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Newsletter 2015/06 vom 15.12.2015

Mineralische Rohstoffe

Machnig / Kümpel

BMWi und BGR veranstalteten internationale Rohstoffkonferenz

Das Thema Nachhaltigkeit in der Rohstoffpolitik stand im Mittelpunkt einer internationalen Rohstoffkonferenz, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der BGR in Berlin veranstaltet wurde. Unter dem Motto "Verantwortung übernehmen - Nachhaltigkeit in der Rohstoffwirtschaft fördern" diskutierten drei Tage lang rund 300 internationale Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über einen verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen, darunter auch der Staatssekretär im BMWi, Matthias Machnig, und BGR-Präsident Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel. Gerade Deutschland als eines der wichtigsten Importländer für Industrierohstoffe sieht sich hier besonders in der Pflicht. Die Konferenz zeigte Wege auf, die zu einer nachhaltigen Gewinnung von Rohstoffen unter Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards führen. Doch auch Rohstoffhändler und die weiterverarbeitende Industrie sind gefragt. So müssen Hüttenwerke weltweit sicherstellen, dass sie keine Rohstoffe verwenden, mit denen bewaffnete Konflikte finanziert werden. Grundlage dafür ist die Leitlinie der Weltwirtschaftsorganisation OECD zur Verantwortung in Lieferketten bei den sogenannten Konfliktrohstoffen Zinn, Tantal, Wolfram und Gold. Welche Auswirkungen die Regelungen zur Sorgfaltspflicht auf kleine und mittelständische Unternehmen in der nachgelagerten Lieferkette haben, zeigt eine neue, gleichnamige Studie der BGR, die auf der Konferenz vorgestellt wurde.

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Boden

Bodenatlas

Erster Bodenatlas für Deutschland veröffentlicht

Auf der Landtechnik-Messe Agritechnica 2015, die vom 7. bis 14. November in Hannover stattfand, hat die BGR den ersten „Bodenatlas Deutschland“ vorgestellt. Der Bodenatlas ist der zentrale Beitrag der BGR zum Internationalen Jahr des Bodens 2015. Die 144 Seiten umfassende Publikation liefert an Hand von 48 Karten sowie einer Vielzahl von Abbildungen und Begleittexten auf anschauliche Weise grundlegende Informationen zu Aufbau, Eigenschaften, Funktion und Bedeutung der Böden in der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem BGR-Atlas liegt jetzt ein Kartenwerk vor, das nicht nur eine thematische Übersicht über die Böden bietet, sondern auch Fragestellungen zu Potenzialen und Gefährdungen dieser zentralen Georessource behandelt. Ziel des Atlas ist es, das Bewusstsein für die lebenswichtige Bedeutung des Bodens in Deutschland zu schärfen.

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Internationale Zusammenarbeit

Fachmesse

BGR auf der Fachmesse Engagement Weltweit

Mit einem eigenen Infostand nahm die BGR jetzt an der Fachmesse „Engagement Weltweit“ in Bonn teil. Gemeinsam mit rund 60 weiteren Einrichtungen und Organisationen informierte die BGR die rund 1.300 Besucher über Berufsperspektiven von Fachkräften in der Entwicklungszusammenarbeit. Dabei gab die BGR auch einen Einblick in die eigene Arbeit. Im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit ist die BGR auf dem Geosektor in 30 Ländern der Welt tätig. Dort berät sie im Auftrag der Bundesregierung nationale und internationale Kooperationspartner und führt in den Themenfeldern Energierohstoffe, mineralische Rohstoffe, Grundwasser, Boden, Nutzung des tieferen Untergrundes und Gefährdungsanalysen Projekte durch. Die Fachmesse bot Interessierten die Gelegenheit, sich umfassend über die verschiedenen Arbeitsfelder, Qualifizierungsangebote, Nachwuchsförderungsprogramme sowie Entwicklungen und Trends in der Entwicklungszusammenarbeit zu informieren. „Engagement Weltweit“ wird veranstaltet vom Arbeitskreis „Lernen und Helfen in Übersee“ e. V. (AKLHÜ), unterstützt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

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Geologische Informationen

Joint Research Centre

Esperanto für geologische Karten-Daten

Bei den diesjährigen Vorstands- und Arbeitsgruppensitzungen der Kommission für Geoscience Information (CGI) der International Union of Geological Sciences (IUGS) in Ispra (Italien) wurde die neue Version der Markup-Sprache GeoSciML vorgestellt, deren Vokabular von Experten der BGR mitentwickelt wurde. Das Programm ist eine Art Esperanto für räumliche geologische Karten-Daten. Die neue Version der Markup-Sprache „GeoSciML 4“ soll - vergleichbar mit dem Web Map Service (WMS) - durch die Organisation Open Geospatial Consortium weltweiter Standard für Regierungsorganisationen, Universitäten und private Industrie werden. Auf dem Treffen in Ispra wurden zudem weiterentwickelte geowissenschaftliche Begriffslisten und Definitionen u. a. zur Stratigraphie und Petrographie diskutiert und zur Veröffentlichung freigegeben. Künftig soll auch zum Thema „Marine Geomorphologie“ gearbeitet werden. Die CGI liefert mit ihren Arbeitsgruppen wesentliche Beiträge zu den INSPIRE-Themen Geologie/Mineralische Bodenschätze (Datenmodell, Codelisten) sowie zum Internet-Projekt „OneGeology“. Das Generalsekretariat der CGI wird seit 2012 in der BGR von Dr. Kristine Asch (Secretary General) geführt.

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Kernwaffenteststopp

ARISE-Datenbergbau

BGR beteiligt sich am Projekt ARISE2

Die BGR beteiligt sich am europäischen Infrastrukturprojekt ARISE2 (Atmospheric Dynamics Research InfraStructure in Europe) mit der Bereitstellung und Auswertung der Daten ihrer Infraschallstationen, die sie für das internationale Netzwerk zur Überwachung des Kernwaffenteststoppvertrages (CTBT - Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty) betreibt. Seit mehr als 15 Jahren erfasst die BGR als nationales Datenzentrum für die Überwachung der Einhaltung des CTBT kontinuierliche Zeitreihen des Luftdrucks und kleinskalige Störungen im Infraschallbereich und wertet sie mittels verschiedener Analyseverfahren operationell aus. Im Projekt ARISE2 steht hierbei insbesondere die systematische Auswertung großer Datensätze mit Hilfe spektraler und statistischer Methoden im Vordergrund. Zielsetzung der BGR ist dabei die verbesserte Modellierung atmosphärischer Dynamik, um so registrierte Infraschallsignale noch zuverlässiger charakterisieren zu können. Das Projekt mit 23 internationalen Partnern aus 16 Nationen läuft bis zum Jahr 2018.

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Personalia

Dr. Gudrun Franken

BGR vertritt Deutschland im IGF

Deutschland hat seinen Beitritt zum „Intergovernmental Forum on Mining, Minerals, Metals & Sustainable Development“ (IGF) erklärt und wird in dem zwischenstaatlichen Gremium künftig durch die BGR vertreten. Dr. Gudrun Franken, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs „Geologie der mineralischen Rohstoffe“, übernimmt dabei die Funktion der Nationalen Kontaktstelle für Deutschland. Dies wurde beim 11. Jährlichen Treffen des IGF bei der UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development) in Genf beschlossen. Dort wurde Deutschland als Vertreter der Region Europa in das fünfköpfige Steuerungskomitee des IGF gewählt. Das IGF ist ein internationales Forum mit inzwischen 54 Mitgliedsländern, in dem sich Ministerien, Behörden und Geologische Dienste zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung des Rohstoffsektors austauschen und gemeinsame Initiativen entwickeln. Die BGR unterstützt das Forum, in dem auch viele rohstoffreiche Entwicklungsländer vertreten sind, seit Jahren u. a. durch die Technische Zusammenarbeit. Aktuell wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Erstellung einer Richtlinie zum Kleinbergbau gefördert. Der erste Entwurf wurde auf dem Treffen in Genf vorgestellt.

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Veranstaltungen

Verleihung DREP

Verleihung des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2015

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie (BMWi), Uwe Beckmeyer, hat bei der Fachkonferenz „Rohstoffe effizient nutzen - erfolgreich am Markt“ in Berlin die Gewinner des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2015 ausgezeichnet. Der Preis prämiert herausragende Beispiele aus Wirtschaft und Wissenschaft für eine effiziente und intelligente Nutzung von Rohstoffen, die verdeutlichen, wie eine Steigerung der Rohstoff- und Materialeffizienz in der Praxis gelingen kann. Ein intelligenter und effizienter Einsatz von mineralischen Rohstoffen wird für Unternehmen in Deutschland immer mehr zum Wettbewerbsfaktor. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bietet rohstoff- und materialeffizientes Wirtschaften enorme Potenziale, um den Unternehmenserfolg zu steigern. Der Deutsche Rohstoffeffizienz-Preis wird jährlich, unter fachlicher Leitung der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR, durch das BMWi an Unternehmen und Forschungseinrichtungen vergeben.

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Neuerscheinungen

Energiestudie 2015

Neue Energiestudie der BGR

Die Energiestudie 2015 der BGR gibt einen Überblick über die globale Verfügbarkeit und aktuelle Entwicklungen bei den fossilen Energieträgern sowie der Tiefen Geothermie. Fest steht, dass auch Deutschland noch für viele Jahre auf fossile Energierohstoffe angewiesen sein wird. Mit einem Anteil von rund 80 % leisten Erdöl, Erdgas, Steinkohle und Braunkohle weiterhin den mit Abstand größten Beitrag zur Deckung des deutschen Primärenergieverbrauchs. Aus geologischer Sicht gibt es für alle Energierohstoffe mit Ausnahme des konventionellen Erdöls weltweit noch große Vorräte. Die jetzt erschienene Studie bezieht ausdrücklich die erneuerbaren Energien mit ein, um das weltweite Energiepotenzial und die Vorratssituation von Energierohstoffen umfassend darzustellen. Unter dem Titel "Energierohstoffe im Fokus" werden in der Studie zudem ausgewählte Themen wie förderungssteigernde Maßnahmen bei der Erdöl- und Erdgasgewinnung (EOR), die Bedeutung der Tiefen Geothermie für den ostafrikanischen Energiesektor sowie Chancen und Risiken der Förderung von Erdöl und Erdgas für Entwicklungs- und Schwellenländer besonders herausgestellt.

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Neuerscheinungen

Rohstoffsituationsbericht 2014

Aktueller Rohstoffsituationsbericht erschienen

Der neue Rohstoffsituationsbericht der BGR zeigt, dass die deutsche Industrie von den derzeit weltweit niedrigen Rohstoffpreisen profitiert. Während die Importe mineralischer Rohstoffe und Energierohstoffe 2014 mengenmäßig um gut 4 % von 336,1 auf 322,3 Mio. t zurückgingen, sanken die Importe wertmäßig sogar deutlich um knapp 15 % von 144,4 auf 123,1 Mrd. Euro. Der größte Teil der Einfuhren entfiel auf Energierohstoffe (Anteil: rd. 67 %), danach folgen Metallrohstoffe (knapp 32 %) und Nichtmetalle (rd. 1 %). Trotz der großen Importabhängigkeit verfügt Deutschland auch über eigene Rohstoffe in nennenswertem Umfang. Demnach wurden im Jahr 2014 in Deutschland rund 565 Mio. t mineralische Rohstoffe, vor allem Sand, Kies, Kali- und Steinsalz sowie weitere Industrieminerale gefördert - Rohstoffe, die vor allem für den Ausbau und Erhalt unserer Infrastruktur, die Bauindustrie sowie die chemische Industrie genutzt werden. Die Produktion heimischer Energierohstoffe belief sich auf insgesamt 188,2 Mio. t Braunkohle, Steinkohle und Erdöl sowie 10,1 Mrd. m3 Erdgas. Weiterhin wurden 5,8 Mio. m3 Torf gewonnen. Wertmäßig beträgt die heimische Rohstoffproduktion 13,5 Mrd. Euro, knapp 9 % weniger als im Vorjahr.

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Neuerscheinungen

Elektronischer Schaltkreis

Studie zum Umgang mit Konfliktrohstoffen in kleinen und mittleren Unternehmen

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) nehmen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Sorgfaltspflichten im Umgang mit sogenannten Konfliktrohstoffen ein. Dabei stehen sie häufig vor großen Herausforderungen und benötigen weitreichende Unterstützung. Das ist das Ergebnis einer Studie der BGR mit dem Titel „Assessing and Enhancing the Contribution of Small and Medium-scale Enterprises to Due Diligence for Responsible Mineral Supply Chains“. Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt und am 12. November im Bundeswirtschaftsministerium vor einem internationalen Fachpublikum präsentiert.

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Neuerscheinungen

Investorenhandbuch Südafrika

Rohstoffpotenziale in Südafrika: Neues Handbuch für Investoren und Einkäufer

Experten der DERA in der BGR haben gemeinsam mit dem Council for Geoscience (Geologischer Dienst Südafrika) den „Investor’s and Procurement Guide South Africa - Part II“ über wichtige mineralische Rohstoffe in Südafrika veröffentlicht. Diese neue Studie über Rohstoffvorkommen und Liefermöglichkeiten ist für deutsche Investoren und Einkäufer geeignet, um einen umfassenden Überblick über bestehende und neue südafrikanische Rohstoffpotenziale zu erlangen. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Rohstoffversorgung der deutschen Industrie. In zwei Geländekampagnen haben die Fachleute das Potenzial an Platingruppenelementen, Chrom und Flussspat in verschiedenen Regionen Südafrikas untersucht und neu bewertet. Der dritte Teil des Handbuches für Investoren und Einkäufer, der ebenfalls in Kooperation mit dem Council for Geoscience erarbeitet wird, soll im kommenden Jahr erscheinen.

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