Haiti: BGR registriert Erdbeben der Stärke 7.1

Am 12. Januar 2010 ereignete sich um 21:53 UTC (22:53 MEZ) ein Erdbeben der Magnitude 7,1 in der Karibik auf Haiti nahe der Hauptstadt Port-au-Prince. Nach ersten Pressemeldungen kam es dabei zu einer großen Anzahl von Toten und Verletzten, zahlreiche Gebäude stürzten ein. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Zahl der Opfer in den nächsten Tagen noch erheblich erhöht. 

Das Erdbeben konnte von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) an Erdbebenstationen in Deutschland detektiert und lokalisiert werden. Das von der BGR bestimmte Epizentrum liegt ca. 20 km südlich der Hauptstadt Port-au-Prince auf Haiti in einer Region, die gekennzeichnet ist durch ein komplexes System verschiedener Störungssysteme.

Im Wesentlichen treffen die Nordamerikanische Platte und die Karibische Platte aufeinander, wobei sich die Karibische Platte mit einer Geschwindigkeit von ca. 7 mm/Jahr relativ zur Nordamerikanischen Platte nach Osten bewegt, womit das vereinzelte Auftreten starker Beben zu erklären ist. Konkret liegt das Epizentrum auf der Enriquillo-Plaintain Störung. Die ersten Wellen des aktuellen Bebens erreichten die deutschen Stationen nach ca. 11 Minuten, aus ihnen konnte von der BGR eine Magnitude von 7,1 bestimmt werden.

Bisher konnten an der BGR schon zahlreiche Nachbeben mit Magnituden größer 5 aufgezeichnet werden. Über die nächsten Monate ist mit weiteren Nachbeben zu rechnen.

Die BGR überwacht als nationaler seismologischer Dienst die Erdbebentätigkeit in Deutschland und der Welt und betreibt zusammen mit geophysikalischen Forschungs- und Hochschuleinrichtungen ein Netz von hochempfindlichen Erdbebenstationen.