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Erdgas

Erdgas

Erdgas gilt als der emissionsärmste fossile Energieträger, da bei der Verbrennung deutlich weniger CO2 und Luftschadstoffe ausgestoßen werden als bei Kohle und Erdöl. Daher wird Erdgas vielfach als Baustein zur Flankierung der Energiewende beim Übergang zu einer dekarbonisierten Energieversorgung angesehen.

Die weltweite Erdgasförderung blieb 2022 mit 4,14 Bill. m³ nahezu gleichbleibend zum Vorjahr (Vorjahr 4,18 Bill. m³), vorrangig verursacht durch Produktionseinschränkungen in der Russischen Föderation, dem zweitgrößten Erdgasproduzenten der Welt. Dies wurde durch Produktionssteigerungen u.a. in den USA (plus 5 %); Kanada (plus 5,9 %) und Norwegen (plus 7,4 %) weitgehend kompensiert. Die globalen Erdgasreserven betragen 211 Bill. m³. Die Russische Föderation, Iran und Katar halten zusammen etwa die Hälfte der weltweiten Erdgasreserven.

Der Anteil Deutschlands an den weltweiten Erdgasimporten betrug 2022 rund 10 %, wobei ein großer Teil dieses Erdgases in europäische Nachbarstaaten re-exportiert wurde. Mit einem Verbrauch von rund 81 Mrd. m³ steht Deutschland an neunter Stelle der größten Konsumenten der Welt.

In der zweiten Jahreshälfte 2020 begannen die Erdgaspreise auf den Spotmärkten weltweit zu steigen, der europäische Erdgaspreis allerdings um ein Vielfaches stärker als der US-amerikanische oder der japanische. Im Mai 2021 überstieg der europäische Erdgaspreis den über viele Jahre höheren japanischen LNG-Preis. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die weitgehende Einstellung der pipelinegebundenen Lieferungen nach Europa sorgte 2022 für einen enormen Nachfrageschub nach LNG mit entsprechend stark gestiegenen Preisen insbesondere in Europa.
Die LNG-Handelsströme verlagerten sich zum Teil von Asien nach Europa. Die Länder der EU-27 importierten 62 % mehr LNG als im Vorjahr (insgesamt rund 125 Mrd. m³). Bis August 2022 verteuerte sich der europäische Erdgaspreis auf über 0,20 €/kWh. Da es gelang, die befürchteten Versorgungsunterbrechungen sowohl durch Einsparungen als auch durch zusätzliche LNG-Lieferungen zu vermeiden, sank der europäische Erdgaspreis zum Jahresende 2022 hin erheblich auf rund 0,12 €/kWh und weiter bis November 2023 auf etwa 0,05 €/kWh. Allerdings blieb er über dem langjährigen Schnitt der Vorjahre (0,02 bis 0,03 €/kWh)

Den größten Anteil mit 65 % an den weltweiten LNG-Importen hatte aber weiterhin Asien, wobei auf Japan (100 Mrd. m³), China (87 Mrd. m³) und Südkorea (65 Mrd. m³) die größten Mengen entfielen (GIIGNL 2023). In 2022 waren Katar (109 Mrd. m³), Australien (108 Mrd. m³) und die USA (104 Mrd. m³) die größten LNG-Exporteure.

Die BGR erfasst und bewertet umfassende Informationen zur weltweiten Verteilung und Verfügbarkeit von Erdgas.


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