BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Mauretanien - Förderung des nichtmetallischen Rohstoffsektors

Land / Region: Mauretanien / Afrika
Schwerpunkt: Mineralische Rohstoffe

Projektanfang: 01.04.2020

Projektende: 31.03.2024

Projektstand: 12.09.2022

Der mauretanische Projektpartner bei der Ausbildung zur Bohrgerätführung am beschafften KernbohrgerätDer mauretanische Projektpartner bei der Ausbildung zur Bohrgerätführung am beschafften Kernbohrgerät Quelle: BGR

Der Bergbausektor hat für die Entwicklung Mauretaniens eine wesentliche Bedeutung. Er ist eine der wichtigsten Quellen für das Wirtschaftswachstum und generiert etwa ein Drittel der Staatseinnahmen. Allerdings ist der Bergbau bislang vor allem auf den Abbau von Eisenerz und anderen Metallerzen (z.B. Gold) fokussiert und ist daher von stark schwankenden Weltmarktpreisen betroffen. Außerdem werden die abgebauten Rohstoffe in Mauretanien kaum weiterverarbeitet, sondern direkt exportiert. Ein Großteil der Wertschöpfung wird daher außerhalb des Landes erwirtschaftet. Insgesamt trägt der Bergbau somit nur unzureichend zur Armutsminderung bei.

Sowohl im Hinblick auf eine stärkere Diversifizierung des Sektors als auch mit Blick auf die Etablierung von Wertschöpfungsketten und eine damit verbundene Beschäftigungsförderung innerhalb Mauretaniens bieten die nichtmetallischen Rohstoffe (z.B. Baurohstoffe, Phosphat, Industrieminerale) vielversprechende Potenziale, die bislang noch unzureichend genutzt werden: Daher legt das TZ-Vorhaben „Förderung des nichtmetallischen Rohstoffsektors in Mauretanien“ der BGR seinen Fokus auf die Bearbeitung dieser nichtmetallischen Rohstoffe.

Das Projekt der BGR ist eingebettet in das vom BMZ finanzierte EZ-Programm „Unterstützung des Rohstoffsektors in Mauretanien“. Die BGR unterstützt dabei das zuständige mauretanische Bergbauministerium und dessen nachgeordnete Behörde Agence Nationale de Recherches Géologiques et du Patrimoine Minier (ANARPAM), die Voraussetzungen für einen stärker diversifizierten Bergbausektor zu schaffen.

Ein Hauptproblem bei der Nutzbarmachung der nichtmetallischen Rohstoffe des Landes besteht in der unzulänglichen Datengrundlage zu entsprechenden Vorkommen und Lagerstätten. Das laufende Vorhaben zielt deshalb auf die Verbesserung der Kapazitäten der zuständigen mauretanischen Fachbehörde ANARPAM zur Förderung und Steuerung des Bergbausektors vor allem im Hinblick auf nicht-metallische Rohstoffe ab. Damit einhergehend sollen die Informationsgrundlagen zu nichtmetallischen Lagerstätten und deren wirtschaftliche Inwertsetzung qualitativ verbessert werden. Dazu werden die Arbeiten des Vorgängerprojektes fortgeführt. Insgesamt bearbeitet das Projekt drei Handlungsfelder.

Aufbauend auf den vorliegenden Ergebnissen soll die Erkundung der Pilotrohstoffe Kalkstein (Grundstoff für die Zementindustrie) und Kaolin/Ton (verschiedene Anwendungen von Ziegeleiton bis Keramik) fortgesetzt werden. In diesem Zusammenhang wurden für die notwendigen Explorationen im Vorgängerprojekt diverse Betriebsmittel beschafft, durch die der ANARPAM befähigt wird Geländearbeiten selbst durchzuführen. Als Grundlage für die Nutzbarmachung von Daten zu nichtmetallischen Rohstoffen ist das beschaffte Kernbohrgerät für das ANARPAM dabei von besonderer Bedeutung. Nach Eintreffen des Bohrgeräts im ANARPAM wurde das Fachpersonal in der Handhabung des Kernbohrgerätes durch entsprechendes internationales Fachpersonal in einem Workshop ausgebildet (Abbildung 1). Nach erfolgreicher Abschluss des Trainings zur Nutzung des Bohrgerätes, ist das ANARPAM in der Lage Bohrungen im Gelände selbstständig durchzuführen (Abbildung 2). Insgesamt wurden folgend 1300 Bohrmeter erbohrt und bereits 950 Bohrproben auf ihre Geochemie und Mineralogie in der BGR analysiert (2017-2019). Im aktuellen Projekt sollen die Trainings zur Nutzung des Bohrgerätes durch Training-on-the-Job fortgeführt werden.

Mitarbeiter des ANARPAM  im Geländeeinsatz bei Hassi AbyadMitarbeiter des ANARPAM im Geländeeinsatz bei Hassi Abyad Quelle: BGR

Zur systematischen Vorhaltung der lagerstättenkundlichen Daten, wurde im Vorgängerprojekt eine Datenbank konzipiert und eingeführt, sowie die entsprechende Hard- und Software beim Partner OMRG installiert und erste Fortbildungsmaßnahmen zur Anwendung der beschafften Software umgesetzt. Im laufenden Vorhaben liegt der Fokus auf dem Aufbau eines (Geo-)Informationssystem und dessen online Verfügbarkeit. Parallel dazu wird die Fortbildung der ANARPAM-Fachkräfte zur Nutzung und Erweiterung der Datenbank weiter umgesetzt. Fortbildungen für die Partner-Fachkräfte werden auch zur digitalen Erstellung geologischer Karten mittels Fernerkundungs-Techniken, zur geologisch-technischen Evaluierung von Bohrlochdaten und zur 3D-Modellierung von Lagerstätten nichtmetallischer Rohstoffe durchgeführt.

Im aktuellen Projekt wird in einem dritten Handlungsfeld das Thema Nutzung des Labors bearbeitet. Konkret soll das ANARPAM in der Nutzung der Laborgeräte sowie in der Probenanalytik geschult werden. Dadurch soll das ANARPAM befähigt werden, Lagerstättenevaluierungen und Datenerhebung und -analyse selbstständig durchführen zu können.

Ziel des Projektes ist es, die Mitarbeiter des ANARPAM in die Lage zu versetzen, selbstständig qualitativ hochwertige lagerstättenkundliche und wirtschaftsgeologische Daten zu den nichtmetallischen Rohstoffvorkommen des Landes zu erstellen, um damit potenzielle Investoren professionell beraten zu können und die Diversifizierung des mauretanischen Bergbausektors im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben.

Homepage des Projektes

Projektbeiträge:

Literatur:

Factsheet: Promoting the non-metallic resource sector in Mauritania

Partner:

Agence Nationale de Recherches Géologiques et du Patrimoine Minier (ANARPAM)

Kontakt:

    
Annika Lüttig
Tel.: +49-(0)511-643-2525
Fax: +49-(0)511-643-3689

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