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Historische Erdbebenkataloge

Erdbeben gehören zweifellos zu den Naturkatastrophen, die dem Menschen seit jeher als äußerst bedrohlich erscheinen und denen er sich hilflos ausgeliefert fühlt. Erdbeben überraschen wegen ihrer Plötzlichkeit und ihrer alles erfassenden Erschütterungs- bzw. Zerstörungsfähigkeit.

Von einer verlässlichen Erdbebenvorhersage ist die Seismologie noch weit entfernt. Deshalb konzentrieren sich die gegenwärtigen Bemühungen darauf, das Auftreten von Erdbeben in Raum und Zeit zu erfassen und auf statistischer Basis Wahrscheinlichkeiten des Eintretens von Erschütterungen bestimmter Stärke an einem vorgegebenen Ort abzuschätzen (seismische Gefährdungsanalysen). Basierend auf diesen Erkenntnissen können dann anhand konstruktiver Bauvorschriften die Schadenswirkungen von Erdbeben verhindert bzw. abgemindert werden.

Voraussetzung für derartige Berechnungen sind - neben Kenntnissen der geologischen Entwicklung und der tektonischen Verhältnisse - Erdbebenkataloge, die das seismische Geschehen eines weiträumigen Gebietes möglichst vollständig über große Zeiträume erfassen. Der mit Messungen von Seismometern abgedeckte Zeitraum für die Erforschung der Erdbebentätigkeit ist jedoch zu kurz. Hier setzt die historische Erdbebenforschung an. Historische Quellen wie schriftliche Zeugnisse über die Wirkung von Erdbeben werden gezielt gesammelt, bewertet und auf ihrer Grundlage charakteristische Bebenparameter wie z.B. Herdort, Epizentralintensität und Magnitude festgelegt. Das Ergebnis sind nationale Erdbebenkataloge, so z.B. der Katalog für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ab dem Jahre 800. Noch weiter in die Vergangenheit zurück führen die Ergebnisse der Paläoseismologie.

Von der BGR wurden, teils im Auftrag der EU, in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Seismologen Kataloge historischer und neuzeitlicher Erdbeben für folgende Gebiete erstellt:

Mit diesen Katalogen steht eine Datenbasis zur Verfügung, die einen schnellen Überblick über das seismische Geschehen eines Gebietes ermöglicht. Auf der Grundlage dieser Kataloge können seismische Gefährdungsabschätzungen durchgeführt werden.


Unter Makroseismische Bearbeitung des Erdbebens vom 20. Okt. 2004 östlich Rotenburg (Wümme) im Norddeutschen Tiefland (PDF, 2 MB) wird die makroseismische Bearbeitung anhand eines Beispiels aus einer deutschen Region dargestellt. Die Bebenparameter werden auch auf der Grundlage historischer Quellen mit dieser Analyse ermittelt.

Eine automatische Zuordnung von Erdbeben in der Bundesrepublik Deutschland zu Regionen ist möglich durch die Einteilung der Bundesrepublik Deutschland in erdbebengeographische Einheiten.

Kontakt

    
Dr. Diethelm Kaiser
Tel.: +49-(0)511-643-2669
www.bgr.de/quakecat

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