BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Pressemitteilung

Hannover, 14.09.2018

Forschungsfahrt mit Eisbrecher Polarstern
Deutsche Schiffsexpedition untersucht erstmals geologischen Untergrund nördlich von Grönland

Ein internationales Team von 48 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung der Bundesanstalt für Geowissenschaften Rohstoffe (BGR) ist jetzt von einer vierwöchigen Expedition mit dem Forschungseisbrecher POLARSTERN aus der Arktis zurückgekehrt. Unter Einsatz eines breiten Spektrums geophysikalischer Methoden und durch geologische Beprobungen des Meeresbodens haben die Wissenschaftler aus der BGR, dem Alfred-Wegener Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven (AWI), dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ) und der Universität Bremen erstmals geowissenschaftliche Daten in einer Region nördlich von Grönland gewinnen können, die bislang als äußerst schwer zugänglich galt.

Vor Kap Morris Jesup, dem nördlichsten Punkt von Grönland, sammelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Vielzahl neuer Daten zum geologischen Untergrund des Kontinentrandes, wie auch zur Beschaffenheit der Sedimente am Meeresboden. Diese Informationen bilden die Voraussetzung für die Rekonstruktion der geologischen Entwicklung des arktischen Ozeans seit seiner Öffnung vor ca. 60 Millionen Jahren.

Nach plattentektonischen Modellen befand sich Spitzbergen im Verlauf der Erdgeschichte nördlich von Grönland. „Auf Grundlage der neuen Daten sind wir uns jetzt recht sicher, die komplizierte Bewegung Spitzbergens während der Öffnungsphase des Nordatlantiks nachvollziehen zu können“, so BGR-Fahrtleiter Dr. Volkmar Damm.

Nicht nur die gewonnenen geophysikalischen Daten, mit denen sich die Strukturen der Erdkruste bis in über 10 km Tiefe abbilden lassen, sind von Bedeutung. Auch die geologischen Proben vom Meeresboden, die jetzt in den Laboren der BGR, des AWI, des UFZ und der Universität Bremen analysiert werden, liefern den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wichtige Hinweise. „Aus den Ergebnissen der Analysen, erhoffen wir uns neue Erkenntnisse über Mikroorganismen im arktischen Milieu und die Rolle mikrobieller Lebensgemeinschaften im globalen Kohlenstoffkreislauf“ erklärt Dr. Martin Krüger, Geomikrobiologe bei der BGR.

Die BGR betreibt seit mehr als 30 Jahren regelmäßig mit See- und Landexpeditionen Grundlagenforschung in den Polarregionen und berät mit ihrer Expertise die deutsche Bundesregierung in ihrer Arktispolitik.

Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Volkmar Damm, E-Mail: volkmar.damm@bgr.de, Telefon: 0511-643 3226

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Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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