Meteorit über Bayern
Am 6. April 2002 um 20:33:46 zeichnete die von der BGR im Bayerischen Wald in der Nähe von Bischofsreut betriebene Infraschall-Messanlage die charakteristischen Signale eines Meteoritensignals auf (s. Abbildung 1). Die durch das Eintreten des Meteoriten in die Stratosphäre ausgelöste Druckwelle (P1) kam aus einer Richtung von 235 Grad. Das zweite stärkere Signal (P2) wurde vermutlich durch das Zerbersten des Meteoriten in tiefer gelegenen Luftschichten ausgelöst.
Quelle: BGR
Mit der aus fünf einzelnen Stationen bestehenden Infraschallmessanlage IS26 kann wie mit einer Radarantenne die Richtung der eintreffenden Infraschallsignale berechnet werden. Das Ergebnis dieser Richtungsbestimmung ist in Abbildung 3 dargestellt. Im Gegensatz zur Seismologie, wo aus den unterschiedlichen Laufzeiten verschiedener Wellentypen die Entfernung zur Quelle bestimmbar ist, besteht diese Möglichkeit bei Infraschallsignalen nicht. Um den Ort der Explosion des Meteoriten zu bestimmen, ist die Peilung mit einer zweiten Infraschall-Messanlage erforderlich. Da der Meteorit auch in den Niederlanden aufgezeichnet werden konnte, lässt sich diese Peilung durchführen. Das Ergebnis dieser ersten Analyse ist in Abbildung 2 dargestellt. Demnach liegt der Explosionsort des Meteoriten südöstlich von München.
Quelle: BGR
Quelle: BGR