissen sowohl auf europäischer Ebene als auch im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit ist von entscheidender Bedeutung, um die verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu gewährleisten. In Anbetracht der Schlüsselrolle Frankreichs und Deutschlands auf der europäischen Bühne wird die Stärkung unserer Partnerschaft wahrscheinlich zur erfolgreichen Umsetzung des Netto-Null-Ziels in Europa beitragen.“

Pressemitteilung

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BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach (Foto links) mit der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister, Dr. Franziska Brantner, und dem Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer von JOGMEC, Tetsuhiro Hosono (rechts im Bild).

BGR vereinbart stärkere Kooperation mit Japans Rohstoffagentur, 23.03.2023

Im Rahmen der ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida wurde in Tokio auch eine stärkere Zusammenarbeit zwischen der BGR und der staatlichen japanischen Rohstoffagentur JOGMEC vereinbart.
Die Kooperation, die vom Vizepräsidenten der BGR, Dr. Volker Steinbach, und dem Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer der Japan Organization for Metals and Energy Security, Tetsuhiro Hosono, verabredet wurde, sieht eine Vertiefung der künftigen Zusammenarbeit beider Einrichtungen im Rohstoffsektor vor. Vereinbart wurde die Kooperation bei einem Treffen zwischen Vertreterinnen und Vertretern der deutschen und japanischen Wirtschaft, das am Rande der Regierungskonsultationen unter Leitung der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister, Dr. Franziska Brantner, stattfand. Im Fokus der Wirtschaftsgespräche standen u.a. die Themen einer nachhaltigen und sicheren Rohstoffversorgung sowie die Stärkung der Resilienz von Rohstofflieferketten.

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Der internationale Tag des Wassers 2023 steht unter dem Motto „Accelerating change“.

Weltwassertag: BGR nimmt an UN-Konferenz in New York teil, 21.03.2023

Am morgigen Weltwassertag (22.03.2023) beginnt in New York eine dreitägige Wasser-Konferenz der Vereinten Nationen (UN). Auch die BGR beteiligt sich im Rahmen einer Delegation von Bundesumweltministerin Steffi Lemke an der Konferenz, bei der internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft sowie von Entwicklungsbanken und Nichtregierungsorganisationen über das große Ziel einer sicheren Wasserversorgung für alle Menschen diskutieren wollen. Bei der Konferenz soll auch eine Zwischenbilanz der laufenden UN-Wasserdekade (2018-2028) gezogen werden.

Mehr als zwei Milliarden Menschen haben laut einem gemeinsamen Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser. Mehr als die Hälfte aller Menschen verfügt zudem über keine sichere Sanitärversorgung. Die Vereinten Nationen haben aus diesem Grund die „sichere Wasser- und Sanitärversorgung für alle“ zu einem ihrer insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) erklärt. Sie sollen bis zum Jahr 2030 global zu einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene beitragen.

Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigt sich in Afrika. In der Region südlich der Sahara haben 400 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dürren, die sich in vielen Regionen Subsahara-Afrikas wiederholt ereignen, führen schnell zu Missernten und zu Hungersnöten. Obwohl viele Länder dieser Region über ausreichend oberflächennahe Grundwasserressourcen verfügen, werden bisher nur 5 % der landwirtschaftlichen Flächen in Subsahara-Afrika bewässert. „Die Nachhaltigkeitsziele einer sicheren Wasser- und Nahrungsmittelversorgung drohen in Subsahara-Afrika weit verfehlt zu werden“, sagt BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel.

Die BGR unterstützt im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Grundwasservorkommen. Dazu gehören Einzelprojekte in Kamerun und Sambia. Darüber hinaus berät die BGR die Tschadseebeckenkommission, die Nigerbeckenbehörde und die Cuvelai Watercourse Commission. Zudem unterstützt die BGR aktuell den afrikanischen Wasserministerrat (AMCOW) bei der Entwicklung eines strategischen Grundwasserprogramms mit dem Ziel, die Grundwasserressourcen für die Trinkwasserversorgung, Ernährungssicherung und sozioökonomische Entwicklung noch besser zu erschließen.

Die BGR beteiligt sich auch an einem Netzwerk für ein neues globales Netzwerk der Wasseranalyse-Labore (GloWAL), das wichtige Wasserdaten für ein besseres Management der weltweiten Wasserressourcen bereitstellen soll.
Der Redebeitrag des zuständigen Leiters der BGR-Abteilung für Grundwasser und Boden, Prof. Dr. Thomas Himmelsbach, bei der Gründungsveranstaltung des GloWAL-Netzwerks im Rahmen der UN-Wasser-Konferenz in New York (ab Minute 50:30).

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der BGR-Webseite „Keine Zukunft ohne Grundwasser“.

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