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Hannover, 19.03.2010

Zwei neue BGR-Projekte in Syrien und im Libanon. Kümpel: Nachhaltiger Grundwasserschutz hat zentrale Bedeutung

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) startet im Rahmen der internationalen „Technischen Zusammenarbeit“ (TZ) zwei neue Grundwasser-Projekte in Syrien und im Libanon. Beide Vorhaben, die durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert werden, haben die Ausweisung von neuen Grundwasserschutzgebieten sowie den nachhaltigen Schutz dieser wertvollen Georessource zum Ziel.

„Die Bedeutung eines nachhaltigen Grundwasserschutzes wächst“, so BGR-Präsident Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel. „Dies gilt weltweit, aber natürlich in besonderer Weise für Entwicklungsländer und trockene Erdregionen, wie z.B. dem Mittleren Osten. Dort besteht die Haupttrinkwasserversorgung aus Grundwasser. Eine zunehmende Verschmutzung gefährdet die Wasserressourcen und die Gesundheit der Menschen. Deshalb gehört der nachhaltige Schutz der Grundwasserreservoire zu den zentralen Aufgaben der Entwicklungszusammenarbeit und Projekte, wie in Syrien und im Libanon, sind dafür wichtige Bausteine“, betont Prof. Kümpel.

Das Projekt in Syrien soll helfen, die Grundwasserversorgung der Hauptstadt Damaskus zu sichern. Dort gefährden Abwassereinträge massiv die Qualität des Grundwassers im Gebiet der Figeh-Quellen. Grund ist eine zunehmende Ausweitung der Besiedlung und von Gewerbe. Immer mehr Abwässer versickern unkontrolliert in den Untergrund und kontaminieren das Grundwasser. Gemeinsam mit ihren syrischen Partnern wollen die Experten der BGR jetzt die Zonen der Verunreinigung im Figeh-Quellsystem lokalisieren. Außerdem sollen Vorschläge erarbeitet werden, wie das örtliche Wasserschutzgebiet neu bestimmt und notwendige Beschränkungen der Landnutzung festgelegt werden können.

Im Libanon unterstützt die BGR das libanesische Wasserministerium zum Schutz der Jeita Quelle. Sie stellt 80% der Wasserversorgung der Hauptstadt Beirut (1,5 Mio. Einwohner). Durch starke und unkontrollierte Besiedelung im Einzugsgebiet weist die Jeita-Quelle inzwischen eine starke bakteriologische Verschmutzung auf. Daher berät die BGR zusammen mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die libanesische Regierung mit dem Ziel, geeignete Stellen für Kläranlagen auszuwählen und dezentrale Abwasserreinigungskonzepte zu entwickeln. Außerdem sollen Schutzgebiete für die Jeita-Quelle festgelegt werden. Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, die lokale Bevölkerung sowie die Entscheidungsträger für einen nachhaltigen Grundwasserschutz zu sensibilisieren.

Um die Steuerung der Wasseraufbereitung und damit die Qualität des Wassers im Leitungssystem zu verbessern, soll bei diesem Projekt ein Grundwasserbeobachtungssystem installiert werden. Es ermöglicht dem Wasserversorger, bei großer Verschmutzung die Wasserversorgung auf andere Quellen umzustellen bzw. die Aufbereitungstechnik zu ändern. Zur Implementierung des Grundwasserschutzgebietes gehört, dass die Landnutzungsplanung Aspekte des Grundwasserschutzes berücksichtigt.

So wie in Syrien und im Libanon engagiert sich die BGR seit vielen Jahren in zahlreichen Grundwasserschutz-Projekten überall auf der Welt. Stets stoßen die BGR-Experten auf die gleichen Hindernisse. Vor allem die fehlende Sanitärversorgung in den unaufhaltsam wachsenden Mega-Städten bereitet große Probleme. Über 2,4 Milliarden Menschen weltweit verfügen über keine Sanitärversorgung. Jährlich sterben zwei Millionen Menschen an Krankheiten durch verunreinigtes Trinkwasser. Daher ist ein zeitnaher und effektiver Grundwasserschutz von höchster Bedeutung – auch aus ökonomischer Sicht. Wer jetzt investiert, spart die Kosten späterer, unter hohem technischen und finanziellen Aufwand durchzuführender Maßnahmen zur Reinigung kontaminierter Wasserressourcen. So führt z.B. die German Toilet Organisation (GTO) Kampagnen zur Bewusstseinsförderung für eine nachhaltige Sanitärversorgung durch.

„Die Qualität unserer Wasserressourcen wird zunehmend durch menschliche Verschmutzung bedroht. Damit gefährden wir nicht nur das Ökosystem, sondern auch unsere weitere Entwicklung, denn Grundwasser ist unsere wichtigste Georessource“, so Prof. Kümpel. Umso wichtiger ist es aus Sicht des BGR-Präsidenten, auch mit Initiativen wie dem Weltwassertag 2010 auf dieses zentrale Thema aufmerksam zu machen und für einen vorbeugenden Schutz der Wasserqualität zu werben. Das Motto des diesjährigen Weltwassertages am 22. März lautet: „Sauberes Wasser für eine gesunde Welt“.


Weitere Informationen:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/TZ/TechnZusammenarbeit/
Politikberatung__GW/Grundwasser__IWRM/Sanitaerversorgung/sanitaerversorgung__node.html


Fotos:
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/BGR/bgr-100319-bilder.html


Ansprechpartnerin:
Vanessa Vaessen, Tel.: 0511 643 2380, E-Mail: Vanessa.Vaessen@bgr.de


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