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Newsletter 2016/02 vom 28.04.2016

BGR

Prof. Dr. Ralph Watzel (re.) folgt auf Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel

Wechsel an der Spitze

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Dr. Rainer Sontowski, hat bei einem Festakt im GEOZENTRUM den neuen Präsidenten der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, in sein Amt eingeführt. Zugleich verabschiedete er den bisherigen Amtsinhaber, Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel, der die BGR seit August 2007 geleitet hatte. In seiner Ansprache würdigte der Staatssekretär die Arbeit des bisherigen Präsidenten und dankte ihm und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die sehr kompetente und anwendungsnahe Beratung der Bundesregierung. Dem neuen Präsidenten wünschte er für seine künftige Aufgabe viel Erfolg. In seiner Abschiedsrede verwies Kümpel darauf, dass geowissenschaftliche Erkenntnisse zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen immer wichtiger werden. Dies sei ein Grund dafür, dass die Geowissenschaften in den vergangenen Jahren auch in der Öffentlichkeit stark an Bedeutung gewonnen hätten. Der neue BGR-Präsident, der vor seiner Ernennung zehn Jahre lang die Abteilung „Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau“ im Regierungspräsidium Freiburg geleitet hatte, griff in seiner Begrüßungsrede den Gedanken auf. Neben dem kontinuierlichen Ausbau der wissenschaftlichen Expertise, die sich an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedürfnissen und Anforderungen auszurichten habe, nannte Watzel als weiteres wichtiges Ziel seiner Arbeit eine möglichst passgenaue und zielgruppenorientierte Kommunikation der Arbeit der BGR.

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DERA

PDAC-Gemeinschaftsstand

Teilnahme am ersten deutschen Gemeinschaftsstand auf der PDAC

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR nahm auch in diesem Jahr an der größten Bergbau- und Explorationsmesse der Welt, der „PDAC“ (900 Aussteller, 22.000 Besucher), in Toronto (Kanada) teil. Gemeinsam mit 15 deutschen Unternehmen und Institutionen war die DERA Teil eines erstmals ausgerichteten und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten deutschen Gemeinschaftsstandes. Dort veranstaltete die DERA zusammen mit dem Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Toronto und dem Rohstoffkompetenzzentrum der AHK Kanada einen Empfang. Die PDAC bietet Unternehmen die Möglichkeit zum Austausch von Informationen über aktuelle Explorationsprojekte und neue Versorgungsmöglichkeiten für mineralische Rohstoffe. Diese Erkenntnisse fließen auch in das Beratungsangebot der DERA zur Diversifizierung der Rohstoffbezugsquellen der deutschen Wirtschaft ein. Anlässlich der PDAC fand ein Treffen der Steuerungsgruppe des Intergovernmental Forum on Mining, Minerals, Metals and Sustainable Development (IGF) statt, an dem auch die BGR teilnahm.

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Polarforschung

Antarktis

Antarktis-Expedition und Modernisierung der Gondwana-Station

Von Dezember 2015 bis Februar 2016 führte die BGR und ein von ihr geleitetes internationales Forschungsteam die 11. Deutsche Nord-Viktoria-Land Expedition (GANOVEX XI) in der Antarktis durch. Von einem Basislager in den Helliwell Hills im Transantarktischen Gebirge erfolgten umfangreiche Untersuchungen unterschiedlicher geowissenschaftlicher Disziplinen. Die Wissenschaftler suchten hierbei nach geologischen Hinweisen, mit denen sich die Bildung und das Auseinanderbrechen des Großkontinentes Gondwana und somit die Entstehung der heutigen Antarktis zurückverfolgen lassen. Zur gleichen Zeit wurden Modernisierungsarbeiten an der Gondwana-Station im Rahmen des Projektes „MOGS 3“ durchgeführt. Die Arbeiten beinhalteten die Installation einer umweltgerechten Haustechnik, sanitärer Einrichtungen, einer modernen Seewasser-Aufbereitungsanlage, einer biologischen Abwasserreinigung und neuer Generatoren. Die Energieversorgung wird künftig durch Solarpanele unterstützt. Die Gondwana-Station steht somit für mindestens weitere 25 Jahre als Forschungs- und Logistikbasis zur Verfügung.

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Aerogeophysik

Hubschrauber mit Sonde

Rohstoffsuche im Geyerschen Wald

Die BGR hat im März gemeinsam mit dem Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF), der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) und weiteren Partnern die Suche nach Industrierohstoffen unter dem Geyerschen Wald im sächsischen Erzgebirge fortgesetzt. Bei der Befliegung mit dem BGR-Hubschrauber wurde eine Sonde eingesetzt, mit der aus der Luft die magnetischen Eigenschaften des nahen Untergrundes untersucht wurden. Wichtigstes Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes ist es, moderne Methoden zur Erkundung von Rohstoffen zu testen, zu bewerten und weiterzuentwickeln. Dabei handelt es sich um verschiedene geophysikalische Verfahren, die aus der Luft oder am Boden eingesetzt werden, um bis in eine Tiefe von 500 m Erzkörper zu erkunden. Die eingesetzten Methoden vermeiden tiefe Eingriffe in den Untergrund.

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Endlagerung

Wissensaustausch mit Forschern

Wissensaustausch mit Forschern aus USA und Deutschland

Vom 16. bis 22. März 2016 wurde von der BGR ein Wissensaustausch mit Forschern der Sandia National Laboratories (SNL) aus New Mexico, USA und deutschen Partnern (DBE, IfG, GRS, PTKA, TU Clausthal, TU Braunschweig) veranstaltet. Bei dem Treffen wurden eine Vielzahl wissenschaftlicher und technischer Fragestellungen der Endlagerung radioaktiver Abfälle in Salz- und Tongesteinen diskutiert. Im Fokus standen dabei auch generische Studien zu Endlagerkonzepten in verschiedenen Wirtsgesteinen und geomechanische Integritätsnachweise. Des Weiteren wurden Fragestellungen zur geologischen Charakterisierung und 3D-Modellierung von Endlagerstandorten sowie das langfristige Verhalten geologischer und geotechnischer Barrieren diskutiert. SNL ist eines der führenden Endlagerforschungsinstitute in den USA. Das SNL und die BGR verbindet eine seit Jahrzehnten andauernde Kooperation im Bereich der Endlagerung radioaktiver Abfälle, die auch zukünftig fortgeführt wird. Im September 2016 wird der 7. US/German Workshop on Salt Repository Research, Design and Operation unter Beteiligung der BGR in Washington DC (USA) stattfinden.

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Nutzung geologischer Untergrund

Forschungsschiff MARIA S. MERIAN

BGR an seismischen Untersuchungen in der Ostsee beteiligt

Mit der BGR als wissenschaftlichem Partner fanden vom 1. bis 28. März 2016 in der Ostsee seegeophysikalische Vermessungsarbeiten statt. Die Untersuchungen mit dem Forschungsschiff MARIA S. MERIAN wurden im Rahmen des Projektes „BalTec“ durchgeführt, das die Universität Hamburg koordiniert. Dabei kamen verschiedene hydroakustische und seismische Verfahren zum Einsatz, um neue Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Meeresbodens sowie der flachen und tieferen Untergrundstrukturen zu gewinnen. Insgesamt wurden 62 reflexionsseismische Profillinien mit einer Gesamtlänge von ca. 3.800 km akquiriert. Von den Untersuchungen erhoffen sich die Wissenschaftler ein besseres Verständnis der jüngeren geologischen Entwicklung und des möglichen Einflusses der Auflast eiszeitlicher Gletscher speziell auf die Salzablagerungen des Zechstein. Die Ergebnisse fließen in das Projekt „Tieferer Untergrund Norddeutsches Becken“ (TUNB) ein. Bei diesem Vorhaben arbeitet die BGR seit 2014 gemeinsam mit den Staatlichen Geologischen Diensten der norddeutschen Bundesländer an der Erstellung eines 3D-Strukturmodells des Norddeutschen Beckens.

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Geoinformationen

GOVDATA

BGR-Geodatenprodukte in internationalen Open-Data-Portalen

Die Geodatendienste und digitalen Kartenprodukte der Geodateninfrastruktur der BGR (GDI-BGR) können von interessierten Nutzern nicht nur über das BGR-Produktcenter und den BGR-Geoviewer, sondern auch über die Datenportale „GovData“ und „European Data Portal“ erreicht werden. Das gemeinsame Ziel aller Datenportale besteht darin, Datenbestände einem breiten Publikum bekannt zu machen und eine vereinfachte Nutzung zu ermöglichen. „Govdata, Das Datenportal für Deutschland“ stellt Nachweise zu Datenbeständen öffentlicher Stellen aus Bund, Ländern und Kommunen bereit, die unter Open-Data-Lizenzen veröffentlicht wurden. Das „European Data Portal“ wurde im Auftrag der Europäischen Kommission entwickelt und erfasst Nachweisdaten zu Datenbeständen über die gesamte EU hinweg. Dabei sind beide Datenportale nicht auf Daten und Karten mit geowissenschaftlichem Schwerpunkt beschränkt, sondern stellen darüber hinaus Nachweise zu Daten über verschiedenste Themenbereiche bereit.

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Personalia

Dr. Christian Reichert

Dr. Reichert weiter Kommissionschef bei Meeresbodenbehörde

Die Rechts- und Fachkommission der Internationalen Meeresbodenbehörde (IMB) mit Sitz in Kingston (Jamaika) hat den Leiter des Fachbereichs „Marine Rohstofferkundung“ der BGR, Dr. Christian Reichert, für ein weiteres Jahr zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Die Internationale Meeresbodenbehörde ist eine durch das Seerechtsübereinkommen ins Leben gerufene internationale Organisation. Sie erarbeitet Regelungen für den Zugang zu den mineralischen Bodenschätzen des staatsfreien Tiefseebodens und verwaltet diese als „gemeinsames Erbe der Menschheit“. Dabei wird sie durch die Rechts- und Fachkommission unterstützt, in der 24 internationale Experten aus den Bereichen Geo- und Meereswissenschaften sowie Biologie und Recht vertreten sind. Zentrale Aufgabe des Gremiums ist zurzeit der Entwurf der Regularien für einen künftigen Abbau der Rohstoffe.

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Neues aus der Sammlung

Bohrkerne

Bohrkerne aus dem ostsibirischen Impaktkrater El’Gygytgyn

In Ostsibirien entstand vor ca. 3,6 Mio. Jahren ein Forschungslabor der besonderen Art, als ein Asteroid mit einem Kilometer Durchmesser einen Einschlagskrater von 18 km Durchmesser erzeugte, aus dem der El’Gygytgyn-See (Weißer See) entstand. Krater und See sind für Impakt- und Paläoklimastudien von großem Interesse. Zum einen ist El’Gygytgyn der weltweit einzige Krater in saurem vulkanischem Gestein. Zum anderen gilt der See als einmaliges Klimaarchiv, weil das Gebiet während der letzten Eiszeiten nicht unter mächtigen Gletschern begraben war. Der Krater wurde 2009 im Rahmen einer ICDP-Bohrkampagne (International Continental Scientific Drilling Program) durch ein internationales Team beprobt. Insgesamt wurden 318 m Sedimentkerne und 200 m der Impaktbrekzie gewonnen. Die Impaktkerne sind dauerhaft im BGR-Kernlager für Kontinentale Forschungsbohrungen in Berlin eingelagert. Dort befindet sich mit der Bosumtwi-Bohrung (Ghana) noch eine weitere Impaktkrater-Bohrung. Alle eingelagerten Forschungsbohrungen stehen Wissenschaftlern für weitere Untersuchungen zur Verfügung.

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