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Schweres Erdbeben im Norden Pakistans

REGION:Nordpakistan (Kashmir-Region)
DATUM:08. Oktober 2005
HERDZEIT:03:50:38 GMT
BREITE: 34.43 N
LÄNGE:73.54 E
TIEFE:10 km
MAGNITUDE:7.6 (USGS)

Am 08.10.2005 ereignete sich um 03:50 (UTC) ein schweres Erdbeben im Norden Pakistans, in der Kashmir-Region. Das Epizentrum lag etwa 100 km nordöstlich der Hauptstadt Islamabad. Am schwersten betroffen ist die nördliche Region Mansehra und Muzaffarabad. Schäden sind bis nach Islamabad zu verzeichnen. Offiziell werden in Pakistan 23.000 Tote und mindestens 51.000 Verletzte angegeben. Auf der indischen Seite liegt die Zahl bei 1.200 Todesopfern. In den ersten 24 Stunden nach dem Hauptbeben ereigneten sich viele Nachbeben, etwa 20 davon oberhalb der Magnitude 5.0. Die stärksten davon sind:

  • 08.10.2005 04:26:12 (GMT), Mag = 5.9
  • 08.10.2005 10:46:30 (GMT), Mag = 6.3
  • 08.10.2005 12:25:22 (GMT), Mag = 5.9

Das Erdbebengebiet liegt in einem Bereich, wo sich die indische Kontinentalplatte mit ca. 5 cm pro Jahr nach Norden gegen die eurasische Platte bewegt. Die topographische Karte stellt die Erdbeben der letzten 40 Jahre mit einer Magnitude größer 5.0 dar (rote Punkte). Der gelbe Stern markiert das Epizentrum des aktuellen Bebens vom 8.10.2005. Es ist das stärkste seit 1905, als ein Magnitude 8.6 Beben in der indischen Kangra-Region, etwa 280 km südöstlich vom jetzigen Epizentrum, 19.000 Menschen das Leben kostete.

Karte von Indien und Pakistan mit Epizentrum nördlich von Islamabad

Die folgende Abbildung zeigt die nach wachsender Entfernung zum Epizentrum angeordneten Aufzeichnungen an einer Auswahl von Erdbebenstationen des Deutschen Seismologischen Regionalnetzes GRSN (German Regional Seismological Network). Die dargestellten Daten wurden kurzperiodisch gefiltert. Die Namen der Stationen sind links (als Abkürzung) angegeben, die Entfernung in [km] zum Epizentrum ist jeweils rechts angegeben. Der dargestellte Zeitausschnitt beginnt etwas mehr als 8 Minuten nach dem Erdbeben und zeigt die P-Wellengruppe, die zuerst registriert wird. Die Ersteinsätze dieser P-Wellen sind rot markiert. Aus der Differenz der Ankunftszeiten kann die Richtung der eintreffenden Welle und die Entfernung des Erdbebenherdes bestimmt werden.

Seismogramme der GRSN-Stationen mit markierten Ankunftzeiten der Erdbebensignale

In der nachfolgenden Abbildung sind die seismischen Aufzeichnungen der drei Richtungskomponenten ('z' - vertikale Richtung; 'e' - E-W Richtung; 'n' - N-S-Richtung) an der Referenzstation GEC2 des GERES-Arrays in einem 60-minütigen Zeitfenster ab dem Beginn des Erdbebens dargestellt. Deutlich kann man die Einsätze der zuerst eintreffenden Kompressionswelle ('P' und 'PP') nach etwas mehr als 8 Minuten nach der Herdzeit erkennen. Auf den Horizontalkomponenten 'e' und 'n' sind die Einsätze der Scherwelle ('S' und 'SS') am deutlichsten zu erkennen. Nach einer Laufzeit von etwa 21 Minuten treffen die Oberflächenwellen mit den stärksten Ausschlägen ein.

Seismogramme der GEC2-Station mit markierten Ankunftzeiten der Erdbebensignale

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