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Sechs Nordkoreanische Kernwaffentests - was nun?

Hauskolloquium am Dienstag, den 04. September 2018 um 10°° Uhr im Großen Sitzungssaal des Hauses.

Moderation: Christian Bönnemann

Gaebler, P., Ceranna, L., Hartmann, G., Koch, K., Pilger, C.: Der nordkoreanische Nukleartest 2017 - Seismologie und Infraschall

Der nordkoreanische Nukleartest 2017 - Seismologie und Infraschall

Die Explosion am 3. September 2017 war um ein Vielfaches stärker als die vorangegangenen nordkoreanischen Nukleartests von 2006-2016. Das mit seismischen Stationen ermittelte Epizentrum liegt im Bereich des nuklearen Testgeländes Punggye-ri, in welchem auch die bisher nachgewiesenen Tests durchgeführt wurden. Die starke Ähnlichkeit der seismischen Signale des aktuellen Ereignisses sowie Momententensorstudien deuten auf eine explosionsartige Quelle hin. Messungen an seismischen Stationen des IMS resultieren in einer Raumwellenmagnitude von 6,2 für das letzte Ereignis, dies entspricht einer Ladungsstärke der Explosion von wenigen hundert Kilotonnen TNT-Äquivalent. Die seismischen Wellen an der Oberfläche erzeugten starke akustische Druckspitzen, welche auch in einer Entfernung von etwa 400 km als ausgeprägte Infraschallsignale gemessen werden konnten. Eine Besonderheit des Tests 2017 ist die Serie von Nachbeben, mit einem Einsturz ca. 8 Minuten nach der Explosion.


Frei, M. und Grünberg, I.: Anwendung von Methoden der Fernerkundung

Anwendung von Methoden der Fernerkundung

Zusätzlich zu den Methoden des IMS steht es den Mitgliedsstaaten frei, weitere technische Mittel zur Verifikation einzusetzen. Eine große Anzahl der Satelliten, die sich gegenwärtig im All befinden, ist mit räumlich hoch auflösenden Sensoren und nahezu wetterunabhängigen Erfassungssystemen ausgestattet. Dies erlaubt eine verstärkte Einbeziehung von Fernerkundungsdaten in die Überwachung des CTBT. Der am 6. Januar 2016 erfolgte Nukleartest konnte mit den Daten des Europäischen Copernicus Satelliten Sentinel-1 erstmals innerhalb kürzester Zeit verifiziert werden. Der Nukleartest im September 2017 zeigt starke Veränderungen an der Oberfläche und hohe Verschiebungsraten in den optischen bzw. Radardaten.





Roß, J.O. und Ceranna, L.: Radionuklidmessungen und atmosphärische Transportmodellierung nach nordkoreanischen Nukleartests

Radionuklidmessungen und atmosphärische Transportmodellierung nach nordkoreanischen Nukleartests

Nach den Nukleartests 2006 und 2013 wurden im IMS radioaktive Xenonisotope gemessen, deren Ursprung über Isotopenverhältnisse und Alter eindeutig den Nuklearexplosionen zuzuordnen war. Nach anderen Tests gab es keine oder nicht eindeutig von den Emissionen ziviler Nuklearanlagen unterscheidbare Xenon-Detektionen. Nach dem Test 2017 gab es zunächst keine Radionukliddetektionen, dann nationale Meldungen von Südkorea über Xenonmessungen in Südkorea und später noch solche an einer IMS-Station in Russland. Mittels atmosphärischer Transportmodellierung werden die möglichen Quellgebiete dieser Detektionen bestimmt.
Es ist als wahrscheinlich anzusehen, dass der Nukleartest 2017 für längere Zeit Nordkoreas letzter Test gewesen sein wird – mit einem Ausblick, was das für die Arbeiten am Nationalen Datenzentrum bedeutet, schließt der Vortrag.

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