HOUBEN, G. - Umkehrosmose im tieferen Untergrund und ihre mögliche Bedeutung für Tiefenwassergenese, Endlagerung und Lagerstättenbildung – Prozesse und Experimente
Vortrag am Dienstag, den 13. Ferbruar 2013 um 11.00 Uhr in Raum 204/ Haus II
Umkehrosmose (Hyperfiltration) ist ein bei der Meerwasserentsalzung häufig angewendetes Verfahren. Dabei wird eine stark salzhaltige Lösung durch eine Membran gepresst, die zwar die Moleküle des Wassers, aber nicht die gelösten Salze passieren lässt. Durch die Anreicherung auf der Druckseite kann es dort zu Salzausfällungen kommen.
Auch in der Geosphäre wird dieses Phänomen beobachtet, besonders in tiefen Sedimentbecken. Die Rolle der Membran übernehmen hier gering durchlässige Formationen, z.B. Tone und Mylonite. Ein tektonisch bedingtes Durchpressen von Salzlösungen kann zur Bildung von hypersalinen Wässern oder gar mineralischen Lagerstätten auf der dem Druck zugewandten Seite führen.
Der Vortrag erläutert die physikochemischen Hintergründe des Phänomens und die Membraneigenschaften verschiedener geologischer Medien anhand von an der BGR durchgeführten experimentellen Untersuchungen bei verschiedenen Drücken und Sättigungszuständen. Dazu zählen auch Untersuchungen zur durch Hyperfiltration bedingten Selbstabdichtung durch Mineralausfällungen.