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Newsletter 2012/05 vom 31.10.2012

BGR

Nationales Bohrkernlager eingeweiht

Neues nationales Bohrkernlager eingeweiht

Bis zu 60 Kilometer Bohrkerne kann die BGR in ihrem neuen nationalen Bohrkernlager für kontinentale Forschungsbohrungen aus Festgesteinen einlagern. Das 1 200 Quadratmeter große Kernlager wurde am 28. September von BGR-Präsident Professor Dr. Hans-Joachim Kümpel im Dienstbereich Berlin-Spandau eingeweiht. Es bietet Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden in Deutschland hervorragende Zugriffsmöglichkeiten auf Bohrkerne aus verschiedenen Forschungsbohrungen. Gemeinsam mit dem „Nationalen Bohrkernlager für marine Forschungsbohrungen und Bohrungen aus Seen“ am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) in Bremen gewährleistet das neue Kernlager ein langfristiges und qualitativ hochwertiges Archivieren von wertvollen Bohrkernen. Den Experten stehen direkt vor Ort moderne Geräte zur zerstörungsfreien Analyse und für unterschiedliche Untersuchungen zur Verfügung. Dadurch sind die Bohrkerne auch von besonderem Interesse für Wirtschaftsunternehmen, z. B. aus dem Bereich der Rohstofferkundung.

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Mineralische Rohstoffe

DERA-Kooperation mit AHK Chile

DERA vereinbart engere Kooperation mit der AHK Chile

Die Rohstoffsicherung für die deutsche Wirtschaft steht im Mittelpunkt einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag e. V. (DIHK). Im Rahmen dieser Kooperation vereinbarten die AHK Chile in Santiago und die DERA während der Deutsch-Chilenischen Wirtschaftstage am 23. und 24. Oktober in Essen eine engere Zusammenarbeit im Rohstoffbereich. Beide Institutionen wollen sich regelmäßig zu Rohstoffaktivitäten in Chile austauschen und deutsche und chilenische Unternehmen bei potenziellen Investitions- und Liefermöglichkeiten unterstützen.

Im Oktober veröffentlichte die DERA die Studie „Außenwirtschaftliche Maßnahmen der BRIC-Staaten zur Rohstoffversorgung am Beispiel von Kupfer“. Die DERA hatte die Studie beim Institut für Internationale Wirtschaftspolitik an der Universität Bonn in Auftrag gegeben. Experten untersuchten die Auswirkungen außenwirtschaftlicher Instrumente der Rohstoffversorgung – wie zum Beispiel Export- und Importzölle – der BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China auf die Rohstoffversorgung anderer Staaten.

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Marine Rohstoff-Forschung

BGR-Experten erforschen

Wissenschaftler erkunden „Schwarze Raucher“

Der südostindische Rücken ist das Ziel der BGR-Expedition INDEX2012. Mit dem Forschungsschiff FUGRO GAUSS wollen BGR-Experten im November das Auftreten metallreicher Ablagerungen („Schwarze Raucher“) entlang ozeanischer Spreizungszentren in einer Tiefe von 2 500 bis 3 200 Meter südöstlich von Mauritius erkunden. Bereits bei der INDEX-Ausfahrt im Herbst 2011 entdeckten die Wissenschaftler an verschiedenen Austrittsstellen am Meeresboden metallreiche Sulfiderze mit Anreicherungen an Kupfer, Zink, Gold, Silber und Sondermetallen wie Wismut, Selen und Tellur.

Ziel der INDEX-Expeditionen ist die Vorbereitung einer Explorationslizenz, die die BGR im Namen der Bundesrepublik Deutschland für das Seegebiet im Zentralindik bei der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) beantragen möchte. Die BGR untersucht im Vorfeld die bekannten Areale und führt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung auch Untersuchungen zur Dokumentation der marinen Lebewelt und zu den herrschenden Umweltbedingungen durch.

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Marine Geophysik

Messsystem 3D-Seismik

Moderne Messsysteme erfolgreich getestet

BGR-Wissenschaftler sind kürzlich von einer Expedition mit dem Forschungsschiff METEOR zurückgekehrt. Dabei haben sie erstmals ihre neuen geophysikalischen Messtechniken zur Erkundung von submarinen Untergrundstrukturen erfolgreich getestet. Mit einer mobilen, mehrkanaligen 3D-Seismik befuhren sie ein 80 Quadratkilometer großes Gebiet und konnten Strukturen bis zu 1 000 Meter unterhalb des Meeresbodens abbilden. Die neue Technik ist flexibel auf unterschiedlichen Forschungsschiffen einsetzbar und liefert Untergrundinformationen, die sonst nur durch den Einsatz von speziellen 3D-seismischen Schiffen erhältlich sind. Die BGR-Technik dient u. a. dazu, freie Gasaustrittsstellen am Meeresboden oder den Untergrund für den Bau von Offshore-Windparks zu untersuchen.

Im Anschluss führte die BGR mit der METEOR elektromagnetische Messungen im Rahmen des Projekts Geopotenzial Deutsche Nordsee (GPDN) westlich von Helgoland durch. Zum Einsatz kamen zwei neue, direkt am Meeresboden geschleppte, bis zu ein Kilometer lange Messsysteme, mit denen die Verteilung des elektrischen Widerstands im Meeresuntergrund bestimmt werden kann.

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Boden

Tool Bodenklassifikation (WRB)

Neues Tool zur Übersetzung von Bodendaten

Eine internationale Harmonisierung von Bodeninformation bedarf auch der Verwendung der internationalen Bodenklassifikation „World Reference Base for Soil Resources“ (WRB). Seit die WRB 1998 zum offiziellen Bodenklassifikationssystem der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) wurde, hat sie ständig an Bedeutung gewonnen: Eine deutsche Fassung der WRB wird von der BGR herausgegeben und zum Download angeboten. Dabei handelt es sich um eine technische Anleitung für Wissenschaftler aus Bodenkunde und Bodenklassifikation, die für die Erleichterung des Informations- und Erfahrungsaustausches zur Ressource Boden sowie zu deren Nutzung und Bewirtschaftung entwickelt wurde.

Die BGR hat in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Geologischen Dienste (SGD) der Bundesländer und der Schweizer WSL, der TU München und der Universität Tübingen ein Datenbank-Werkzeug entwickelt, das direkt auf die deutschen Bodendaten aufsetzt und die Böden entsprechend klassiert. Die Prototyp-Version 0.9 ist jetzt als Download verfügbar.

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Mineralogie

Wettbewerb fünfter Platz

BGR belegt fünften Platz bei internationalem Labor-Wettbewerb

Das Mineralogie-Labor der BGR und des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) sicherte sich beim internationalen Mineralogielabor-Wettbewerb „Reynolds Cup“ den fünften Platz. Das Unternehmen Chevron Texaco rief die regelmäßig stattfindende Veranstaltung im Jahr 2000 ins Leben, um eine objektive Einschätzung der generell erreichbaren Genauigkeit von mineralogischen Analysen von Tonen zu erhalten. Alle zwei Jahre geht es darum, drei vom Ausrichter aus Reinphasen gemischte Proben zu analysieren und deren quantitative Mineralzusammensetzung anzugeben.

In diesem Jahr beteiligten sich insgesamt 59 Labore. Der Ausrichter (CSIRO, Australien) stellte drei naturnahe Proben her: Ölschiefer, Nickel-Laterit und Bauxit. Jede dieser Proben hatte durch die jeweils vorhandenen Minerale andere methodische Herausforderungen. Zur Bewertung des siegreichen Labors wurde jede Abweichung jedes Mineralgehaltes aufsummiert. Der Sieger hieß diesmal Dr. Michael Plötze von der ETH Zürich.

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Geothermie

Experten-Runde

Experten diskutieren über geothermische Potenziale Norddeutschlands

Mehr als 170 Experten haben vom 17. bis 18. Oktober auf der 5. Norddeutschen Geothermietagung über die geothermischen Potenziale Norddeutschlands diskutiert. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode eröffnete die gemeinsam von der BGR, dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft „hannoverimpuls“ und der Agentur für erneuerbare Energien „Enerchange“ organisierten Tagung im GEOZENTRUM Hannover. Im Rahmen von Fachvorträgen berichteten Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verbände und Behörden über laufende Projekte und wegweisende neue Konzepte.

Ein Thema war auch das Pilotprojekt GeneSys. Mit dem Vorhaben zeigte die BGR, dass eine Tiefenbohrung und die Stimulation des Untergrunds im urbanen Umfeld machbar sind. Zudem gelang es, die mit der Stimulation erzeugten Wegsamkeiten im sonst kaum durchlässigen Buntsandstein auch ohne Stützmittel über den gesamten Untersuchungszeitraum nachzuweisen.

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Erdbeben

Installation Seismometer

Neue Messstation nimmt in Niedersachsen Betrieb auf

Die BGR hat das deutsche seismologische Regionalnetz (German Regional Seismic Network; GRSN) weiter ausgebaut. Am 24. September nahm südlich des niedersächsischen Rethem (Aller) eine neue Station ihren Betrieb auf. Als Standort wählten die BGR-Seismologen einen ehemaligen Schutzbunker. Dadurch ist die Elektronik der Messstation vor Wind und Wetter geschützt. Das zugehörige Seismometer wurde in unmittelbarer Nähe in einer rund 200 Meter tiefen Bohrung in einem Salzstockdach installiert. In dieser Tiefe ist das Instrument weiter entfernt von oberflächennahen Erschütterungen und kann seismische Wellen aus dem Untergrund mit deutlich geringeren Störsignalen aufzeichnen. Die BGR plant in den kommenden Monaten eine weitere neue Station im Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte. Dort, in einem fast 50 000 km² großen Areal, befindet sich bisher noch kein Seismometer des GRSN.

Pro Jahr zeichnet die BGR in Deutschland etwa 60 Erdbeben mit einer Magnitude von mehr als 2,0 auf, die im Normalfall kaum gespürt werden. Durchschnittlich eins dieser Beben überschreitet die Magnitude 4,0.

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Internationale Zusammenarbeit / Grundwasser

Comic

Comic liegt jetzt in sechs Sprachen vor

Der von der BGR in Zusammenarbeit mit dem paraguayischen Umweltministerium entwickelte Grundwasser-Comic „Aventuras de Ytyky“ (Die Abenteuer des kleinen Wassertropfens) ist jetzt auch online in französischer, arabischer, russischer und deutscher Sprache erschienen. Der Comic wurde für Schüler entwickelt, um sie früh an das Thema "Wasser und Umwelt" heranzuführen. Die jungen Leser begleiten einen Wassertropfen bei sieben Abenteuern, die Problembereiche wie den Wasserkreislauf, Wasserverschwendung, Wasserverschmutzung sowie Wasser und Landwirtschaft berühren. Der BGR-Wassertropfen hilft dabei, diese Probleme zu bewältigen.

Als Heft ist der Comic auch erhältlich. Er liegt in arabischer, englischer, französischer und spanischer Sprache vor und kann bestellt werden. In den kommenden Monaten soll noch eine gedruckte russische Variante veröffentlicht werden. Für 2013 plant die BGR eine deutsche Ausgabe. Die neuen arabischen und die französischen Veröffentlichungen enthalten jeweils ein Glossar, in dem verschiedene Fachbegriffe verständlich erläutert werden.

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Internationale Zusammenarbeit

Ausstellung

Ausstellung zeigt beispielhafte Projekte in Entwicklungsländern

Noch bis zum 30. November dieses Jahres kann im Albrecht-Thaer-Saal (Invalidenstraße 42) in der Humboldt-Universität Berlin die BGR-Ausstellung „Georessourcen für nachhaltige Entwicklung – Die BGR in der Technischen Zusammenarbeit“ besucht werden. Es werden beispielhafte Projekte in Entwicklungsländern vorgestellt. Die Ausstellung zeigt, welchen Stellenwert die Geowissenschaften für eine nachhaltige Entwicklung in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit haben. An Hand von Exponaten und großformatigen Schaubildern werden die Arbeitsschwerpunkte der BGR in den Bereichen Grundwassermanagement, Rohstoff- und Bergbauberatung, Umweltgeologie und Georisiken präsentiert. Derzeit ist die BGR weltweit in 35 Partnerländern aktiv.

Eröffnet wurde die Ausstellung am 23. Oktober durch den Prodekan der gastgebenden Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät (LGF) und den für Internationale Zusammenarbeit zuständigen Abteilungsleiter der BGR, Professor Dr. Hans-Joachim Alheid.

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Ausbildung

Im Labor

Elf junge Menschen starten in das Berufsleben

Zu Beginn des Ausbildungsjahres 2012/2013 sind auch bei der BGR wieder junge Menschen in das Berufsleben gestartet. Insgesamt konnten elf neue Auszubildende begrüßt werden. Die BGR bildet zurzeit in acht Berufen aus: Chemielaborant/in, Elektroniker/in, Fachangestellte/r für Bürokommunikation, Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste - Fachrichtung Bibliothek, Fachinformatiker/in - Fachrichtung Systemintegration, Feinwerkmechaniker/in, Geomatiker/in und Kraftfahrzeugmechatroniker/in. Neben Ausbildungsplätzen bietet sie auch Praktika im Rahmen eines Studiums, einer Fortbildungsmaßnahme oder einer Eingliederungsmaßnahme der Agentur für Arbeit an.

Wer im nächsten Jahr eine Ausbildung beginnen oder ein Praktikum absolvieren möchte, kann sich auf der Homepage der BGR über die Angebote, Inhalte und Bewerbungsmodalitäten informieren. Für weitere Fragen stehen auch die Ausbildungsleiterin des GEOZENTRUMS, Frau Gerdes, unter der Telefonnummer 0511/643-2323 oder Frau Tolksdorf für den Bereich der Praktikantenbetreuung unter 0511/643-2266 zur Verfügung.

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Geowissenschaftliche Karten der BGR

BÜK 200

BÜK 200 jetzt auch für den gesamten Harz und Köln verfügbar

In der gemeinsam von der BGR und den Geologischen Diensten der Länder erarbeiteten Bodenübersichtskarte 1 : 200 000 (BÜK 200) sind im Norden und Westen Deutschlands jetzt die beiden letzten noch fehlenden Kartenblätter CC4726 Goslar und CC5502 Köln erschienen. Damit sind nicht nur 48 der insgesamt 55 Kartenblätter und damit nahezu 90 % des Kartenwerks veröffentlicht, es existiert nun auch für das charakteristische Gebiet des Harzes eine aktualisierte Bodenübersicht. Die Daten der BÜK 200 werden bei der Durchführung der Arbeiten zur nachhaltigen Nutzung unserer Böden benötigt. Ihre Vorteile liegen in einer hohen räumlichen und inhaltlichen Auflösung, gekoppelt mit der blattschnittfreien bundesweiten Bearbeitung aller Kartenblätter. Die detaillierte Kartenlegende erfasst das natürliche Verbreitungsmuster der Böden und die Bodeneigenschaften bis zu einer Tiefe von zwei Metern.

Alle Kartenblätter der BÜK 200 sind im Geoshop des GEOZENTRUMS Hannover in gedruckter und digitaler Form, sowie kostenfrei auch als Web Map Service (WMS) über das Internet erhältlich.

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Neuerscheinungen

Geol. Jahrbuch A 160

Geologisches Jahrbuch „A 160“ erschienen

In dem Band A 160 "Palynologische, petrographische und geochronologische Untersuchungen an Ablagerungen der Leck-Warmzeit (spätes Mittelpleistozän) und begleitender Sedimente“ werden die Untersuchungsergebnisse von Proben aus neun, maximal 300 Meter tiefen Bohrungen im Nordwesten Schleswig-Holsteins dargestellt. Es wurden mittel- bis jungpleistozäne Schichten durchteuft, einschließlich der Leck-Warmzeit. Die Untersuchungsergebnisse werden mit denen anderer bekannter Gebiete verglichen. Ein wichtiges Ergebnis ist die Vervollständigung der klimatostratigraphischen Gliederung des Mittelpleistozäns im Bereich des marinen Isotopenstadiums 7 (MIS 7).

Die petrographischen und geochemischen Untersuchungen betreffen Korngröße, Karbonatführung und Kohlenstoffgehalt. Zur Klärung stratigraphischer Fragen wurde die Grobfraktion mit Hilfe der Leitgeschiebe- und Kiesanalyse untersucht. Für die Abschnitte mit organischem Material werden die Pollenvergesellschaftungen dargestellt. Ein stark organogener Bereich einer Süßwasserablagerung wurde mit der Uran-Thorium-Methode datiert.

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