Nordrhein-Westfalen: BGR registriert Erdbeben der Stärke 4,4 nahe der holländischen Grenze bei Goch
REGION: | Nordrhein-Westfalen | |
DATUM: | 08.09.2011 | |
HERDZEIT: | 19:02:51 UTC | |
BREITE: | 51.64 N | |
LÄNGE: | 6.24 E | |
TIEFE: | 5 km (fixiert) | |
MAGNITUDE: | ML = 4.4 |
Am 8. September 2011 ereignete sich um 21:02 MESZ (19:02 UTC) ein Erdbeben der Stärke 4,4 (Lokale Magnitude ML) im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen nahe der holländischen Grenze. Das Erdbeben konnte von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) an allen Messstationen des GRSN (German Regional Seismic Network) in Deutschland registriert werden. Das von der BGR ermittelte Epizentrum befindet sich zwischen den Ortschaften Goch und Kevelaer. Die Region um das aktuelle Erdbeben wies in den letzten Jahrzehnten keine nennenswerte Seismizität auf. Das Epizentralgebiet liegt im niederrheinischen Tiefland, 50 bis 100 km nördlich der als seismisch aktiv bekannten Regionen der niederrheinischen Bucht um Roermond, Düren und Aachen. Die durch Bergbau hervorgerufenen seismischen Ereignisse des Ruhrgebietes liegen ca. 30-60 km östlich. Nach ersten Erkenntnissen besaß das Ereignis eine Herdtiefe von ca. 5 Kilometer. Berechnungen an der BGR ergaben, dass das Ereignis an einer NW-SE streichenden Störung stattfand und Abschiebungscharakter besaß.
Quelle: BGR
Quelle: BGR
Aus den langperiodischen Seismogrammen ausgewählter Stationen wurde der Herdmechanismus berechnet. Er repräsentiert eine Kombination aus Blattverschiebung und Abschiebung.
Quelle: BGR
Quelle: BGR
Erdbeben mit Magnitude über 4 werden in Deutschland und angrenzenden Gebieten im Durchschnitt 1 bis 2 mal pro Jahr registriert. Im Jahr 1992 ereignete sich in der niederrheinischen Bucht nahe Roermond das stärkste seismische Ereignis der letzten 40 Jahre mit einer Magnitude von 5,9.
Die BGR überwacht als nationaler seismologischer Dienst die Erdbebentätigkeit in Deutschland und der Welt und betreibt zusammen mit geophysikalischen Forschungs- und Hochschuleinrichtungen ein Netz von hochempfindlichen Erdbebenstationen.
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