Forschung zur Rolle der BGR und ihrer Vorläuferinstitutionen in NS- und Nachkriegszeit
Ein unabhängiges Team von Historikerinnen und Historikern unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Helmut Maier (Wuppertal) und Prof. Dr. Carsten Reinhardt (Bielefeld) hat in einem vierjährigen Forschungsprojekt die Vergangenheit der Ressortforschungseinrichtungen des Bundeswirtschaftsministeriums untersucht. In getrennten Betrachtungen wurde die Geschichte der BGR, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) sowie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und ihrer Vorläuferinstitutionen während der NS- und der Nachkriegszeit wissenschaftlich aufgearbeitet.
Die Ergebnisse des gemeinsam von den drei Einrichtungen und dem Wirtschaftsministerium getragenen Forschungsprojekts wurden bei einer Veranstaltung im Ministerium vorgestellt. Nach der feierlichen Übergabe der insgesamt acht Forschungsbände diskutierten Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums, der Ressortforschungseinrichtungen und des Projektteams über die Bedeutung der Forschungsergebnisse für die aktuelle und künftige Arbeit der Institutionen sowie für die Gesellschaft.
„Das aktuelle Forschungsvorhaben ermöglicht uns erstmals einen umfassenden Blick auf das dunkelste Kapital unserer Behörden und ihrer Vorläuferinstitutionen“, sagte BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel über das Projekt. Die BGR habe sich deshalb schon frühzeitig für die Geschichtsaufarbeitung eingesetzt und sie stets unterstützt, betonte er. Die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit durch neutrale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermögliche eine ungetrübte Einsicht in den geschichtlichen Kontext. Die Ergebnisse zeigten, wie gesellschaftlich wirksam die Geowissenschaften sind. Der BGR-Präsident: „Dieser Verantwortung müssen wir uns unverändert bewusst sein. Wir sehen auch, wissenschaftliche Leistung und menschliches Handeln können nicht voneinander getrennt werden. Das Fundament der Wissenschaftsfreiheit ist die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Deshalb sind wir alle aufgefordert, uns für sie einzusetzen.“
Die wichtigsten Projektergebnisse sind in einer Broschüre zusammengefasst. Die Veröffentlichung der gesamten Resultate erfolgt später im Verlag Bielefeld University Press.