Oberflächen-NMR gemeinsam mit anderen geophysikalischen Verfahren am Standort Haldensleben
5. DGG-Seminar Umweltgeophysik Neustadt/Weinstraße 22. - 24. April 1998, DGG-Sonderband II/1999
NMR Haldensleben Standort1
Quelle: BGR
Am Standort Haldensleben (Mitteldeutschland) wurde im April 1997 das SNMR-Verfahren erstmalig in Deutschland getestet, um die Eignung dieser neuen Methode für die Grundwassererkundung zu bewerten. Die Ergebnisse dieses Tests zeigen, daß mit SNMR ein wesentlicher Informationsgewinn gegenüber den anderen für die Grundwassererkundung eingesetzten geophysikalischen Verfahren erzielt werden kann.
NMR Haldensleben Standort 2
Quelle: BGR
SNMR wurde gemeinsam mit gleichstromgeoelektrischen 1-D- und 2-D-Messungen sowie Bohrlochmessungen (Induktion-Log, Natural-Gamma-Log und Impuls-Neutron-Gamma-Log) durchgeführt. Aus Korngrößenverteilungskurven nach Siebanalysen an Kernmaterial sind hydraulische Parameter abgeleitet worden. Es wird gezeigt, daß SNMR in der Lage ist, Grundwasser direkt nachzuweisen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in ausgezeichneter Übereinstimmung mit den Daten der anderen geophysikalischen und der hydrogeologischen Verfahren.
Mit SNMR kann der Wassergehalt in der ungesättigten und in der gesättigten Zone (entspricht hier der Porosität des Aquifers) zuverlässig bestimmt werden. Mit dieser Information und den Ergebnissen gleichstromgeoelektrischer Messungen ist eine In-situ-Bestimmung von Aquiferparametern möglich. Der Vergleich der SNMR-Ergebnisse mit den durchgeführten Bohrlochmessungen zeigt, daß mit SNMR nur das freie Wasser im Porenraum (effektive Porosität) nachgewiesen werden kann. Hydraulische Durchlässigkeiten, die aus den Abklingzeiten des SNMR-Signals abgeschätzt werden, entsprechen den nach Kornverteilungslinien ermittelten kf-Werten. Die Anwendung von SNMR und geoelektrischen Verfahren hat sich an diesem Standort als erfolgreiche Methodenkombination zur Untersuchung von Aquiferparametern erwiesen.
Literatur: