Ein tiefenseismisches Modell des argentinischen Kontinentrandes
Wir präsentieren eine tiefenseismische Untersuchung des passiven vulkanischen Kontinenthanges vor der Küste Argentiniens. Dieses Gebiet ist für eine potenzielle Kohlenwasserstoff-Exploration von besonderem Interesse, da am strukturell sehr ähnlichen, konjugierenden Kontinentrand vor Namibia mehrere Erdgasfelder durch Bohrungen nachgewiesen wurden.
Das Profil ist gekennzeichnet vom Übergang von kontinentaler zu ozeanischer Kruste. Im westlichen, landwärtigen Bereich erreicht die Kruste Mächtigkeiten von über 15 km und zeigt nur geringe Geschwindigkeits-Tiefen-Gradienten. Im östlichen, seewärts gerichteten Bereich ist die ozeanische Kruste ca. 6 km mächtig.
Die tiefere Kruste ist durch zwei Bereiche erhöhter seismischer Geschwindigkeit (7,2 bis 7,4 km/s) geprägt. Zwischen diesen Bereichen (bei 160 km des Profils) liegt die Geschwindigkeit nur bei 7,0 km/s. Eine intra-krustale Diskontinuität wird nur in Bereichen geringerer Geschwindigkeit abgebildet.
Die vorhandene Krustenstruktur lässt auf eine mehrphasige magmatische Aktivität während des frühen Aufbrechens des Südatlantiks schliessen.
Geschwindigkeits-Tiefen-Modell eines Weitwinkel-seismischen Profils über den argentinischen Kontinentalrand.
Quelle: BGR