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Newsletter 2018/04 vom 06.12.2018

DERA

Tantalerz. Quelle: H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH

Neue Studien zur Rohstoffrisikobewertung

Die DERA in der BGR hat jetzt zwei neue Studien zur Rohstoffrisikobewertung herausgegeben. In ihrer Analyse zum Metall Tantal, das sich als Werkstoff in den unterschiedlichsten Produkten der Elektro-, Luft- und Raumfahrtindustrie oder im Prozessanlagenbau findet, kommt die DERA zu dem Urteil: Die Versorgungslage auf dem Weltmarkt bleibt mittelfristig angespannt. Die Hälfte des geförderten Tantals stammt aus den zentralafrikanischen Ländern DR Kongo und Ruanda. Aufgrund der hohen Angebotskonzentration und der instabilen politischen Verhältnisse insbesondere in der DR Kongo besteht für Tantal in Bezug auf die Versorgungssituation ein nicht unerhebliches Preis- und Lieferrisiko. Für das Metall Gallium, das als Halbleiter im Elektronikbereich eingesetzt wird und aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften insbesondere im Bereich der Mikro- und Optoelektronik von elementarer Bedeutung ist, erwartet die DERA mittelfristig eine stärkere Nachfrage. Grund: die zunehmende Nutzung von LEDs, der Dünnschichtphotovoltaik und der Ausbau der Mobilfunknetze der neuesten Generation (5G). Der wachsende Bedarf nach Gallium kann laut DERA auf der Angebotsseite bis 2026 gedeckt werden – mit einer unverändert hohen Markkonzentration mit China als wichtigstem Produzenten.

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Arktisforschung

Decksarbeiten auf der Polarstern Hydrophonkabel wird ausgebracht

BGR geht Entwicklung des Arktischen Ozeans auf den Grund

Bei einer vierwöchigen Expedition mit dem Forschungseisbrecher POLARSTERN hat ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung der BGR Untersuchungen in der Arktis durchgeführt. Unter Einsatz eines breiten Spektrums geophysikalischer Methoden und durch geologische Beprobungen des Meeresbodens konnten auf der Forschungsfahrt GREENMATE erstmals geowissenschaftliche Daten in einer Region nördlich von Grönland gewonnen werden, die bislang als äußerst schwer zugänglich galt. Diese Informationen bilden die Voraussetzung für die Rekonstruktion der geologischen Entwicklung des Arktischen Ozeans seit seiner Öffnung vor ca. 60 Millionen Jahren. Die Daten der GREENMATE-Forschungsfahrt werden jetzt mit den Ergebnissen der Landexpedition CASE 20 abgeglichen, die von der BGR zeitgleich in Nordost-Grönland durchgeführt wurde. Hierbei wurden 45-60 Millionen Jahre alten Gesteine geologisch, aber auch mit Hilfe Hubschrauber-gestützter Geophysik untersucht, um auf diesem Weg ebenfalls Hinweise zur Rekonstruktion der geologischen Entwicklung des Nordatlantik und Arktischen Ozeans zu erhalten.

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Aerogeophysik

Aerogeophysik

Neue Methoden zur Erkundung der größten Eisenerzgrube der Welt

Die BGR führte gemeinsam mit den Universitäten Münster und Köln, den Leibniz-Instituten für Photonische Technologien (IPHT) und für Angewandte Geophysik (LIAG) sowie der Firma Supracon AG Hubschraubermessflüge zur Erkundung der größten untertägigen Eisenerzmine der Welt bei Kiruna in Nordschweden durch. Ziel war es, die Mine in ihrer Tiefenausdehnung räumlich besser erfassen zu können. Dabei wurden zwei neu entwickelte Flugsonden eingesetzt. Für das Messverfahren flog der BGR-Hubschrauber die mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren ausgestatteten Sonden in rund 50 Meter Höhe über am Boden befindliche Starkstromsender. Dabei wurden die Magnetfeldkomponenten aufgezeichnet. Die Flüge fanden im Rahmen des Projektes DESMEX statt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. In diesem Projekt werden semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren entwickelt, mit denen Erkundungstiefen von deutlich mehr als 1 Kilometer erreicht werden können. Das Eisenerzvorkommen in Kiruna ist bisher bis zu einer Tiefe von rund 1.300 Meter abgebaut worden und war daher gut geeignet, um die neu entwickelten Verfahren anzuwenden. Als umweltschonende Alternative zu klassischen Explorationsverfahren am Boden soll die Methode in Zukunft zur Erkundung mineralischer Rohstoffe eingesetzt werden.

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Grundwasser

Grundwasser

BGR setzt Grundwasser-Thema in Afrika auf die politische Agenda

Bei der 7. Africa Water Week in Libreville (Gabun) hat die BGR weitere Potenziale für eine sichere Trinkwasserversorgung in Afrika aufgezeigt. Unter dem Titel „Groundwater exploration as a key for water security in Africa“ skizzierte der zuständige BGR-Abteilungsleiter Prof. Dr. Thomas Himmelsbach in einem Seminar Ziele für eine neue Explorationsstrategie – ähnlich der Exploration auf Erdöl und Erdgas – zur Erschließung der Grundwasserressourcen auf dem afrikanischen Kontinent. Die Forschungsarbeiten sollten sich dabei auf Strukturen in den intrakontinentalen Becken und Grabenbrüchen des östlichen und südlichen Afrikas konzentrieren, wo noch weitere große Vorkommen in tiefen Grundwasserleitern vermutet werden. Neben dem Seminar präsentierte die BGR eine aktuelle Karte zum Stand ihrer Grundwasserkartierung in Afrika. Die Publikation wurde im Rahmen des World-wide Hydrogeological Mapping and Assessment Programme (WHYMAP) der UNESCO und ihrer Partner erarbeitet. Die hydrogeologische Afrika-Karte im Maßstab 1:12.500.000 trägt dazu bei, die Planungsgrundlagen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasservorkommen des Kontinents weiter zu verbessern. An der Wasser-Konferenz in Libreville nahmen insgesamt mehr als 1.000 internationale Fachleute von Regierungen, Institutionen, aus der Privatwirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft teil.

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Salzforschung

Salzforschung

Experten diskutierten in der BGR über aktuelle Forschungsergebnisse

Die BGR war kürzlich Gastgeber von drei internationalen Veranstaltungen zur Forschung im Salz. Beim „US/German Workshop on Salt Repository Research, Design, and Operation“ tauschten sich mehr als 60 Expertinnen und Experten aus den USA, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Polen und Österreich über aktuelle Arbeitsergebnisse und zukünftige Forschungsaktivitäten zur Endlagerung radioaktiver Abfälle in Salzformationen aus. Der Workshop flankierte die Aktivitäten der BGR im Salt Club, der zuvor ebenfalls in der BGR getagt hatte, sowie die Mitarbeit der BGR in zwei weiteren Fachgremien: der "Integration Group for the Safety Case" der Nuclear Energy Agency innerhalb der OECD und der "International Society for Rock Mechanics". Im Anschluss an den US/German Workshop richtete die BGR gemeinsam mit dem Institut für Gebirgsmechanik Leipzig und dem Lehrstuhl für Deponietechnik und Geomechanik der TU Clausthal die „9th International Conference on the Mechanical Behavior of Salt“ (SaltMech IX) aus. Mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 14 Nationen diskutieren aktuelle Forschungsergebnisse zu Fragen des thermo- und hydromechanischen Verhaltens von Salzgesteinen für die Anwendung im Bergbau, in der Kavernenspeicherung und in der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Themenschwerpunkte der diesjährigen Veranstaltung waren u. a. Labor- und In-situ-Untersuchungen, Stoffgesetze, numerische Berechnungen sowie die Salzgeologie. Alle Beiträge wurden in einem Tagungsband veröffentlicht. Das fachliche Programm wurde durch Exkursionen in das Endlager Morsleben, nach Staßfurt und zum Kaliwerk Zielitz (Sachsen-Anhalt) ergänzt.

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Entwicklungszusammenarbeit

Entwicklungszusammenarbeit

Nachhaltigkeit im Bergbau – BGR beim IGF-Jahrestreffen in Genf

Die BGR nahm kürzlich am 14. Treffen des Intergovernmental Forum on Mining, Minerals, Metals and Sustainable Development (IGF) bei der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) in Genf teil. Im Mittelpunkt der diesjährigen IGF-Veranstaltung stand das Thema „Moderne Berggesetze und Politik“. Ziel des zwischenstaatlichen Forums, das aktuell 68 Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer als Mitglieder umfasst, ist es, den Beitrag des Bergbausektors zur nachhaltigen Entwicklung zu fördern. Deutschland – mit der BGR als nationaler Kontaktstelle – ist seit 2015 Mitglied des Forums und unterstützt gemeinsame Aktivitäten über die Entwicklungszusammenarbeit. Unter Federführung bzw. Beteiligung der BGR wurden bei der Veranstaltung in Workshops verschiedene Fragen zur Stärkung eines verantwortungsvollen Bergbaus erörtert. Diskutiert wurde u.a. über Maßnahmen in der staatlichen Bergaufsicht, internationale Standards für mehr Nachhaltigkeit im Bergbau sowie die Bedeutung des Bergbaus für die lokale Wertschöpfung.

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Fernerkundung

Fernerkundung

BGR leitet Bodenparameter aus Satellitendaten ab

Die BGR ist zentraler Partner im neuen Verbundprojekt „Oberflächennahe Bodenparameter Baden-Württemberg“. Gemeinsam mit dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (LGRB) und dem Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum entwickelt die BGR Methoden zur Ableitung von Bodendaten aus Satellitenaufnahmen. Dafür werden vor Ort Bodenproben genommen sowie bei Feldkampagnen hyperspektrale Messungen durchgeführt, um die Satellitendaten entsprechend der Proben- und Messpunkte zu kalibrieren und die Ergebnisse zu bewerten („Ground Truth“). Die Kombination aus Datensätzen der Fernerkundung und Feldmessungen ermöglicht flächendeckende Aussagen zur Beschreibung der Oberböden von Ackerbau- und Weinanbauflächen Baden-Württembergs. Ziel des Projekts ist es, aus den kostenfreien Daten der Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-1 und Sentinel-2 der europäischen Copernicus Mission zusätzliche Informationen für die bestehende Bodenkarte BK50 (Maßstab 1:50.000) von Baden-Württemberg zu generieren. Mit Hilfe der Daten aus der Fernerkundung können künftig auch aktuelle Veränderungen der Böden erfasst und ausgewertet werden.

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Personalia 1

Personalia 1

Internationale Ehrung für BGR-Mineralogen

Für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Tonmineralogie-Forschung wurde der BGR-Wissenschaftler Dr. Stephan Kaufhold geehrt. Im Rahmen der 9. internationalen Tonmineralogie-Tagung der Mid-European Clay Groups (MECC) in Zagreb erhielt Dr. Kaufhold den Gerhard-Lagaly-Preis. Der Preis wird von der Ton- und Tonmineralgruppe für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DTTG) an international ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen. Die Auszeichnung ist nach dem deutschen Chemiker Professor Dr. Dr. Gerhard Lagaly benannt. Geehrt wurde der BGR-Mineraloge zum einen für seine zahlreichen Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Bentonitforschung, die für das Verständnis der Barriereintegrität und der zukünftigen Materialauswahl bei geotechnischen Barrieren u.a. für die Errichtung von Endlagern für hochradioaktive Abfälle richtungweisend sind. Zum anderen würdigte die Preisjury Kaufholds Engagement, sich bei mineralogischen Fragestellungen auch auf anderen geowissenschaftlichen Themenfeldern einzubringen.

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Personalia 2

Personalia 2

BGR-Experte koordiniert chinesisch-deutsche Endlagerforschung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat den BGR-Wissenschaftler Dr.-Ing. Hua Shao als fachlichen Koordinator für die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit Chinas Partnerinstitutionen auf dem Gebiet der nuklearen Entsorgungsforschung benannt. Dr. Shao wird diese Tätigkeit in Zusammenarbeit mit dem beliehenen Projektträger ausführen. Grundlage dafür ist eine gemeinsame deutsch-chinesische Absichtserklärung, die kürzlich das BMWi und die China National Nuclear Corporation (CNNC) zur Kooperation im Bereich der Nuklearen Sicherheits- und Entsorgungsforschung unterzeichnet haben.

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